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Ärzte wollen NRW-Bürger öfter mit selten genutzter Methode vor Corona schützen

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Von: Tobias Arnold

Die Anti-Corona-Pille könnte die Waffe im Kampf gegen das Virus werden. Mediziner wollen „Paxlovid“ nun häufiger verschreiben.

NRW – Der Herbst rückt mit großen Schritten näher und damit auch die Gefahr, dass es möglicherweise zu einem weiteren, größeren Corona-Ausbruch in NRW kommen könnte. Zwar sehen Experten wie Dortmunds Gesundheitsamtsleiter Frank Renken keine große Corona-Welle auf Deutschland zu rollen, dennoch werden derzeit erste Maßnahmen getroffen, falls der Fall doch eintritt.

BundeslandNRW
ThemaCoronavirus
MedikamentPaxlovid

Zweite Booster-Impfung und Anti-Corona-Pille – Ist NRW jetzt gewappnet?

Erst kürzlich folgte das Land NRW einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko): Menschen über 60 Jahren dürfen sich nun die zweite Booster-Impfung abholen – darunter auch Bürger ab 5 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Ziel sei es, das Risiko eines heftigen Krankheitsverlaufs deutlich zu verringern.

Ein weiterer Schritt, um dieses Ziel zu erreichen, ist die sogenannte „Anti-Corona-Pille“. Der Chef der Intensivmediziner in Deutschland plädiert für einen häufigeren Einsatz des Medikaments „Paxlovid“. „Ich glaube tatsächlich, dass die stärkere Behandlung mit diesem Medikament dazu beitragen könnte, dass weniger Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf auf den Intensivstationen behandelt werden müssen“, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Schwerer Krankheitsverlauf bei Corona-Infektion passé? Pille soll helfen

Studiendaten wiesen laut dem Bericht darauf hin, dass eine Verabreichung der Corona-Pille zu Beginn einer Infektion einen schweren Krankheitsverlauf verhindern könne.

„Paxlovid“ ist das erste antivirale Arzneimittel zur oralen Anwendung, das in der EU zur Behandlung von Covid-19 zugelassen wurde. Das Medikament kann seit dem 25. Februar 2022 ärztlich verordnet und über den Großhandel bestellt werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich Anfang August mit dem Coronavirus infiziert und habe daraufhin nach eigenen Angaben „Paxlovid“ eingenommen. Er habe nur mit leichten Symptomen zu kämpfen gehabt.

Paxlovid
Das Corona-Medikament „Paxlovid“ soll schwere Erkrankungen vermeiden. © Philipp von Ditfurth/dpa

Karl Lauterbach schwört auf „Paxlovid“ und will Zugang erleichtern

Jetzt will der Politiker den Zugang zur Anti-Corona-Pille vereinfachen. Vor allem ältere Bürgerinnen und Bürger sollen „Paxlovid“ einfacher verschrieben bekommen. Laut Kassenärztlicher Vereinigung und dem Institut für Arzneimittel muss die einnehmende Person zu einer Risikogruppe gehören. Schwangere und Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sollten „Paxlovid“ nicht einnehmen.

Dementsprechend ist eine Vorstellung beim Arzt unumgänglich. Wie wa.de berichtet, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Pille. Mögliche Nebenwirkungen sind Bluthochdruck, Durchfall oder Muskelschmerzen.

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