Künstliche Intelligenz

NRW-Schüler sollen künftig mit ChatGPT lernen – Ministerin warnt vor KI

Das Programm ChatGPT ist aktuell in aller Munde. NRW will die künstliche Intelligenz in den Schulen nutzen, warnt aber zugleich vor Missbrauch.

Dortmund – Es ist das Technik-Phänomen der vergangenen Wochen und Monate – und wird wohl auch den Schulunterricht in NRW massiv verändern: Die Rede ist von ChatGPT von OpenAI. Die Anwendung kann unter anderem ganze Texte mit nur wenigen Eingaben fast fehlerfrei schreiben. Das Land NRW erwägt nun, die künstliche Intelligenz (KI) in den Schulalltag miteinfließen zu lassen. Das birgt aber auch Risiken.

ChatGPT soll in NRW-Schulen einziehen – Ministerin Dorothee Feller warnt vor Missbrauch

ChatGPT (Chatbot Generative Pre-trained Transformer) kann vieles: Texte schreiben, zusammenfassen und bewerten. Es kann Fragen in verschiedenen Sprachen beantworten, Texte übersetzen, Gedichte schreiben oder Multiple-Choice-Tests erstellen – die Anwendung auf KI-Basis ist vielseitig und sehr weit entwickelt. Seit Ende November 2022 ist das Programm frei zugänglich.

Kein Wunder also, dass das „Technik-Wunder“ auch dem Land NRW nicht verborgen blieb. Das Landesbildungsministerium teilte am Donnerstag (23. Februar) mit, dass ChatGPT künftig größeren Einfluss in die Schulen an Rhein und Ruhr bekommen soll. Zudem soll es einen Leitfaden für Lehrende geben.

NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) äußert sich wie folgt zum Vorhaben der Landesregierung: „Ein sicherer Umgang mit KI-Anwendungen wird für die Zukunft in Ausbildung, Studium und Beruf immer wichtiger. Mit unserem Handlungsleitfaden geben wir den Schulen Sicherheit für den schulischen Umgang mit KI-Anwendungen. Ein generelles Verbot, KI-Anwendungen zu nutzen, steht nicht zur Debatte. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schülern für die Zukunft fit machen.“

Was kann ChatGPT? Künstliche Intelligenz schreibt eigenständig Texte

Warum spricht Feller von einem Verbot? Wie bereits erwähnt, kann ChatGPT eine Menge. Dies kann natürlich dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler aus NRW das Programm künftig dazu missbrauchen, ihre Schultexte zu schreiben und dahinter nur wenig Eigenleistung steckt. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich die KI falsche Informationen heranzieht und diese in einem Text verarbeitet.

Damit computergenerierte Texte mit falschen Informationen nicht einfach in den Schulalltag einfließen, sollen auch Lehrkräfte mit dem Gebrauch von ChatGPT geschult werden (mehr News aus NRW bei RUHR24).

OpenAI steht mit seinem Textroboter ChatGPT seit Wochen in den Schlagzeilen, weil viele Millionen die KI-Anwendung ausprobieren können.

NRW-Schulen sollen mit ChatGPT arbeiten – Künstliche Intelligenz birgt auch Risiken

Feller sieht aber in der KI auch eine große Chance und Nutzen für die nahe, schulische Zukunft. So könne das Programm dazu beitragen, Sprach-, Schreib- und Beurteilungskompetenzen individuell zu fördern. Aber auch die Funktion einer solchen KI sollen die Schülerinnen und Schüler aus NRW lernen, nachdem sämtliche Corona-Beschränkungen an NRW-Schulen aufgehoben worden sind.

Dazu sagt Feller: „Junge Menschen müssen lernen, wie KI-basierte Textgeneratoren funktionieren. Sie sollen erkennen, welche Potenziale, aber auch welche Risiken damit verbunden sein können und welche gesellschaftlichen Auswirkungen der Einsatz von KI hat.“

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