Bußgeld in den Niederlanden: Hier drohen Autofahrern empfindliche Strafen
Bußgelder, Fahrzeugbeschlagnahmung und Polizeigewahrsam: Wer in den Niederlanden im Verkehr nicht aufpasst, kann schnell Probleme bekommen.
NRW – In den Niederlanden ist so einiges anders. Dass die Drogenpolitik dort lockerer ist, als aktuell noch in Deutschland, ist wohl kein Geheimnis. Auch, dass deutlich mehr Menschen in unserem direkten Nachbarland das Fahrrad nutzen. Doch wenn es um den niederländischen Verkehr, die Verkehrsschilder, Parkverbote und Alkoholgrenzen geht, sind viele Touristen aus NRW nicht so gut informiert. Und eine hohe Geldstrafe möchte man dabei doch gerade im Urlaub vermeiden.
NRW-Urlauber aufgepasst: Parkverbot in den Niederlanden wird schnell übersehen
In NRW wissen wohl alle, wie das Parkverbotsschild in Deutschland aussieht: blau-rot, mit einem roten X in der Mitte. Doch in den Niederlanden gibt es dafür nicht immer ein Schild. Woher weiß man dann, wo das Parken erlaubt und wo es verboten ist?
Ganz einfach, in den Niederlanden werden die Bordsteinkanten farblich markiert. Eine gelbe Markierung heißt: Parken verboten. Eine blaue Markierung hingegen erlaubt das Parken, aber nur mit einer Parkscheibe. Da diese ebenfalls blau ist, lässt sich das so auch ganz einfach merken.
Doch das Parken kann auch an der richtigen Stelle ganz schnell teuer werden. Denn an beliebten Orten, wie Scheveningen, Den Haag und Co. kostet eine Minute Parken satte 50 Euro.
Promillegrenze für Autofahrer in den Niederlanden: Fahranfänger aus NRW aufgepasst!
Die Promillegrenze in den Niederlanden liegt für Autofahrer bei 0,5 Promille, wie auch in Deutschland. Doch Fahranfänger müssen aufpassen. In den ersten fünf Jahren gilt für sie nämlich eine Promillegrenze von 0,2 (mehr News aus NRW bei RUHR24).
„Verstöße gegen diese Werte ziehen in den Niederlanden deutlich höhere Sanktionen als es Autofahrer in der Bundesrepublik gewohnt sind, nach sich“, heißt es im aktuellen Bußgeldkatalog fürs Ausland. Auch den Alkoholtest in einer Polizeikontrolle zu verweigern, endet in den Niederlanden demnach durchaus mit einer hohen Geldstrafe oder in Gewahrsam.
In Deutschland ist der „Atemalkoholtest grundsätzlich freiwillig“. Die Beamten müssen, laut Bußgeldkatalog, im Falle einer abgelehnten Alkoholkontrolle dann „entscheiden, ob die Indizien die Anordnung einer Blutabnahme rechtfertigen, schließlich ist diese mit deutlich höheren Kosten sowie mehr Aufwand verbunden“.
Radfahren in den Niederlanden: harte Strafen und besondere Regeln für Fahrradfahrer
Die Niederlande sind ideal zum Radfahren. Die leicht hügelige Landschaft und die „Rund 29.000 Kilometer Radweg“ sorgen laut holland.com dafür, dass es „sogar mehr Zweiräder als Einwohner“ gibt. Und weil das Radfahren dort so begehrt ist, gilt für sie im Straßenverkehr ein besonderer Schutz. Denn „bei Unfällen mit Radfahrern und Fußgängern haftet grundsätzlich der Autofahrer, unabhängig von der Schuldfrage“.
Doch weil das Fahrrad in den Niederlanden sozusagen das Auto der Deutschen ist, gilt auch hier die Promillegrenze von 0,5. In Deutschland ist das Fahren bis zu 1,6 Promille mit dem Rad straffrei, zumindest wenn man keine alkoholbedingten Ausfallerscheinungen wie das Fahren von Schlangenlinien oder Gleichgewichtsprobleme aufweist, erklärt der ADAC.
Trinkt man also ein Bier zu viel am Strand und setzt sich dann auf das Fahrrad, kostet das in den Niederlanden 200 Euro. Das Bußgeld für Autofahrer fängt bei 300 Euro an. Überschreitet man sogar die 1,3 Promille, droht laut Bußgeldkatalog im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe (weitere Nachrichten zu den Niederlanden auf RUHR24 lesen).

Strenge Kontrollen im NRW-Nachbarland: Polizeigewahrsam am Flughafen droht in diesen Fällen
Die Niederlande greifen nicht nur in Amsterdam hart durch, sondern auch bei Bußgeld- und Gebührenzahlungen. Wer sich als Urlauber denkt, das Ticket fürs Falschparken nicht zahlen zu müssen, weil er ja eh zeitnah abreist, kann ordentlich Probleme bekommen.
Das Auswärtige Amt weist nämlich auf die strengen Kontrollen im NRW-Nachbarland hin: „Die Polizei kann bei noch offenen Forderungen das Fahrzeug beschlagnahmen“ oder den Schuldner „bei der Einreisekontrolle auf dem Flughafen Schiphol bis zur Zahlung der ausstehenden Beträge in Polizeigewahrsam“ nehmen.
Sollte man also tatsächlich mal falsch parken oder das Tempolimit auf der niederländischen Autobahn, von 100 km/h (zwischen 6 und 19 Uhr), überschreiten: Besser das Bußgeld direkt bezahlen.