„Hoffen, es wird nie eintreten“: NRW rüstet sich für Worst-Case-Szenario
Das Land NRW will es gar nicht darauf ankommen lassen und bereitet sich auf den „Worst Case“ vor. 100 Millionen Euro für Maßnahmen.
Düsseldorf – Der Ukraine-Krieg und die anschließende Energie-Krise haben gezeigt: „Alte Gewissheiten gelten nicht mehr!“. Das sagt auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens werden Vorbereitungen für den „Worst Case“ getroffen. Auch Nordrhein-Westfalen fördert nun eine Vorsorge, für ein wahres Horror-Szenario.
NRW stellt Vermögen für Vorbereitungen bereit – Krankenhäuser sollen Gebrauch davon machen
Man möchte es sich gar nicht vorstellen. Eine Operation läuft im Krankenhaus. Alles ist bestens, bis plötzlich das Licht ausgeht – Stromausfall. Damit es dazu nicht kommt und eine Operation anschließend weiterlaufen kann, nimmt die Landesregierung 100 Millionen Euro in die Hand.
Die Finanzspritze könne unter anderem dafür genutzt werden, um Notstromaggregate anzuschaffen, Kraftstofftanks zu erweitern oder weitere medizinische Einrichtungen anzuschließen, heißt es vom Landesgesundheitsamt. Vor allem Krankenhäuser sollen von dem Geld Gebrauch machen.
„Wir müssen Vorsorge treffen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Das gilt auch für mögliche ‚Blackouts‘. So soll sichergestellt werden, dass die stationäre Versorgung bis zur Wiederherstellung des Regelbetriebs nicht zusammenbricht“, wird Laumann zitiert.
NRW-Krankenhäuser sollen sich auf Blackout vorbereiten – 100 Millionen für Aggregate
Das Gesundheitsministerium habe die Krankenhäuser in NRW aufgefordert, die Aufträge bis zum 30. September 2023 in Düsseldorf einzureichen. Anschließend würden diese geprüft und genehmigt.
Zum Hintergrund: NRW sieht vor, dass eine Notstromversorgung mindestens 72 Stunden ausreichen und alle erforderlichen Krankenhausbereiche abdecken muss, bis der Hauptstrom wieder fließt. Im Falle eines Blackouts würden laut Angaben des Ministeriums 72 Stunden benötigt, um zusätzlichen Kraftstoff zu besorgen, mit denen der Notbetrieb weiterlaufen kann. Auch die Polizei in NRW hat bereits erste Maßnahmen getroffen.
Blackout in NRW sehr unwahrscheinlich – Land zieht Finanzspritze auf
„Wir werden die Mittel nun schnellstmöglich zur Verfügung stellen, damit die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser sich für solche Fälle – von denen wir alle hoffen, dass sie niemals eintreten werden – noch besser vorbereiten können“, sagt NRW-Gesundheitschef Laumann.

Die Bundesnetzagentur stuft aktuell einen Versorgungsausfall von Strom und Gas als „sehr unwahrscheinlich“ ein. Erst kürzlich hat die Stadt Dortmund Bilanz zur Energie-Krise im Winter gezogen. Auch in der Ruhrgebietsmetropole sei man sich einig. Der nächste Winter kommt bestimmt.