NRW: S-Bahnen fahren wieder – doch gibt es weiterhin Probleme
NRW steckt im Zug-Chaos. Die DB Regio verkündet den Ausfall gleich mehrerer S-Bahnen und bringt den VRR gegen sich auf.
Update, Montag (25. Juli), 13.45 Uhr: Dortmund – Nach Angaben der Deutschen Bahn hat sich der S-Bahn-Verkehr wieder normalisiert. Der Verkehr liefe wieder, so eine Sprecherin gegenüber der DPA. Weiterhin ist aber mit Ausfällen bis zum 7. August zu rechnen. Beispielsweise beim RB32 zwischen Dortmund und Duisburg.
Unternehmen | Deutsche Bahn (DB Regio NRW), Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR) |
Bundesland | NRW |
Thema | S-Bahnen fallen aus |
NRW: S-Bahnen fallen aus – DB Regio hat Personalmangel
Erstmeldung, Freitag (22. Juli): Das dürfte zahlreichen Pendlern und Wochenendausflüglern so gar nicht schmecken. DB Regio NRW verkündet den Ausfall mehrerer S-Bahn-Linien. Das sind die Gründe.
Es ist nur eine kurze Nachricht bei Twitter, die jedoch einen weitreichenden Effekt hat: „Aufgrund der derzeit angespannten Personallage bedingt durch einen hohen Krankenstand fallen die Züge der Linien S8, S11, S12 und S19 vom 21.07.2022 (14.30 Uhr) bis 25.07.2022 (3 Uhr) leider aus. Ersatzverkehr teilweise eingerichtet, weiter in Planung.“
Es gebe teilweise Ersatzverkehr. Was bedeutet das? Auf der S-Bahn-Linie 11 stehen nach Angaben von DB Regio NRW sechs Großraumtaxen und fünf normale Taxen zwischen Neuss und Bergisch Gladbach zur Verfügung. Ab 14 Uhr wolle man zusätzlich 10 Doppeldeckerbusse einsetzen (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Für die S-Bahn-Linie 8 gibt es vier Kleinbusse, die zwischen Neuss und Mönchengladbach im Einsatz sind. Ab 14 Uhr fährt ein Gelenkbus zwischen Hagen und Wuppertal Vohwinkel.
Die S-Bahn-Linien
S8: Hagen–Wuppertal–Düsseldorf–Neuss–Mönchengladbach
S11: Bergisch-Gladbach–Köln–Neuss–Düsseldorf–Düsseldorf-Flughafen
S12-Au (Sieg)–Hennef–Troisdorf–Köln/Bonn-Flughafen–Köln–Horrem
S19: Au (Sieg)–Hennef–Troisdorf–Köln/Bonn-Flughafen–Köln–Horrem–Düren
NRW: DB Regio im Krisenmodus – nicht die ersten Probleme
Die Probleme bei den S-Bahnen haben sich schon im Laufe des 20. Juli abgezeichnet. Es ist an diesem Tag in NRW bei den S-Bahn-Linien S2, S9, S11 und S12 zu ersten Ausfällen gekommen. Jetzt haben Pendler und Wochenendausflügler auf den Linien Gewissheit – sie müssen improvisieren.
Nach dem ersten Juli-Wochenende (8. und 9. Juli) haben sich zwei Besucherinnen des Ed Sheeran-Konzerts in Gelsenkirchen gegenüber RUHR24 über den massig überfüllten Bahnhof geäußert. Der Vorwurf: Zu wenig Züge, zu wenig Sicherheitspersonal am Gleis.

Im Laufe der darauffolgenden Woche und als Reaktion auf den Artikel haben sich mehrere Menschen an RUHR24 gewandt und ihre Erfahrungen geschildert. Auch sie haben das Gefühl gehabt, dass DB Regio zu wenig Züge eingesetzt habe. Das Statement der Deutschen Bahn ist schlecht gealtert: „Nein“, sagte ein Sprecher gegenüber RUHR24, „von Personalmangel könne nicht die Rede sein“.
NRW: VRR zeigt sich nach Alleingang von DB Regio NRW verärgert
DB Regio NRW hat mit der Verkündung der Ausfälle jetzt auch noch den Verkehrsbund Rhein-Ruhr echauffiert. In einem am Freitag (22. Juli) veröffentlichten Statement steht geschrieben, dass man sich über einen Dialog gefreut hätte.
Man erwarte zudem als Minimum ein Grundangebot für die Fahrgäste – man solle Komplett-Ausfälle verhindern oder kompensieren. Man hätte sich zudem frühzeitigere Informationen für die Fahrgäste gewünscht.