Bittere Erkenntnis: Flächenverlust in NRW ist weiterhin zu hoch
Nordrhein-Westfalen verliert Fläche. Das klingt erstmal skurril. Doch es geht nicht direkt um das Land an sich, sondern um das Artensterben in NRW.
NRW – Das Umweltministerium in NRW informiert darüber, dass die Vielfalt des Lebens in NRW abnimmt. Damit ist besonders die Biodiversität gemeint. Was viele nicht wissen: Nordrhein-Westfalen ist geprägt von Natur-Landschaften wie Mooren, Grünland, Gewässerlebensräumen sowie Eichen und Auenwäldern.
Bundesland | NRW |
Landeshauptstadt | Düsseldorf |
Einwohnerzahl | 17,93 Millionen (2019) |
Die Zahlen des Flächenverlustes sprechen für sich – in NRW sterben Landschaften
Besonders das Tiefland in NRW ist von dem Verlust an Artenvielfalt betroffen. Rund 80 Prozent der oben genannten Landschaften sind in einem sehr kritischen Zustand. Über die Berglandschaft NRWs wird sich weniger Sorgen gemacht. Etwa 60 Prozent der Lebensräume in den nordrhein-westfälischen Bergen sind laut Landesministerium in einem guten Zustand (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Nichtsdestotrotz sind die Zahlen alarmierend. Denn die Artenvielfalt ist gefährdet. Schließlich gibt es mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in NRW. Doch wie kommt es zu dem Flächenverlust des Artenreichtums im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands?
Der Flächenverlust in NRW zerstört die Lebensräume von zahlreichen Arten
Die Gründe des Flächenverlusts sind bekannt. Der Lebensraum für Tiere und Pflanzen in NRW wird vermehrt durch Menschen zerstört. Dazu gehören:
- extreme Landwirtschaft
- Abholzen von Wäldern und Zerstörung von Lebensräumen zur industriellen Nutzung
- Straßen- und Siedlungsbau
- Der Klimawandel im Allgemeinen
Etwa 5,7 Hektar Fläche der Artenvielfalt in NRW gingen im Jahr 2020 an Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren – und das jeden Tag. Rund 45 Prozent der untersuchten Tiere und Pflanzen in NRW stehen sogar auf der roten Liste. Das bedeutet, sie sind unmittelbar vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Gibt es Hoffnung, die Biodiversität in NRW wieder zu schützen oder zu reaktivieren?
Es gibt Hoffnung in NRW, aber es naht eine Krise der Biodiversität
Umweltminister Oliver Krischer (Die Grünen) teilt dazu mit: „Wir haben in den letzten Jahrzehnten durch einen ambitionierten Naturschutz sichtbare Erfolge erzielt und das Artensterben punktuell verlangsamt oder gar angehalten. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Fläche eine anhaltende Reduzierung der biologischen Vielfalt stattfindet“.

Umweltminister Krischer fordert mehr Anstrengungen im Bereich Artenschutz und Erhalt von Lebensräumen in NRW und zeigt, wie fatal die Situation scheint: „Die Biodiversitäts-Krise ist die zweite ökologische Krise unserer Zeit. Wir haben in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Lebensräume, die weiterhin in einem schlechten Erhaltungszustand sind.“
Zumindest gibt es zwei Orte in NRW, die Zuversicht geben: Den Erhalt von Biodiversität in NRW zeigen die Bruchhauser Steine im Sauerland sowie die Kluterthöhle im Ennepetal. Sie wurden beide als Nationale Naturmonumente gekürt. Das bedeutet, dass die zwei Orte aus naturgeschichtlicher Sicht mit ihrer Seltenheit und Artenvielfalt strahlen. Insgesamt gibt es sogar nur sechs davon in Deutschland.