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Panikmache vor dem Coronavirus? Warum Angst unnötig ist

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Von: Martin Nefzger

Das Coronavirus breitet sich weltweit aus. Müssen sich Menschen in NRW deshalb sorgen machen?
Das Coronavirus breitet sich weltweit aus. Müssen sich Menschen in NRW deshalb sorgen machen? © Fotos: dpa / Collage: RUHR24

Mehr als 12.000 Menschen haben sich mittlerweile mit dem Coronavirus infiziert. Ein Grund für Panikmache? Die Fakten sagen: nein.

NRW - Die Angst vor dem Coronavirus ist weltweit groß. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht mittlerweile von einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite". Mehr als 12.000 Menschen sind laut einer Karte der John Hopkins University infiziert. Viele Luftfahrunternehmen haben mittlerweile Flüge von und nach China abgesagt. Dort - in der Elf-Millionen-Stadt Wuhan - soll der Virus entstanden sein.

Sieben Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert

Und auch Deutschland hat reagiert. Am Samstag (1. Februar) ließ die Bundesregierung deutsche Staatsbürger mit einem Flugzeug der Bundeswehr aus der Region um Wuhan ausfliegen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden zudem verschärft, an internationalen Flughäfen gilt besondere Wachsamkeit.

Dennoch hat es der Coronavirus, worauf man sich nun online testen kann, bereits nach Deutschland geschafft. Bereits am Dienstag (28. Februar) war in Bayern ein erster Fall bestätigt worden. Mittlerweile gehen die Behörden von sieben infizierten in der Bundesrepublik aus. Sie alle leben in Bayern. Verdachtsfälle in NRW hatten sich nicht bestätigt.

Coronavirus: Müssen sich Menschen in NRW Sorgen machen?

Doch was heißt das für die Menschen in NRW? Sind die Ängste vieler Bürger berechtigt? Sollten wegen des Coronavirus Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden? Wie geht es jetzt weiter?

Diese oder ähnliche Fragen beschäftigen derzeit viele Menschen in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Eine erste Antwort liefert das Bundesgesundheitsministerium: "Deutschland ist bestmöglich vorbereitet" heißt es auf der Homepage des Ministeriums. Und auch das für Epidemien und Pandemien zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt: "Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt derzeit weiterhin gering."

Coronavirus im Vergleich zu anderen Viren relativ ungefährlich

Diese geringe Gefahr ist nicht zuletzt dadurch begründet, dass es sich bei dem Coronavirus, den die AfD aktuell für ihre Zwecke nutzt (Kommentar), um einen - im Vergleich zu anderen Viren - recht harmlosen Erreger handelt. Trotz der hohen Zahl der Infizierten sind bisher erst rund 260 Menschen durch den Coronavirus, an dem auch Prinz Charles erkrankt ist, gestorben. Viele von ihnen hatten Vorerkrankungen, die ihr Immunsystem geschwächt hatten - alle lebten in China. Einige der in Bayern infizierten Personen zeigen sogar gar keine Symptome.

Für Panik gibt es deshalb keinen Grund. Denn selbst der normale Grippe-Erreger, der Influenza auslöst, ist deutlich ansteckender und gefährlicher als der Coronavirus, und für den gibt es im Gegensatz zu dem Coronavirus immerhin schon einen Impfstoff. An dem Grippe-Errerger, der genau wie der Coronavirus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, erkrankten laut Robert Koch-Institut in der aktuellen Grippesaison über 3.500 Patienten in Deutschland so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 32 Menschen sind sogar gestorben. 

Video: Deutsche aus Coronavirus-Gebiet in Frankfurt angekommen

Coronavirus: Diese einfachen Tricks schützen euch

Trotz Corona-Krise in China gab es einen positiven Nebeneffekt in der Region. Die Treibhausgasemissionen sind dort im Februar um unglaubliche 25 Prozent gesunken und die Luftqualität hat sich in China verbessert.

Wer sich dennoch nicht auf sein Glück verlassen will, kann mit einigen einfachen Maßnahmen die Gefahr, sich mit dem Coronavirus oder dem Grippe-Erreger zu infizieren, deutlich verringern. Das RKI rät, auf eine gute Handhygiene zu achten. "Husten- und Nies-Etikette" sowie "Abstand zu Erkrankten" könnten ebenfalls helfen, eine Ausbreitung der Erreger zu verhindern. "Diese Maßnahmen sind in Anbetracht der Grippewelle aber überall und jederzeit angeraten", heißt es vom RKI.

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