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Bahn-Chaos in NRW bei Großveranstaltungen: Experte nennt zwei Probleme

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Von: Dennis Friedrich-Liedschulte

Anfang Juli kam es in NRW, besonders im Ruhrgebiet, zu einem Bahn-Chaos nach Großveranstaltungen. Ein Verkehrsexperte sieht gleich zwei Probleme.

Dortmund/Köln – Das Bahn-Chaos nach dem Konzert von Ed Sheeran am Gelsenkirchener Hauptbahnhof ereignete sich Anfang Juli. Die Aufarbeitung hat sich als schwierig gestaltet. Aus Sicht der Deutschen Bahn in NRW sei es „einfach nur ein bisschen voll gewesen“. Doch Roman Suthold, ADAC-Mobilitäts-Experte aus Köln, erklärt, warum Großveranstaltungen und die Deutsche Bahn aktuell so schlecht zusammen funktionieren.

BundeslandNRW
UnternehmenDeutsche Bahn
ThemaChaos bei Großveranstaltungen

NRW: Bahn-Chaos bei Großveranstaltungen – Corona verschärft den Mangel an Personal immens

Das erste Problem: Bei Großveranstaltungen wie Konzerten habe man als ÖPNV ein sehr kleines Zeitfenster, in dem sich zahlreiche Leute bewegen. Im Detail müsse man dann einen Durchschnitt berechnen und sich dementsprechend mit Zügen und ausreichend Waggons vorbereiten. Reibungslos könne man das nur durch Begleitmaßnahmen wie Sonderzüge und Sicherheitspersonal am Gleis schaffen, erklärt Suthold im Gespräch mit RUHR24.

Das zweite Problem: Aktuell ist die Lage kompliziert. Es gibt einen allgemeinen Personalmangel. Überall. Doch der ist wohl nicht nur damit zu erklären, dass der Konzern Deutsche Bahn zu wenige Mitarbeiter einstellt. Die noch immer andauernde Corona-Pandemie spiele eine große Rolle, sagt Suthold (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Aufgrund der hohen Infektionszahlen sei es möglich, dass zusätzlich zu den regulären Ausfallzeiten weitere hinzukommen, erklärt der Mobilitätsexperte. Auch dadurch könne es zu Situationen kommen, in denen Fahrgäste das Gefühl haben, es gebe zu wenige Züge.

Konzert von den Rolling Stones
Die Rolling Stones treten auf ihrer Europa-Tour in Gelsenkirchen auf – noch mit auf dem Bild: der verstorbene Drummer Charlie Watts. © IMAGO / MediaPunch

NRW: Chaos bei der Deutschen Bahn – nicht nur bei Großveranstaltungen

Im Juli hat sich die Personalsituation bei der Deutschen Bahn noch einmal verschärft. Am Mittwoch (20. Juli) hatten sich erste Probleme bei den S-Bahnen abgezeichnet. Am Donnerstag (21. Juli) verkündete dann DB Regio NRW, dass gleich vier S-Bahnen für mehrere Tage komplett ausfallen würden.

Am Mittwoch (27. Juli) kommt erneut eine Belastungsprobe: The Rolling Stones dürften für ein ausverkauftes Haus in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen sorgen. Gut für die Deutsche Bahn: Der 27. Juli ist ein Mittwoch und es gibt nicht so viele Großveranstaltungen, die parallel stattfinden.

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