„Erschreckend“: Tödliches Virus breitet sich auf Insel in Niederlanden aus
Tote Tiere am Strand zeigen, dass auf der Nordseeinsel etwas nicht stimmt. Aber Achtung! Auch Urlauber können sich mit dem Virus infizieren.
NRW – Die beliebte Nordseeinsel Texel ist in Alarmbereitschaft, denn die Vogelgrippe macht sich breit. Ständig liegen neue tote Vögel am Strand oder zwischen den Dünen. Das Problem: Auch die toten Tiere sind weiterhin ansteckend und bilden nicht nur eine Gefahr für ihre Artgenossen, sondern auch für Menschen, Hunde und Katzen. Urlauber aus NRW sollten daher auf einiges achten, um sich selbst nicht mit dem Virus zu infizieren.
Niederlande in Alarmbereitschaft: Vogelgrippe auf Holland-Insel Texel breitet sich aus
Tote Vögel auf der niederländischen Insel Texel beunruhigen Touristen und Vogelexperten. Zwar seien aktuell noch nicht „außergewöhnlich viele, aber genug Opfer der Vogelgrippe“ bekannt, um in Alarmbereitschaft zu sein. „Wir müssen jetzt wachsam sein“, warnt Marc Plomp, Vogelexperte vom Vogelinformationszentrum auf Texel, den niederländischen Nachrichtensender NH Nieuws.
Mit einer Webcam werden nun die Vögel, insbesondere die Seeschwalben, beobachtet. Die Zahl dieser Tiere in Holland ist in den letzten Jahren nämlich deutlich zurückgegangen. „Vor drei Jahren hatten wir auf Texel noch siebentausend Brutpaare der Großseeschwalbe. Jetzt scheint es ungefähr tausend Brutpaare zu geben“, erklärt der Vogelexperte. Daher müsse die Population gut geschützt werden.
Auch NRW war im letzten Winter stark von der Vogelgrippe betroffen. Über 120 000 Tiere mussten getötet werden, damit die Ausbreitung des Virus gestoppt werden konnte.
„Das ist beängstigend“: Virus war nicht die einzige Ursache für tote Tiere auf Texel
Immer öfter finden Urlauber sterbende Vögel am Strand, in den Dünen oder an der Straße. Doch leider kann man ihnen nicht mehr helfen. Der Transport könnte nur noch zu weiteren Infektionen führen. Auch das Anfassen toter Tiere sollten Urlauber unbedingt vermeiden, denn auch leblose Vögel können immer noch das Virus übertragen (mehr News aus Holland bei RUHR24).
Die Vogelgrippe verbreitet sich schnell. „Das ist beängstigend“, meint Plomp. Viel schlimmer sei aber, dass das Virus nun auch in der Brutzeit statt wie gewöhnlich in den Wintermonaten aktiv ist. Das mache es unberechenbar. Denn während der Brutzeit sitzen die Vögel den ganzen Tag zusammen und stecken sich so auch deutlich schneller untereinander an.
Der Vogelexperte weist gegenüber NH Nieuws nochmal darauf hin, dass aber nicht jeder tote Vogel direkt an der Vogelgrippe gestorben sein muss. „Es laufen immer noch Vögel unter einem Auto hindurch. Das sollten wir auch nicht vergessen. Wir sollten nicht in Panik geraten“, rät er.
Vogelgrippe auf Mensch und Hund übertragbar: Holland-Urlauber sollten einiges beachten
Das Robert Koch Institut (RKI) macht deutlich, dass es zwar in Deutschland noch keinen Fall von Vogelgrippe bei einem Menschen gab, doch eine Ansteckung ist dennoch möglich. Personen, die sich mit der Vogelgrippe infiziert haben, hatten „engen Kontakt zu erkranktem oder verendetem Geflügel“. Das oberste Gebot lautet daher: Abstand halten und nicht anfassen.
„Die Medizin geht davon aus, dass Säugetiere und Menschen sehr große Virusmengen aufnehmen müssen, um sich zu infizieren“, heißt es auf agrarheute.com. Trotzdem gebe es bereits Fälle, in denen Menschen an der Vogelgrippe gestorben sind.
Da die Vogelgrippe auch für Hunde ansteckend ist, sollte beim nächsten Besuch am Strand auf sich selbst und den Vierbeiner geachtet werden. Das Naturkundemuseum „Ecomare“ auf Texel bittet Urlauber darum, folgendes zu beachten:
- Sich selbst und den eigenen Hund von toten Vögeln fernhalten
- Hunde an der Leine führen
- Tote Tiere auf Texel müssen nicht gemeldet werden, sie werden von den Gebietsverwaltern weggeräumt.
- Kranke Vögel nicht zur Aufzuchtstation bringen (das gefährdet die gesunden Tiere)
- Für Ruhe, gestresste Vögel sind anfälliger für das Virus

Tödlicher Virus auf Nordseeinsel: Beliebtes Reiseziel für NRW-Urlauber ist kein Einzelfall
Texel ist kein Einzelfall. Bereits Ende 2022 breitete sich an der Atlantikküste das Virus unter den Meeresvögeln rasant aus. Für den Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist klar: „Die Vogelgrippe breitet sich global weiter aus. Allein in Europa gibt es Infektionen bei über 70 Vogelarten“ – das Virus könnte damit auch eine Gefahr für die Artenvielfalt werden.
Wer auf Texel aber den nötigen Abstand zu potenziell erkrankten Tieren und toten Vögeln beachtet, kann seinen Strandurlaub in Ruhe genießen. Auch beim Verzehr von Eiern und Fleisch müssen Menschen aus NRW keine Bedenken haben, sich darüber mit der Vogelgrippe anzustecken. Dennoch rät der NABU „Wasservögel wie Enten und Schwäne in Parks und Grünanlagen nicht mehr zu füttern“.