Covid-19
Coronavirus: Bußgelder wegen Kontaktverbot – Das müssen Sie zahlen
Seit Montag gilt in ganz NRW das Kontaktverbot. Wer sich nicht daran hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Wir zeigen, was Verstöße kosten können.
- In NRW gilt seit Beginn der Woche ein strenges Kontaktverbot.
- Seitdem werden Verstöße mit einem Bußgeld geahndet.
- Wir verraten, wie hoch die Strafen für die Bürger nun werden können.
NRW – Seit Montag (23. März) gilt ein bundesweites Kontaktverbot in Deutschland. Dadurch soll im Zuge des Infektionsschutzgesetzes eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden. Statt einer allgemeinen Ausgangssperre verkündeten Bund und Länder am Sonntag (22. März) das Kontaktverbot. Dieses wird jedoch nun in aller Stränge überwacht und Verstöße nach einem festgelegten Bußgeldkatalog geahndet, wie owl24.de* berichtet.
Coronavirus in NRW: Der Bußgeldkatalog zum Kontaktverbot
Damit eine gesetzliche Handelsgrundlage für die Polizei und Ordnungsämter in Corona-Zeiten besteht, hat die Landesregierung NRW einen Bußgeldkatalog veröffentlicht, auf den sich die Beamten bei Kontrollen berufen können. Eine komplette Übersicht über die Strafen gibt es auf der Homepage der Polizei NRW. Eine Auswahl der wichtigsten Bußgelder:
Vergehen | Bußgeld |
Verzehr von Außer-Haus-Speisen näher als 50 Meter am Restaurant oder Imbiss | 50 Euro |
Zusammenkünfte von drei bis zehn Personen in der Öffentlichkeit (sofern nicht von Ausnahmen gedeckt) | 200 Euro p. P. (pro Person) |
Zusammenkünfte von mehr als zehn Personen in der Öffentlichkeit (sofern nicht von Ausnahmen gedeckt) | Straftat - Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren |
Unerlaubte Besuche in Krankenhäusern oder Altenheimen | 200 Euro (für Besucher) |
Picknick und Grillen | 250 Euro p. P. |
Teilnahme an Sportveranstaltungen oder Zusammenkünften | 250 Euro p. P. |
Betrieb von Restaurants, Kneipen, Cafés | 4000 Euro |
Betrieb von Fitness- oder Sonnenstudios | 5000 Euro |
Öffentliche Ansammlung von mehr als zehn Personen | Straftat - Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren |
Coronavirus: Mit diesen Tipps vermeiden Sie die Ansteckung




Coronavirus in NRW: Hohe Bußgelder wegen Kontaktverbot
Dass die Bußgelder für das Kontaktverbot hoch sind, dessen ist sich die Regierung durchaus bewusst. Dennoch war diese Entscheidung die leichtere Variante. Eine Alternative wäre die vollständige Ausgangssperre gewesen, wie sie momentan in Italien oder auch in Bundesländern wie Bayern stattfindet. Diesen Weg wollten Bund und Länder jedoch vermeiden. Umso strenger versucht man nun, die neuen Regelungen durchzusetzen. Bereits zuvor veröffentlichte Auflagen der Bundesregierung zur Einschränkung des Alltags aufgrund des Coronavirus* waren offenbar zu locker, sodass man sich jetzt zu drastischeren Schritten entscheiden musste.
Innenminister Herbert Reul (CDU) sagt zu der momentanen Situation in der Corona-Krise: "Das sind harte Strafen. Aber wer nicht hören will, muss eben zahlen oder wird aus dem Verkehr gezogen. Es geht hier schließlich nicht um eine Kleinigkeit, sondern um die Gesundheit und das Leben von Millionen Menschen. Die Ordnungsämter und die Polizei werden die Maßnahmen mit Augenmaß, aber mit aller notwendigen Härte durchsetzen."
Was eine Ausgangssperre, die seitens der Bundesregierung umgangen wurde, für eine Stadt bedeutet hätte, hat owl24.de* am Beispiel Bielefeld deutlich gemacht.
#Kontaktverbote seien im "Vergleich zu einer #Ausgangssperre für die Unterbrechung von #COVID-19-Infektionsketten "verhältnismäßiger, zielgerichteter und besser zu vollziehen", sagt @landnrw-Ministerpräsident @ArminLaschet. pic.twitter.com/LPBk0LyP3w
— phoenix (@phoenix_de) March 22, 2020
*Owl24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
Rubriklistenbild: © Fotomontage: picture alliance/dpa/Pexels/Anna Shvets