Notlage
Bloß nicht anstecken: Laumann sendet Appell an 18 Millionen NRW-Bürger
Die 18 Millionen NRW-Bürger sollen sich an Weihnachten vorsichtig verhalten, mahnt Minister Karl-Josef Laumann. „Jeder von uns hat es in der Hand.“
Düsseldorf – Um die aktuell überlasteten NRW-Krankenhäuser zu entlasten, bräuchte es dringend mehr Personal. Aber weil das so schnell nicht machbar ist, sollen die Bürger in NRW mithelfen. Indem sie sich vor allem an und nach Weihnachten zurückhalten.
NRW-Minister fordert Bürger auf: Bei Erkältungssymptomen Ansteckungen vermeiden
„Jeder von uns hat es in der Hand, das Gesundheitswesen ein Stück weit zu entlasten“, ließ NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) jüngst in einer Mitteilung verlautbaren. Heißt konkret: Selbst bei negativem Corona-Test sollte man Treffen mit Erkältungssymptomen in kritischen Fällen vermeiden.
Man solle laut Laumann darauf achten, „andere Menschen nicht anzustecken und die üblichen Hygieneregeln beachten.“ Grund für den Appell an die rund 18 Millionen NRW-Bürger ist die aktuelle Notlage in den Krankenhäusern des Landes. Die Berichte, die aus den Hospitälern an Laumann herangetragen würden, seien „drastisch“, so Laumann.
NRW-Kinderkliniken bereiten Sorgen – Coronavirus ist nicht das größte Problem
Aktuell mache die Situation nicht nur in den Kinderkliniken „große Sorgen“, sondern, so Laumann, nun auch in den anderen Krankenhäusern und im Rettungsdienst. Probleme bereite dem Gesundheitswesen weniger das Coronavirus, sondern die aktuelle Grippewelle, Erkältungskrankheiten und das RS-Virus bei Kindern.
Das Hauptproblem seien dabei neben dem großen Patientenaufkommen auch hohe Krankenstände beim Personal, das an den zirkulierenden Erkältungskrankheiten ebenfalls erkranke. Laumann wolle „alles in unserer Macht Stehende tun, um Entlastung zu ermöglichen“. Doch eine schnelle Lösung gäbe es nicht.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will Personalmangel beseitigen
Laumann: „Wir können aktuell die Abstimmung zwischen Krankenhäusern, Rettungsdienst, niedergelassenen Ärzten weiter verbessern. Und wir arbeiten gemeinsam mit Hochdruck daran, auch mittel- und längerfristig gegenzusteuern.“
Da über Weihnachten die meisten Kinderarztpraxen geschlossen haben, organisierte das Land NRW zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) zusätzlich zu den Kindernotdiensten sogenannte Video-Kindernotdienste an den Feiertagen und am Wochenenden.
Rubriklistenbild: © Rolf Vennenbernd/dpa