Funklöcher in NRW: Jetzt sollen Bürger sie selbst aufspüren
Die Funklöcher in NRW sollen weiter gestopft werden. Jetzt hofft die Landesregierung in einer Aktionswoche auf die Unterstützung der breiten Masse.
Dortmund – Die Internet- und Mobilfunk-Abdeckung lässt in vielen Gebieten Deutschlands noch immer zu wünschen übrig. Auch in NRW gibt es dieses Problem. Die Landesregierung hat jetzt die erste sogenannte „Mobilfunkmesswoche“ angekündigt. Dabei sollen auch die Bürger helfen, Funklöcher aufzuspüren.
Landesregierung bittet um Hilfe: NRW-Bürger sollen Funklöcher ausfindig machen
Die Aktionswoche soll schon am kommenden Samstag (27. Mai) starten und bis zum 3. Juni andauern. In der Zeit will das Wirtschaftsministerium NRW der Netzverfügbarkeit im einwohnerreichsten Bundesland auf den Grund gehen. Dafür zählt man auf die Unterstützung von rund 18 Millionen Bürgern.
Mithilfe einer speziellen App sollen die Menschen in der Woche auf Funkloch-Jagd gehen. Dafür steht die kostenlose „Breitbandmessung/Funkloch-App“ der Bundesnetzagentur in den jeweiligen App-Stores zur Verfügung. Das hat die Landesregierung NRW in einer Pressemitteilung am Montag (22. Mai) bekannt gegeben.
Mobilfunk in NRW: Wirtschaftsministerium fordert 18 Millionen Bürger zur Funkloch-Jagd auf
„Ob beim Spaziergang oder unterwegs in Bus und Bahn: Jede Bürgerin und jeder Bürger kann mithelfen, Funklöcher aufzuspüren und die tatsächliche Mobilfunkversorgung vor Ort zu ermitteln“, ruft auch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (45, Grüne) zu großer Beteiligung auf.
Die „Mobilfunkmesswoche“ ist eine Initiative der Mobilfunkkoordinatoren der Städte und Kreise in NRW. Die Funkloch-App helfe dann dabei, die Netzverbindung in dem jeweiligen Moment zu erfassen. Das Ergebnis werde auf dem jeweiligen Gerät gespeichert und hinterher anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermittelt.
„Mobilfunkmesswoche“ in NRW: Ergebnisse sollen Versorgung für Einwohner verbessern
Der Bund besitzt ein sogenanntes „Gigabitgrundbuch“ inklusive einer Funklochkarte. Wie das Wirtschaftsministerium NRW ankündigt, werden dort die Ergebnisse eingetragen und nach der Aktionswoche ausgewertet. Mit den Erkenntnissen der Messungen soll das Mobilfunknetz weiter verbessert werden. Dafür sollen in NRW auch neue Mega-Masten entstehen.
„Je mehr Menschen sich an der ersten ‚Mobilfunkmesswoche‘ in NRW beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse“, erhofft sich Wirtschaftsministerin Mona Neubaur eine erfolgreiche Aktion. „Die Angaben helfen, noch gezielter an einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten.“

Mobilfunk-Abdeckung in NRW hat Lücken: Aktionswoche soll bei Ausbau helfen
Die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur zur Mobilfunk-Abdeckung in NRW erscheinen auf den ersten Blick sehr gut. Insgesamt betrage die Flächenversorgung mit der 4G-Technik durch mindestens einen Anbieter 97,9 Prozent, mit 5G immerhin noch 89 Prozent (mehr News aus NRW auf RUHR24).
Auf den zweiten Blick fällt aber auf: 14 Prozent des Landes seien noch sogenannte „graue Flecken“. Diese Flächen werden nicht von allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt. Sogar knapp zwei Prozent seien immer noch „weiße Flecken“. Die Menschen haben dort weder auf die 4G-, noch auf die 5G-Technik Zugriff. In Dortmund will Oberbürgermeister Westphal im Sommer den Mobilfunk testweise sogar komplett abschalten.