NRW ändert Alarm-Bedeutung von 6000 Sirenen
Das Land NRW baut seinen Katastrophenschutz weiter aus. Während das Sirenen-Netz nach und nach wächst, nimmt das Innenministerium eine Änderung daran vor.
Dortmund – Das Land NRW will seit dem Hochwasser 2021 seine Bevölkerung besser vor Katastrophen schützen. Ein 15-Punkte-Plan wurde seitdem auf den Weg gebracht. Das Thema „Warnung“ spielt eine große Bedeutung – und steht künftig vor einer kleinen, aber feinen Veränderung.
6000 NRW-Sirenen werden in Zukunft anders genutzt, als früher
So sollen die 6000 Sirenen in NRW künftig nur noch dazu dienen, die Bevölkerung vor Katastrophen zu warnen. Bislang, so das NRW-Innenministerium, seien die Sirenen auch zur Alarmierung von Einsatzkräften genutzt worden. Mit dem Schritt „soll es keine Verwechslungen von Sirenen-Signalen mehr geben“, hofft das Innenministerium um Herbert Reul (CDU).
Zum Hintergrund: In manchen NRW-Kommunen werden Einsatzkräfte (zum Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr) teils noch via Sirene alarmiert, etwa wenn es brennt. Dann ist das Signal in weiten Teilen des Stadtgebietes zu hören, selbst wenn nicht die gesamte Bevölkerung betroffen ist.
NRW will Verwirrung um Sirenen beenden
Nicht selten zeigen sich Anwohner dann erschreckt und denken, es würde sich um ein Signal an die ganze Bevölkerung handeln. In Großstädten wie Dortmund gibt es die Methode aber schon lange nicht mehr, wie ein Sprecher gegenüber RUHR24 erklärt. Einsatzkräfte würden hier über Funkmeldeempfänger zum Einsatz gerufen.
Heißt für Bürgerinnen und Bürger: Wenn in NRW künftig irgendwo die Sirenen heulen, dann ist entweder Probealarm, oder aber es droht tatsächlich Gefahr. In beiden Fällen informiert das Land auch online, etwa über die Nina-Warn-App oder den neue Cell-Broadcast, bei dem jedes Handy eine SMS erhält. Zudem nutzt das Land im Not- und Probefall rund 1100 Stadtwerbetafeln.
Zahl der Sirenen in NRW seit Hochwasserkatastrophe um 12 Prozent gestiegen
Apropos Sirenen: Seit der Flutkatastrophe 2021 hat sich die Zahl der Sirenen in NRW um zwölf Prozent (+ 700 Stück) erhöht. 2023 stellt das Land für weitere Sirenen rund 10 Millionen Euro zur Verfügung. In Nordrhein-Westfalen gibt es aktuell laut Innenministerium knapp 6000 Sirenen. Sie können gerade nachts zu Lebensrettern werden, wenn viele ihr Handy ausschalten (Hier weitere NRW-News bei RUHR24 lesen).

Bis Anfang der 1990er Jahre gab es ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollte. Nach dem Ende des Kalten Krieges hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben und den Kommunen zur Übernahme angeboten. Nur einige haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht, sodass viele Sirenen abgebaut wurden. Dieser Schritt wird jetzt wieder rückgängig gemacht.