Die Corona-Aktion ist gestartet! Seit dem 15. Dezember gibt es in Apotheken in NRW kostenlos FFP2-Masken. Wer bekommt sie gratis? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Dortmund - Rund 27 Millionen Menschen in Deutschland bekommen seit Dienstag (15. Dezember) kostenlos FFP2-Masken in ihrer Apotheke. Die Bundesregierung will damit besonders sensible Bevölkerungsgruppen vor dem Coronavirus schützen.
Name des Virus | Coronavirus, Sars-Cov-2 |
Name der ausgelösten Krankheit | Covid-19 |
Typische Symptome | Fieber, trockener Husten, Müdigkeit (u.a.) |
Kostenlos eine FF2-Maske gegen Corona in einer Apotheke bekommen - das sind die Regeln
Gratis bekommen sollen die FFP2-Masken vorerst nur sogenannte Corona-Risikogruppen. Also über 60-Jährige sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren. Dazu gehören:
- chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale,
- chronische Herzinsuffizienz,
- chronische Niereninsuffizienz Stadium ≥ 4,
- Demenz oder Schlaganfall,
- Diabetes mellitus Typ 2,
- aktive, fortschreitende oder metastasierte Krebserkrankung oder stattfindende Chemo- oder Radiotherapie, welche die Immunabwehr beeinträchtigen kann,
- stattgefundene Organ- oder Stammzellentransplantation,
- Trisomie 21,
- Risikoschwangerschaft.
Die oben genannten Corona-Risikogruppen erhalten je drei kostenlose FFP2-Masken in ihrer Apotheke. Voraussetzung ist, dass sie ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Welche Apotheke man für die Abholung der Masken ansteuert, ist frei wählbar.
Anspruchsberechtigte haben bis zum 6. Januar 2021 Zeit, sich ihre FFP2-Maske abzuholen. Danach will die Bundesregierung für Nachschub sorgen.
Gratis-FFP2-Masken gegen Corona: Krankenkassen informieren in bestimmter Reihenfolge
Bei der Information durch die Krankenkassen und Krankenversicherungen, wer wann über die Abholung der Masken informiert wird, hat die Bundesregierung eine Reihenfolge festgelegt (die bei der Abholung in der Apotheke aber nicht weiter beachtet werden muss:
- Zunächst werden über 75-Jährige informiert,
- dann über 70-Jährige und die oben genannten Risikogruppen,
- danach Menschen, die über 60 Jahre alt sind.
In der Apotheke müssen sie dann einen Personalausweis vorgelegen oder nachvollziehbar erklären, dass sie zu einer der oben genannten Corona-Risikogruppen gehören. Erst dann bekommt man die FFP2-Masken ausgehändigt.
Diese Masken sind laut einem Papier des Bundesgesundheitsministeriums abgabefähig:
Maskentyp | Standard (Teil der Kennzeichnung) |
FFP2 oder vergleichbar | CE-Kennzeichnung mit nachgestellter Kennnummer der notifizierten Stelle |
N95 | NIOSH-42CFR84 |
P2 | AS/NZS 1716-2012 |
DS2 | JMHLW-Notification 214, 2018 |
CPA | Prüfgrundsatz für Corona SARS-Cov-2 Pandemie Atemschutzmasken (CPA) |
FFP2- und FFP3-Masken bieten einen Schutz vor Tröpfchen und Aerosolen. Sie können zum Eigenschutz genutzt werden - und nicht nur zum Fremdschutz. FFP2-Masken müssen gemäß der DIN EN 149:2009-08 mindestens 94 Prozent der Aerosole filtern. Sie bieten demnach einen wirksamen Schutz auch gegen Corona.
Bevollmächtige dürfen die Gratis-FF2-Maske in der Apotheke abholen
Wer nicht selbst zur Apotheke gehen kann, weil er nicht mobil ist, darf übrigens auch eine andere Person damit bevollmächtigen. Diese sollte in der Apotheke als Bevollmächtigter bekannt sein oder einen Personalausweis der zu versorgenden Person vorlegen.
In der zweiten Verteilphase ab dem 1. Januar und bis zum 28. Februar 2021 will die Bundesregierung zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs FFP2-Masken von den Krankenkassen oder der privaten Krankenversicherung an die oben genannten Risikogruppen verteilen lassen.
Die Coupons können dann im Januar in definierten Phasen in Apotheken abgeholt werden. Pro Coupon zahlt man zwei Euro bei der Einlösung in der Apotheke (Hier weitere News zum Coronavirus in NRW auf RUHR24.de lesen).
Für die Verteilung der Masken im Dezember nimmt die Bundesregierung rund 500 Millionen Euro in die Hand. Insgesamt, inklusive Verwaltungskosten, kostet die gesamte Aktion den Steuerzahlen 2,5 Milliarden Euro. Dafür jedoch rechnet man damit, dass durch den verbesserten Schutz der Risikogruppen schwere Covid-19-Krankheitsverläufe vermieden und dadurch Kosten eingespart werden.
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