Polizei Dortmund zieht Bilanz zum „Carfreitag“ – mehr als 70 Anzeigen
Am „Carfreitag“ holen viele Autoliebhaber ihre Boliden aus der Garage. Einige übertreiben es dabei. NRW-Innenminister Reul warnt vor allem Raser.
Update, Samstag (8. April), 10.51 Uhr: Dortmund – Die Polizei zieht Bilanz zu ihren Schwerpunktkontrollen am „Carfreitag“. An den Kontrollstellen in der City, am Hafen, bei Phoenix-West und am Phoenix See konnten 80 „szenetypische“ Autos gesichtet werden. Laut einer Mitteilung der Polizei war Dortmund somit kein Raser-Magnet. Auch insgesamt könne man einen Rückgang in dem Bereich feststellen. Dennoch gab es mehr als 70 Anzeigen wegen technischen Mängeln oder zu schnellem Fahren.
„Carfreitag“ in NRW 2023: Polizei hat es am Karfreitag (7. April) auf Raser abgesehen
Erstmeldung, Donnerstag (6. April), 16.02 Uhr: Karfreitag ist ein stiller kirchlicher Feiertag, „Carfreitag“ hingegen der lautstarke Saisonstart für tausende Autofans in NRW. Da beides auf denselben Tag fällt, kündigt Innenminister Herbert Reul (CDU) nun massive Kontrollen der Polizei an.
In der Corona-Krise haben illegale Autorennen in Nordrhein-Westfalen massiv zugenommen. Etwa in Dortmund musste die Polizei wochenlang ausrücken, um Raser und Poser am Wall in die Schranken zu weisen. Teilweise räumten diese sogar Barrieren beiseite (alle News zum Verkehr in Dortmund auf RUHR24 lesen).
Obwohl die Straßenrennen mittlerweile strafbar sind (Paragraf 315d), lassen es sich viele Autofans nicht nehmen, weiter aufs Gas zu treten. Das spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wider: Zwölf Menschen kamen 2022 in NRW bei Raser-Unfällen ums Leben – ein neuer Höchstwert.
Weitere Unfälle wollen Herbert Reul und die Polizei in NRW am „Carfreitag“ unbedingt verhindern, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Innenministeriums vom Donnerstag (5. April) hervorgeht.
NRW-Innenminister Herbert Reul kündigt am „Carfreitag“ massive Kontrollen von Rasern an
Deshalb kündigt Reul für Karfreitag (7. April) massive Kontrollen auf den Straßen in NRW an: „Tödliche Raserunfälle haben im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen einen traurigen Rekord erreicht. Umso mehr hoffe ich, dass am stillen Freitag die Motoren und die Auspuffanlagen der Auto-Tuner nur leise brummen“, wird Reul zitiert.
Die Polizei werde das in den NRW-Städten mit „konsequenten Verkehrskontrollen“ durchsetzen. Geplant seien neben mobilen Verkehrskontrollen auch Geschwindigkeitsmessungen und die Prüfung technischer Veränderungen an den Autos.

Am Carfreitag kommt es seit Jahren zu massiven Kontrollen von Autofahrern in getunten Wagen. Laut dem NRW-Innenministerium wurden alleine 2022 rund 3600 Verwarngelder und 1600 Ordnungswidrigkeitsanzeigen verhängt (alle News zu Unfällen und Verkehr in NRW auf RUHR24 lesen).
Illegale Autorennen sind strafbar: Unfälle durch Raser seien „genauso tragisch wie vermeidbar“
In Deutschland sind illegale Autorennen seit Jahren verboten. Wer ein solches Rennen ausrichtet oder daran teilnimmt, macht sich strafbar. Wer seinen Wagen „mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“, dem droht im Falle einer Verurteilung sogar eine Freiheitsstrafe.
Dabei ist es laut Innenministerium egal, wie kurz die Strecke ist, auf der das Rennen stattfindet. Laut Reul seien Unfälle durch illegale Autorennen „genauso tragisch wie vermeidbar“. Gegen Tuning und Posen spreche aber nichts, solange dabei die Vorschriften eingehalten würden, sagte der Minister.