NRW zählt doppelt so viele Badetote – DLRG hat traurigen Verdacht
Die diesjährige Badesaison ist noch nicht zu Ende und trotzdem zieht der DLRG bereits jetzt eine tragische Bilanz. Die Zahl der Badetoten steigt.
NRW – Bis zu diesem Zeitpunkt hat der Sommer 2022 in NRW für viele heiße Tage gesorgt. Um die hohen Temperaturen zu überstehen, zieht es viele Menschen an Badeseen oder in die Schwimmbäder. Doch immer wieder kommt es dort zu Badeunfällen, die zum Teil sogar tödlich enden. In diesem Jahr sind schon jetzt mehr Menschen in NRW ertrunken, als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr, meldet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG).
Verein | Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. |
Mitgliederzahl | 1.700.000 Mitglieder |
Gründung | 1913 |
Fast doppelt so viele Badetote in NRW als im Vorjahr – Anzahl von Ertrunkenen steigt
Die zunehmende Hitze und Trockenheit bringt viele Menschen dazu, auch ungesicherte Badestellen zu besuchen. Gerade dort lauert die Gefahr für mögliche Badeunfälle, so die DLRG. Zum Stichtag (20. Juli) sind in NRW bereits 30 Menschen ertrunken. Das sind fast doppelt so viele als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr, berichtet der WDR.
In ganz Deutschland sind in diesem Jahr bereits 199 Menschen beim Baden in unterschiedlichen Gewässern oder Bädern ums Leben gekommen. Dabei waren vier von fünf Opfer männlich, so wie auch im Fall des jungen Dortmunder Fußballers Mamadou Sylla.
Zahl der Badeunfälle steigt drastisch an – DLRG hat dringenden Appell
In 90 Prozent der bundesweiten Fälle handelte es sich um Badeunfälle in freien und unbewachten Seen und Flüssen. Der Leichtsinn der Menschen kann schnell zum Verhängnis werden. Aus diesem Grund appelliert die DLRG an alle Menschen, nicht in unbeaufsichtigten Gewässern zu schwimmen. Sollte es zu einem Badeunfall kommen, bestehe so gut wie keine Chance auf lebensrettende Hilfe, so die DLRG.
Immerhin: Die Zahl der Badetoten in der Nord- und Ostsee ist in diesem Jahr gesunken. Rettungsschwimmer überwachen die Strandabschnitte in der Badesaison meist rund um die Uhr, so die DLRG.

DLRG warnt vor Schwimmen in unbewachten Gewässern – Pandemie hat Baderisiko verstärkt
Doch auch in Schwimmbädern, Hafenbecken und Pools gab es in diesem Jahr bereits tragische Badeunfälle mit Todesfolge. Die drei Hauptgründe „Selbstüberschätzung, übermütiges Handeln und Unkenntnis über Gefahren zu Unfällen“ führen laut DLRG zu Notsituationen im Wasser.
Tägliche Einsätze der Rettungsschwimmer sind somit aktuell Normalzustand, erklärt der Verein. Denn meist können die Geretteten kaum oder gar nicht schwimmen.
Einen weiteren, vierten Grund für den Anstieg der Ertrunkenen sieht die DLRG auch in der Corona-Pandemie. Rettungsschwimmer konnten während des Lockdowns nicht ausgebildet werden. Zudem haben deutlich weniger Kinder Schwimmen gelernt. Doch wie die aktuellen Zahlen beweisen, passieren Badeunfälle nicht nur den Jüngeren. 44 Prozent der Badetoten sind über 50 Jahre alt, so der DLRG.