Klare Forderung

NRW-Hundesteuer erzürnt die Gemüter: „Das ist eine Schweinerei!“

Die Einnahmen durch die Hundesteuer erreichen in NRW Rekordniveau. Nicht jeder Hundebesitzer teilt das Verständnis für den Sinn und Zweck der Zahlung.

NRW – In etwa 10,3 Millionen Haushalten in Deutschland lebt ein Hund. Nach der Katze ist der Hund das beliebteste Haustier der Deutschen. Das macht sich auch in den Hundesteuer-Einnahmen der Kommunen in NRW bemerkbar. Noch nie wurden mehr Hundesteuern eingenommen als 2022. Viele Hundebesitzer haben zur Hundesteuer eine klare Meinung.

NRW nimmt 2022 Rekordsumme bei Hundesteuern ein: 2,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr

Insgesamt haben die Kommunen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 etwa 104,5 Millionen Euro durch die Hundesteuer eingenommen. Die Summe bezieht sich auf den Zeitraum Januar bis September. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sind das etwa 2,6 Millionen Euro mehr als sonst.

Dieser Trend zeichnet sich allerdings schon länger ab, denn die Einnahmen der Hundesteuer steigen bereits seit Jahren an. Wie hoch der Betrag der Hundesteuer ausfällt, entscheidet jede Kommune selbstständig. Die Anzahl der Hunde sowie die Rasse des Tiers spielen dabei eine Rolle.

Sinn und Zweck der Hundesteuer sei laut Bundesfinanzministerium unter anderem die Begrenzung der Anzahl der Hunde innerhalb einer Kommune. Das Halten eines Hundes werde so an bestimmte finanzielle Bedingungen geknüpft. Allerdings ist die Kommune nicht dazu verpflichtet, die Hundesteuer-Einnahmen für Projekte aufzuwenden, die sich auf die Hundehaltung beziehen.

Hundesteuer-Einnahmen in NRW so hoch wie nie: „Das ist eine Schweinerei!“

Viele Hundebesitzer können das Ziel der jährlichen Zahlungen für die Haustiere daher nicht nachvollziehen. Nachdem Anfang des Jahres bekannt wurde, dass die Hundesteuer-Einnahmen noch nie zuvor so hoch ausfielen, meldete sich auch der Tierschutzbund zu Wort. Die Tierschützer bekräftigen die aktuelle Notsituation in vielen Tierheimen, auch in NRW.

Die Hundesteuer wird unter Hundehaltern kontrovers diskutiert.

Ihre Forderung: Die Hälfte der Hundesteuer-Einnahmen sollten an kommunale Tierheime in NRW fließen. Auf Facebook bekommen sie dafür viel Zuspruch von Hundebesitzern. Eine Nutzerin beschreibt die fehlende Hilfe für die Tierheime mit den Worten „Das ist eine Schweinerei!“. Viele Nutzer sehen es als längst überfällig an, dass die Tierheime stärker unterstützt werden.

Einige User sehen in der Hundesteuer daher „ungerechtfertigte Abzocke“, da sie nicht den Hunden zugutekommt. Gesetzlich ist es jedoch festgelegt, dass Steuern jeder Art nicht zweckgebunden sein dürfen, sondern der Finanzierung aller Staatsausgaben dienen sollen.

Hundesteuer-Einnahmen in NRW so hoch wie nie: Eine Stadt verzichtet auf die Zahlung

In Dortmund müssen Hundebesitzer mit einem Hund 156 Euro pro Jahr zahlen. In Bochum sind es 168 Euro. Die Stadt Ahlen im Münsterland erhebt erst bei zwei im Haushalt lebenden Vierbeinern die Hundesteuer, verzichtet bei einem Hund jedoch gänzlich auf die Zahlung. Die Zahlungssummen fallen also je nach NRW-Kommune sehr unterschiedlich aus (mehr News aus NRW bei RUHR24).

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