Polizei ermittelt

Holländer springen bei Delfin-Show im Zoo Duisburg ins Becken – Video zeigt irre Aktion

Sechs Personen haben die Delfin-Show im Zoo Duisburg am Sonntag gestört, in dem sie ins Hauptbecken gesprungen sind. Ein Video zeigt die unfassbaren Szenen.

Update, Donnerstag (8. September): Eine Woche, nachdem Tierschützer in das Delfinarium des Zoo Duisburgs gesprungen sind, ist die Einrichtung für Besucher des Zoos geschlossen. Der Zoo Duisburg gab dazu ein Statement ab.

Erstmeldung, Sonntag (28. August), 20 Uhr: Duisburg – Im Delphinarium des Zoos Duisburg ist es am Sonntag (28. August) zu einem Zwischenfall gekommen. Sechs niederländische Gäste sind in der 15-Uhr-Vorstellung in das Hauptbecken der Tiere gesprungen.

TatortZoo Duisburg
AbteilungDelphinarium
Durchgeführt vonVegan Strike Group

Zoo Duisburg geschockt von Tierschutzaktivisten – Niederländer springen ins Delphinarium

Wie die Polizei Duisburg berichtet, soll es sich um eine geplante Aktion von Tierschutzaktivisten handeln, die Banner mit der Aufschrift „Delfine ins Meer“ oder „We are not entertainment“ („Wir sind keine Unterhaltung“) in Richtung des Publikum hielten.

Hinter der Aktion soll laut RUHR24-Informationen die „Vegan Strike Group“ stecken. Die Organisation hatte in der Vergangenheit bereits eine ähnliche Aktionen im Duisburger Zoo durchgeführt – ohne aber ins Wasser zu gehen.

Der Zoo Duisburg wird nicht nur für die Haltung seiner Delfine kritisiert. Jüngst erstatte die Tierschutzorganisation Peta Anzeige gegen die Einrichtung. Der Grund: Der Zoo Duisburg soll seine Menschenaffen nicht artgerecht halten.

Aktion von Tierschützern im Zoo Duisburg sorgt bei anderen Aktivisten für Kritik

Von „Save the Ocean“, einer ähnlichen Organisation, kommt derweil Kritik für die Aktion am Sonntag: „Die Banner vor dem Delfinarium hochzuhalten ist die eine Sache, aber dort hineinzuspringen ist einfach verantwortungslos“, hieß es am Sonntag kurz nach der Aktion.

In Folge der Störung der Delfin-Show musste die Vorführung abgebrochen werden. Der Zoo Duisburg zeigte sich am Abend erbost: „Das hat nichts mit Tierliebe oder Engagement im Artenschutz zu tun“, so Zoodirektorin Astrid Stewin in einer Mitteilung der Einrichtung.

Zoo Duisburg kritisiert Aktion von Tierschutzaktivisten im Delphinarium Duisburg

Die Aktivisten hätten laut Stewin eine „mögliche Gefährdung der Gesundheit unserer Tiere billigend in Kauf genommen.“ Die Täter sollen laut Polizei Duisburg für die Aktion extra wasserfeste Plakate gebastelt und Neoprenanzüge unter ihrer normalen Kleidung getragen haben.

Polizei Duisburg: Tierschutzaktivisten stellten Videos von Aktion ins Internet

Die Aktivisten hätten laut Polizei Zuschauer, die das Duisburger Delphinarium verlassen wollten, mit Handys gefilmt und Sequenzen teils ins Internet gestellt.

Der Zoo Duisburg ist sauer: Die Tierschutzaktivisten sollen mit ihrer Aktion die Gesundheit der Delfine gefährdet haben.

Die Polizei Duisburg stellte in der Folge die Personalien der sechs Niederländer fest und fertigte eine Strafanzeige wegen gen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, Hausfriedensbruch, Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs. Die Täter wurden nach Zahlung einer Sicherheitsleistung wieder entlassen.

Zoo Duisburg verurteilt Tierschutzaktion im Delphinarium

Der Zoo Duisburg zeigt sich indes geschockt über den Vorfall. Mit dem Hineinklettern in das Wasserareal des Delfinariums hätten die beteiligten Personen die Delfinfamilie gefährdet und sie „unkalkulierbaren Risiken“ ausgesetzt.

So können laut Zoo Duisburg beispielsweise Krankheitserreger, Umweltkeime und ähnliches über die getragenen Neoprenanzüge eingetragen werden, die sich schädlich auf die Gesundheit der Tiere auswirken können.

Dennoch: Tierschützer kritisieren Delfinarien immer wieder als nicht artgerecht. Vom Tierschutzbund heißt es etwa: „Delfine haben ein sehr großes Bewegungsbedürfnis und stellen sehr hohe Anforderungen an Wasserqualität und Platzbedarf. Die im Vergleich zu ihrem natürlichen Lebensraum winzigen Becken bieten den Tieren nur wenig Rückzugsmöglichkeiten und Bewegungsfreiraum.“

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