„Layla“-Party im Ruhrgebiet: Veranstalter nennt Gründe für DJ Robin-Auftritt
Der Schlager-Hit „Layla“ sorgt aktuell für eine riesige Debatte. Jetzt soll DJ Robin in Hagen auftreten. RUHR24 hat mit dem Veranstalter gesprochen.
Hagen – Erst wurde der Party-Hit „Layla“ auf einem Volksfest in Würzburg verboten, dann zogen Düsseldorf und Herne nach. Mittlerweile ist der Titel auf Platz 1 der Charts gelandet. Doch das Verbot hat eine große Debatte um Sexismus in der Musik und den Umgang mit der Kunstfreiheit ausgelöst. Am 22. Juli (Samstag) soll DJ Robin den umstrittenen Mallorca-Hit im Ruhrgebiet performen.
Stadt: | Hagen (NRW) |
Club: | Capitol |
Song: | Layla (DJ Robin & Schürze) |
„Layla“-Verbot: Club in Hagen holt DJ Robin für Party nach NRW – „Forderungen sind unangebracht“
Auf Facebook bewirbt das „Capitol“ in Hagen die Schlager-Party mit dem von Ikke Hüftgold ins Leben gerufenen Hashtag „FreeLayla“. Das Konzert läuft zudem unter einem eindeutig zweideutigen Titel: „Party unter Fans und Freunden (P.u.F.F).“ Im Interview mit RUHR24 verteidigt „Capitol“-Geschäftsführer Stephan Ley die Veranstaltung.
RUHR24: Der Hit "Layla" ist umstritten und wird auf einigen Volksfesten nicht gespielt. Jetzt soll es im Capitol eine ganze Party dazu geben. Wieso?
Ley: Wir haben den Künstler bereits vor der Diskussion gebucht, weswegen es kein Affront gegen die Befürworter eines Verbotes ist, sondern ein ganz normaler Partyevent, der sich marketingtechnisch eben am Künstler und seinem aktuellen Hit aufhängt.
Es gibt DJs, die „Layla“ aus Pietätsgründen nicht spielen – ähnliche Songs aber schon. Können Sie das nachvollziehen?
„Jeanny“ und der „Skandal im Sperrbezirk“ laufen als Klassiker auf 80er-Parties, „Joana (Du geile Sau)“ und die „10 nackten Friseusen“ auf Schlagerparties, diverse Deutsch-Rapper lobpreisen Waffen, Drogen und Gewalt und im Metal-Sektor (Rammstein, Böhse Onkels, etc.) wird auch so manch derbe Sprache gesprochen. Jeder Veranstalter, jeder DJ, jeder Radiosender darf gerne für sich selber entscheiden, ob er dieses oder andere Lieder spielt.
Forderungen, dass es andere auch nicht spielen sollen, sind unangebracht. Man kann das Lied einfach nicht spielen und gut ist. Warum muss jetzt jeder Depp weltverbesserisch ins Rampenlicht drängen und profilierend kundtun: „Skandal – ich spiele dieses Lied nicht!“

NRW: „Layla“-Party mit DJ Robin in Hagen – „Ein verbotener Song wird noch mehr gefeiert“
Wie fallen bisher die Rückmeldungen Ihrer Gäste zu der geplanten Party aus?
Der Titel schaffte es nur mit Streams und Verkäufen, also 100 Prozent bewussten Kauf- bzw. Hörentscheidungen, an die Spitze der Charts. Offensichtlich muss er also einer ganzen Menge Menschen gefallen, und das ist bitte auch einfach mal zu respektieren. Da machen unsere Gäste keine Ausnahme.
Die Nachfrage ist groß, die aktuelle Debatte sorgt für reichlich Interesse und als gefühlt „verbotener“ Song wird er in der Zielgruppe noch mehr gefeiert als sowieso schon.
Sie werben mit dem Hashtag "FreeLayla" für Ihre Veranstaltung, die den Titel "P.u.F.F" trägt. Spielte bei der Namensgebung auch ein gewisser Trotz gegenüber der Debatte eine Rolle?
Das Marketing zur Veranstaltung lehnt sich jetzt natürlich an die Diskussion rings um den Titel an. Die prinzipiell richtige Diskussion über Sexismus und Co. kann jetzt nur nicht auf einmal an einem Titel festgemacht werden und eine Zensur, sowie das einfache Beiseitewischen von persönlichen Freiheitsrechten, künstlerischer Freiheit und dem Wunsch einer breiten Zielgruppe ist nicht zeitgemäß. Auf unserer „P.arty u.nter F.ans & F.reunden“ – kurz „P.u.F.F.“ – sind gleichgesinnte, friedliche Partyfreunde unter sich und die wollen nicht bevormundet werden.