Energieträger

NRW entdeckt bei Bohrungen „klimafreundliche“ Energie und hat große Pläne

Der Geologische Dienst aus NRW hat eine erfreuliche Entdeckung im Münsterland gemacht. Die Bohrung ging bis 6000 Meter Tiefe.

NRW – Auf der Suche nach anderen Energieträgern als Gas und Kohlestrom ist das Land NRW fündig geworden – und zwar auf eigenem Boden. Im Münsterland sei man nach eigenen Angaben auf „klimafreundliche Energie“ gestoßen, die schon bald gefördert werden könne.

LandNordrhein-Westfalen
RegionMünsterland
EnergieträgerGeothermie

Energie aus NRW für NRW: Erdwärme aus dem Münsterland soll Gebäude heizen

Alte Kohlemeiler werden reaktiviert, Flüssiggas in Arabien eingekauft und die vielen Halden im Ruhrgebiet als mögliche Energielieferanten in Betracht gezogen. Deutschland und NRW schaltet auf Energieumstellung – vor allem bedingt durch den Krieg in der Ukraine.

NRW hat jedoch bereits nach eigenen Angaben im November und Dezember 2021 Anstrengungen veranlasst, im eigenen Bundesland auf Energiesuche zu gehen – mit Erfolg. Im Münsterland vermutete man Gesteinsschichten, die für Erdwärme geeignet sind.

Bohrung in NRW bis auf 6000 Metern Tiefe: Münsterland wird mit Erdwärme versorgt

Dafür musste der Untergrund im Münsterland in einer Tiefe von 6000 Metern untersucht werden. Mithilfe von Schallwellen, die den Boden durchfluteten, konnten die Forscher sich ein Bild von der Beschaffenheit des Untergrunds machen.

Das Ergebnis: Die drei Gesteinsschichten, die für Geothermie in Fragen kommen, zeigten in einer Tiefe von 1000 bis 1200 Metern Temperaturen von mindestens 40 Grad Celsius auf. Tiefere Gesteinsschichten könnten sogar bis zu 150 Grad heißes Wasser enthalten, heißt es weiter.

  • Wie funktioniert Geothermie?
  • Kurz gesagt: Geothermie, auch Erdwärme genannt, kann sowohl zum Heizen, zum Kühlen oder zur Erzeugung von elektrischem Strom genutzt werden. Dazu wird heißes Wasser aus den relevanten Gesteinsschichten an die Erdoberfläche gefördert. Das heiße Wasser gibt die Wärme über einen Wärmetauscher an ein Wärmenetz ab. Das abgekühlte Wasser wird zurück ins Erdreich geleitet.

Geothermie-Fund in NRW: Weitere Messungen im Rheinland geplant

Regionale Energieversorger, Stadtwerke sowie Unternehmen können nun mit der Planung zur Förderung der Erdwärme beginnen. Schon bald sollen erste Gebäude mit Erdwärme versorgt werden.

Im Münsterland wird es bald Geothermie geben.

Der Geologische Dienst des Landes NRW sieht laut Mitteilung viel Potenzial in den Ergebnissen aus dem Münsterland. Deswegen sollen weitere Messungen in NRW zwischen Viersen, Krefeld, Duisburg und Düsseldorf vorbereitet werden.

Rubriklistenbild: © SWM/Steffen Leiprecht

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