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Asiatische Hornisse breitet sich in NRW aus – Franzosen reagieren panisch

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Von: Daniele Giustolisi

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus. Auch in NRW wurde sie bereits gesichtet. Wie gefährlich ist das Insekt für Mensch und Umwelt?

Dortmund – Ein neues Insekt hat Einzug in das Ökosystem von NRW gehalten: Die Asiatische Hornisse, auch Vespa Velutina genannt, wurde bei uns erstmals 2022 gesichtet. Auch andernorts in Deutschland macht sie sich breit. In Baden-Württemberg bittet das Umweltministerium die Bevölkerung nun, das Insekt zu melden.

Asiatische Hornisse breitet sich in NRW aus – „Auswirkungen nicht absehbar“

Nicht nur in Deutschland scheint sich die Asiatische Hornisse breitzumachen. Auch in Belgien, Holland, Spanien, Portugal und Frankreich gibt es Nachweise. Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) soll das Insekt über asiatische Importwaren eingeschleppt worden sein.

Weil es auch in NRW durch den Klimawandel wärmer wird, kann die Art, die eine Größe von 2,5 bis 3 Zentimeter erreichen kann, auch den Winter überleben und ihre Population ausweiten. Außerhalb von NRW wurde die Asiatische Hornisse bislang hier gesichtet:

Beruhigend: Die Asiatische Hornisse ist wie die heimischen Hornissen nicht gefährlicher, als normale Wespen – auch wenn viele Menschen mit Panik reagieren, wenn sie eine Hornisse sehen. Die Asiatische Hornisse ist sogar etwas kleiner, als die Europäische Hornisse.

Nest von Asiatischer Hornisse meist in Baumwipfeln zu finden

Das Nest der Asiatischen Hornisse findet sich in der Regel in Baumwipfeln. Die Tiere gelten als friedlich und defensiv, heißt es vom Nabu. Aber: „Sie reagieren empfindlich bei Annäherungen unter zwei Metern an ihr Nest. Die Stiche sind nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten“, sagt eine Nabu-Sprecherin.

Dass die Asiatische Hornisse aus NRW verschwindet, ist so gut wie ausgeschlossen. Laut Nabu sei die Einwanderung aus Europa „unumkehrbar“. Frankreich reagiert indes in einer Art Panik. In groß angelegten Fangaktionen versucht man dort, die Asiatische Hornisse mit beköderten Flaschen einzufangen. In Deutschland, so der Nabu, ist diese Fangmethode verboten, weil auch heimische Arten dadurch ums Leben kommen können.

Einwanderung von Asiatischer Hornisse in NRW „keine essentielle Bedrohung“

Die Umwelt-Experten des Nabu halten die Einwanderung der Asiatischen Hornisse zwar für „keine essenzielle Bedrohung für die europäische Imkerei“, doch „die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind jedoch noch nicht abzusehen.“

Häufig hätten Einschleppungen von Tieren negative Folgen für fremde Lebensräume. So habe beispielsweise die Einfuhr der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe nach Neuseeland eine verheerende Wirkung für die dortigen Ökosysteme gehabt. Zahlreiche neuseeländische Insektenarten seien bereits von den europäischen Einwanderern zurückgedrängt worden, so der Nabu.

Bürger sollen Asiatische Hornisse melden

In Baden-Württemberg versucht man deswegen, die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen. Bürger sollen Sichtungen seit dem 10. Mai auf einer Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg anzeigen. In NRW gibt es eine solche Plattform des Landes noch nicht. Sichtungen können aber online beim Nabu-„Naturgucker“ gemeldet werden.

So ist die Asiatische Hornisse von der heimischen zu unterscheiden:

So unterscheidet sich die Heimische Hornisse von der Asiatischen Hornisse.
So unterscheidet sich die Heimische Hornisse von der Asiatischen Hornisse. © Dr. Otto Boecking/LAVES Institut für Bienenkunde Celle

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal beim direkten Vergleich der Asiatischen Hornisse mit der Heimischen Hornisse ist die Körperfärbung. Die Asiatische Hornisse ist kleiner und dunkler als die Heimische Hornisse. Die schwarze Brust, die gelben Beinenden sowie der dunkle Hinterleib mit einer gelben Binde sind weitere charakteristische Bestimmungsmerkmale der Asiatischen Hornisse.

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