Strafen erhöht

Seit 1. März gelten in Holland noch höhere Bußgelder für Verkehrssünder

Die Niederlande ziehen die Preise für Verkehrssünder in ihrem Bußgeldkatalog an. Bei zu hoher Geschwindigkeit greifen saftige Strafen im NRW-Nachbarland.

Dortmund – Die Niederlande haben seit dem 1. März 2023 die Strafen in ihrem Bußgeldkatalog abermals angehoben. Die Preise wurden entsprechend der Inflation erhöht, um im Schnitt zwei Prozent.

Holland erhöht ab 1. März 2023 Strafen im Bußgeldkatalog für Verkehrssünder

Deutlich teurer sind seit dem 1. März etwa die Strafen für das Nutzen eines Handys am Steuer (380 Euro) oder unnötiges Linksfahren auf der Autobahn (240 Euro).

So sehen weitere Bußgelder seit dem 1. März in den Niederlanden aus:

  • Unnötiges Linksfahren auf einer Autobahn oder Schnellstraße: 240 Euro.
  • Rechts überholen: 280 Euro.
  • Nicht angeschnallt fahren: 160 Euro.
  • Überfahren einer roten Ampel: 280 Euro.
  • Führen eines Kraftfahrzeugs bei nicht richtig lesbarem Kennzeichen: 160 Euro.
  • Halten auf Standstreifen ohne Notwendigkeit: 280 Euro.
  • Parken auf Parkplätzen mit blauer Linie, ohne Parkscheibe im Auto: 110 Euro.
  • Unnötige Nebelscheinwerfer vorne: 110 Euro.
  • Unnötige Nebelscheinwerfer hinten: 160 Euro.
  • Nicht funktionierende Bremslichter: 160 Euro.
  • Handynutzung am Steuer: 380 Euro für Fahrer von Kraftfahrzeugen und 150 Euro für Radfahrer.

Für das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit gibt es in den Niederlanden eine fein ausgearbeitete Tabelle. Sie unterscheidet Verkehrsdelikte nach Ort des Delikts, also innerhalb geschlossener Ortschaften, außerhalb geschlossener Ortschaften und auf der Autobahn. Zusätzlich zu den Strafen muss man mit 9 Euro Verwaltungsgebühr rechnen:

Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit um (km/h)Innerhalb geschlossener OrtschaftenAußerhalb geschlossener OrtschaftenAutobahnen
432 Euro28 Euro24 Euro
539 Euro36 Euro29 Euro
648 Euro43 Euro35 Euro
756 Euro51 Euro42 Euro
863 Euro58 Euro48 Euro
972 Euro68 Euro55 Euro
1082 Euro77 Euro72 Euro
11110 Euro104 Euro99 Euro
12120 Euro115 Euro108 Euro
13133 Euro126 Euro116 Euro
14143 Euro136 Euro126 Euro
15154 Euro148 Euro136 Euro
16165 Euro158 Euro146 Euro
17177 Euro169 Euro159 Euro
18191 Euro180 Euro171 Euro
19204 Euro195 Euro182 Euro
20219 Euro209 Euro196 Euro
21233 Euro221 Euro210 Euro
22248 Euro235 Euro221 Euro
23265 Euro248 Euro235 Euro
24278 Euro265 Euro248 Euro
25296 Euro280 Euro261 Euro
26312 Euro296 Euro276 Euro
27332 Euro311 Euro289 Euro
28348 Euro327 Euro301 Euro
29365 Euro347 Euro317 Euro
30383 Euro364 Euro334 Euro

Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, die innerhalb und außerhalb von geschlossenen Ortschaften höher als 30 km/h sind und auf Autobahnen höher als 40 km/h entscheidet die Staatsanwaltschaft über die Höhe des Bußgeldes. Selbiges gilt für das Fahren unter Alkoholeinfluss (hier weitere Holland-News bei RUHR24 lesen).

Niederlande verfolgen Verkehrssünder mit Bußgeld bis nach Deutschland

Niederlande-Reisende aus Deutschland müssen damit rechnen, dass der Bußgeldbescheid aus Holland hartnäckig verfolgt wird. Es empfiehlt sich also, die Strafe zu bezahlen, wenn sie berechtigt ist. Wer das nicht tut, riskiert, dass sie sich um ein Vielfaches erhöht.

Wer meint, ein Bußgeld zu Unrecht erhalten zu haben, kann innerhalb von sechs Wochen nach Versand des Bescheids Widerspruch bei der niederländischen Staatsanwaltschaft einlegen. Etwa digital bei der CJIB (Central Judicial Collection Agency). Hier gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man gegen einen niederländischen Bußgeldbescheid Einspruch einlegt.

Holland ändert 2023 auch Regeln für Party und das Kiffen in Amsterdam

Apropos neue Regeln in den Niederlanden: Im NRW-Nachbarland gelten seit neustem neue Party-Regeln. Zudem gibt es auch eine Änderung in der Hauptstadt: So wird in Amsterdam im Partyviertel „De Wallen“ ab Mitte Mai 2023 unter anderem das Kiffen auf der Straße verboten.

Rubriklistenbild: © Thorsten Lindekamp/Imago

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