Verkehrsversuch

Experiment: Herne macht ganzes Quartier zum Fahrrad-Paradies

Die Stadt Herne wagt ein Fahrrad-Experiment und widmet in Sachen Verkehr eine ganze Siedlung um. Autos werden sogar teils komplett ausgeschlossen.

Herne – Narrenfreiheit in einer ganzen Siedlung – die Gartenstadt in Hernes Westen wird ab Oktober zur Fahrradzone. Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen erlangen dadurch viele Freiheiten – der motorisierte Verkehr erleidet teils massive Einbußen.

StadtHerne
Regierende ParteiSPD
OberbürgermeisterFrank Dudda (SPD)

Stadt Herne ernennt Gartenstadt fast komplett zur Fahrradzone – 18 Straßen betroffen

So sollen künftig nur noch Anlieger mit ihrem Auto oder einem anderen motorisierten Gefährt in die Fahrradzone Gartenstadt fahren dürfen. Heißt: Wer kein Anwohner ist oder nicht in die Gartenstadt-Kitas bzw. den örtlichen Kleingartenverein möchte, darf mit seinem Kraftfahrzeug nicht in die Zone fahren.

Konkret geht es um ein Areal, das sich von Nord nach Süd auf einen Kilometer, und von Ost nach West auf circa 600 Meter erstreckt. 18 Straßen liegen in dem Areal. Und zwar:

  • Ahornweg, Asternweg, Blumenplatz, Dahlienweg, Fliederweg, FriedrichBecker-Straße, Gladiolenweg, Jasminweg, Krokusweg, Kuhkampweg, Maiglöckchenweg, Nelkenweg, Narzissen-Weg, Prälat-SchneiderStraße, Rosenring, Sonnenblumenweg, Tulpenweg und Veilchenweg.

Zum Hintergrund: Die Gartenstadt in Wanne-Eickel, Hernes Westen, ist eine ruhige Wohngegend, in der es nicht viel Autoverkehr – bis auf den der Anwohner und Besucher – gibt. In der Siedlung gibt es Einfamilienhäuser sowie kleinere Mehrfamilienhäuser. Radfahrer haben dort schon jetzt einigermaßen Ruhe vor dem Verkehr.

Radfahrer und Radfahrerinnen haben in Hernes Fahrradzone Vorrang vor dem Kfz-Verkehr

Die Umwidmung der Gartenstadt zur Fahrradzone bedeutet für den Verkehr der Anlieger, dass Radfahrer und Radfahrerinnen überall Vorfahrt vor dem motorisierten Verkehr haben. Die Zone ist laut Stadt Herne „ausdrücklich für Radfahrende vorgesehen.“

Die Stadt Herne errichtet eine Fahrradzone in der Gartenstadt. In 18 Straßen haben Fahrradfahrer dann Vorfahrt.

Weitere Regeln lauten:

  • Radfahrer und Radfahrerinnen dürfen nebeneinander fahren.
  • Radfahrer und Radfahrerinnen geben die Geschwindigkeit vor.
  • Es gilt Tempo 30 für alle.
  • Außer Radfahrer und Radfahrerinnen sind auch Anlieger erlaubt.
  • Alle weiteren Verkehrsregeln bleiben gleich.

An den Straßen selbst will die Stadt Herne anlässlich der Umwidmung zur Fahrradzone nichts ändern. „Es gibt nur Änderungen und Ergänzung der Beschilderungen.“ Denn: Die Fahrradzone Gartenstadt ist für die Stadt Herne zunächst nur ein Experiment.

Fahrradzone in Herne ist zunächst nur ein Experiment, das ein Jahr lang dauert

Ein Jahr lang will die Stadt den Verkehrsversuch beobachten und anschließend die Erkenntnisse auswerten. Sollte der Versuch gelingen, erscheint es wahrscheinlich, dass Herne künftig weitere Quartiere in Fahrradzonen umwidmet – und dort die CO2-Belastung möglicherweise senkt.

Rubriklistenbild: © Beautiful Sports/Imago, Stadt Herne; Collage: RUHR24

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