„Fire Fighter“: Erstes 10.000-Liter-Monster in NRW stationiert
Die Feuerwehr NRW setzt jetzt ein Spezialfahrzeug gegen Waldbrände ein. Der „Fire Fighter“ ist nahe Dortmund stationiert und hat einige Besonderheiten.
Dortmund/Neheim – Mehrere Waldbrände im Sauerland bedrohten im Juli 2022 Wohnhäuser und vernichtete hektarweise Land. Erst nach Tagen waren sie gelöscht. Feuerwehr und Forstbetriebe können jetzt auf den „Fire Fighter“ setzen. Das Spezialfahrzeug kann nicht nur sprichwörtlich durchs Feuer fahren.
Waldbrände in NRW: Neuer „Fire Fighter“ kann 10.000 Liter Wasser tanken
Das Wetter in Nordrhein-Westfalen war im Frühjahr eher verregnet. Dennoch hat es auch 2023 bereits erste Waldbrände gegeben, berichtet das Landesministerium für Landwirtschaft. Im Kreis Lippe und im Oberbergischen Kreis haben die Wälder bereits Feuer gefangen. Deshalb werden die Wälder in NRW sogar per Kamera überwacht.

Ein Pilotprojekt in Arnsberg soll den Kampf gegen Waldbrände künftig erleichtern. Dazu hat das Land NRW mit dem „Fire Fighter“ ein Spezialfahrzeug gekauft, das erstaunliches leisten soll. Es besteht aus einem Tragschlepper, an den ein riesiger Wassertank sowie ein Wasserwerfer montiert sind. Am Montag (22. Mai) wurde es in Arnsberg, östlich von Dortmund, vorgestellt.
- Der „Fire Fighter“ aus NRW kann:
- 10.000 Liter Wasser in 7 Minuten tanken.
- 900 Liter Wasser pro Minute werfen.
- Flammen in 47 Metern Entfernung löschen.
- Abseits der Waldwege fahren.
- Von Spezialisten aus bis zu 100 Metern ferngesteuert werden.
Zum Vergleich: Selbst moderne Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr können in der Regel höchstens um die 5000 Liter Wasser mitführen. Die Wasserversorgung in abgelegenen Waldgebieten sorgt zudem immer wieder für Probleme.
Hintergrund: Klimawandel sorgt in NRW für Trockenheit und mehr Waldbrände
Dass es auch in NRW immer mehr Waldbrände gibt, liegt am Klimawandel. Denn „das Land trocknet aus“, sagte Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) im vergangenen Jahr.
Erst 2019 wurde ein Hitze-Rekord in NRW aufgestellt: In Duisburg zeigte das Thermometer 41,2 Grad Celsius an. Laut Schätzungen werden bis 2050 rund 11 Millionen Menschen in NRW unter hoher Hitzebelastung leiden.

„Fire Fighter“ gegen Waldbrände in NRW: Spezialfahrzeug bei Dortmund stationiert
Stationiert ist das Spezial-Löschfahrzeug im Forstlichen Bildungszentrum in Neheim-Hüsten. Dort lernen Forstleute über acht Wochen, wie man den „Fire Fighter“ bedient. „Darüber hinaus sind einige Mitarbeiter bei der Freiwilligen Feuerwehr und sind in der Lage, Waldbrände zu bekämpfen“, wird Thomas Kämmerling von „Wald und Holz“ in einem Pressestatement zitiert.
Doch nicht nur im Sauerland soll das Löschfahrzeug helfen. Bricht anderswo in NRW ein Waldbrand aus, kann der „Fire Fighter“ aus Neheim angefordert werden. Bewährt er sich im Kampf gegen Waldbrände, sollen weitere Spezialfahrzeuge an zusätzlichen Stützpunkten im Land stationiert werden (alle News zum Wetter in NRW auf RUHR24 lesen).
NRW-Forstministerin Silke Gorißen (CDU) sieht Feuerwehren und Forstleute damit noch besser vorbereitet: „Trockenheit, geringer Niederschlag und der starke Borkenkäferbefall haben dem Wald in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Niemals waren eine starke Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung wichtiger, um die Sicherheit von Menschen und Natur zu garantieren.“
Waldbrände in NRW vermeiden:
Rauchverbot im Wald beachten
In Waldgebieten keine Zigarettenkippen aus dem Auto werfen
Mit dem Auto nur auf befestigten Waldwegen parken.
Bei Feuer oder Rauch sofort 112 wählen.
Weitere Tipps der Feuerwehr NRW, um Waldbrände zu verhindern.