5G-Netz in NRW
NRW bekommt neue Mega-Funkmasten
Funklöcher sind für Handynutzer nervig. Deshalb will das Land NRW das Mobilfunknetz weiter ausbauen – ein Schlüssel dafür sind höhere Funkmasten.
NRW – Wenn die Internetseite wieder einmal nicht lädt oder das Teams-Gespräch plötzlich abbricht, kann das Home-Office schnell zu einer Zerreißprobe werden. Nicht nur das DSL-Festnetz, auch die mobile Verbindung ins Internet ist in manchen Regionen in NRW alles andere als perfekt. Das Land will deshalb die Zahl der Sendemasten weiter erhöhen – und durch konkrete Maßnahmen „Vorreiter in Deutschland“ bleiben.
NRW-Landesregierung will besseres Mobilfunknetz – und baut dafür Bürokratie ab
Funklöcher in NRW sollen zukünftig der Vergangenheit angehören. Das Land treibt deshalb den Mobilfunkausbau kräftig voran. Damit Smartphone-Nutzer zukünftig mehr LTE- und vor allem das deutlich schneller 5G-Netz nutzen können, sollen auch im Jahr 2023 mehr Sendemasten die Landschaft schmücken. Wie die Landesregierung in einer aktuellen Pressemeldung bekannt gibt, wurde dafür bereits ordentlich Bürokratie abgebaut.
Vorbei ist die Zeit, in der die Genehmigung und der Bau der Antennenmasten in NRW bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen konnte. Sofern sicher und durch entsprechende Gutachten abgesichert, sind die Antennen und Antennen tragenden Masten bereits seit dem 2. Juni 2021 „im Innenbereich bis zu 15 Metern und im Außenbereich freistehend für bis zu 20 Meter verfahrensfrei“.
Höhere Antennenmasten für besseres Internet in NRW erlaubt – LTE-Versorgung lag Mitte 2022 bei 97,9 Prozent
Soll heißen: In NRW ist es seitdem deutlich einfacher, schnell höhere Sendemasten aufzustellen. „Der gesamte Prozess von der Unterschrift des Mietvertrags über den Aufbau bis zur Aktivierung“ erfolge in vielen Fällen bereits in fünf Wochen. Damit sei er „rund 20 Mal schneller als an vielen anderen Standorten in Deutschland“, zeigt sich Stephan Schneider, Länderbeauftragter für Nordrhein-Westfalen von Vodafone Deutschland, zufrieden.
Die neue Landesbauordnung aus dem Sommer 2021 soll auch zukünftig dafür sorgen, dass nervige Funklöcher in NRW endgültig der Vergangenheit angehören. Das hat in einigen Fällen auch schon funktioniert: Laut Berechnungen des Landesbetriebs Information und Technik NRW lag der „Anteil der mit LTE versorgten Flächen in Nordrhein-Westfalen Mitte 2022 über alle Anbieter hinweg bei 97,9 %“.
Die einzelnen Anbieter haben die LTE-Versorgung also stark ausgebaut. Und wie sieht es bei 5G aus? Nach Angaben des NRW-Wirtschaftsministeriums profitiert das 5G-Netz „von knapp 3.400 5G-Erweiterungen“.
Vodafone will 2023 weitere 33 Funkmasten in NRW bauen
Der Mobilfunkanbieter „Vodafone“ hat nach Angaben des Ministeriums seit Sommer 2021 insgesamt 57 neue Antennen in NRW aufgestellt. Im ersten Halbjahr 2023 sollen dann weitere 33 Masten hinzukommen.
Auch von der neu zugelassenen Höhe will der Konzern profitieren. Deutschlandweit sollen an 170 Standorten die Masten von zehn auf fünfzehn Meter erhöht werden, berichtet die Landesregierung NRW.
Angesichts dieser Zahlen sieht sich das Land NRW durchaus als „Vorreiter“, was den Mobilfunkausbau angeht. Schließlich sei man „eines von wenigen Ländern, die durch gesetzliche Änderungen die Geschwindigkeit für den Mobilfunkausbau erhöht haben“ (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Stabile 5G-Verbindung in ländlichen Regionen in NRW noch nicht vorhanden
Überall in NRW sollen die drei großen Mobilfunkanbieter „O2 Mobile“, „Vodafone Mobile“ sowie die „Telekom“ dazu beitragen, dass die Empfangsbalken der Handy- und Tabletnutzer vollständig aufgefüllt sind. Schließlich sei „Mobilfunk ein Stück Lebensqualität“ und wichtig „für die heimische Wirtschaft und Arbeitsplätze“, findet Stephan Schneider.
Um die ambitionierten Ziele der NRW-Landesregierung wirklich zu erreichen, bleibt allerdings noch eine Menge zu tun. Denn beim Blick auf eine Übersichtskarte der Bundesnetzagentur wird deutlich, dass eine stabile 5G-Verbindung vor allem in ländlicheren Bereichen noch eher einer Utopie gleicht.
Neuer Erlass soll Anbietern in NRW den Bau von Mobilfunkanlagen erleichtern
Geht es nach dem NRW-Heimatministerium, dann sollen allerdings bald schon auch hier die sogenannten „MassiveMiMo-Antennen“ für hochbandbreitiges 5G stehen. Dazu wird das Land noch in diesem Jahr einen Mobilfunk-Erlass veröffentlichen. Dieser soll „die Regeln zum Bau von Mobilfunkanlagen konkretisieren und Hilfestellungen für alle Beteiligten geben“, erklärt NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach.
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