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Braunbär in NRW – Hier wurde das Raubtier zuletzt gesehen

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Von: Tobias Arnold

Ein Bär tötet einen Jogger in Italien, ein weiteres Raubtier wird in Bayern gesichtet. Wann wurde der Braunbär zuletzt in NRW gesehen?

Dortmund – Ein großes Raubtier sorgte zuletzt für Schlagzeilen in Deutschland und Europa. Braunbären sind wieder auf dem Vormarsch und einige Sichtungen sorgen für besorgte Anwohner – vor allem in Bayern. In NRW streifte einst der Braunbär ebenfalls durch die Wälder.

Braunbär in NRW – Raubtier sorgt in Bayern und Italien für Schlagzeilen

Zwei gerissene Schafe und Spuren im Schnee bei Rosenheim, vermeldet das Landesamt für Umwelt in Bayern. Wie merkur.de beichtet, gibt es allerdings bislang keine Sichtung eines Braunbären. Dennoch ist Vorsicht geboten. Nicht zuletzt wegen des tragischen Vorfalls im Trentino, Italien, wo ein Braunbär einen 26-jährigen Jogger tötete.

Süddeutschland und Norditalien – alles Regionen, die weit weg von Nordrhein-Westfalen liegen. Und bislang gibt es auch keinerlei Hinweise, dass sich die großen Raubtiere in Richtung Rhein und Ruhr bewegen.

Dennoch gibt es Berichte, in denen ein oder mehrere Braunbären in NRW gesichtet worden sind. Kein Grund zur Panik: Diese Berichte sind fast 500 Jahre alt.

Braunbär in Deutschland ausgerottet? Letzte Sichtung in NRW vor 500 Jahren

Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Braunbär in ganz Deutschland keinen festen Lebensraum hat. Bereits im Mittelalter wurden sie in waldreiche und schwer zugängliche Gebiete zurückgedrängt. Der „Problembär“ Bruno, der sich im Jahr 2006 im bayrisch-österreichischen Grenzgebiet aufhielt, wanderte über Italien nach Deutschland. Er war seit über 170 Jahren der erste Braunbär, der in der Bundesrepublik in freier Wildbahn gesichtet wurde.

Die letzte Sichtung in NRW lässt sich laut Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auf das Jahr 1506 und 1551 zurückführen. Nach dem Chronisten Cornelius sei ein Bär bei Wittgenstein in der Nähe von Siegen gesichtet worden. Auch im Jahr 1445 sei das große Raubtier bei Soest gesehen worden – ein Jahr später bei Münster. Aktuell sorgt eher ein neuer Wolf im Kreis Recklinghausen für Aufsehen.

Ein Braunbär in einem Wald
Ein Braunbär durchstreift ein Waldstück. In NRW wurde er zuletzt vor 500 Jahren gesehen. © Roland Mühlanger/ imago

Bären in Deutschland und NRW – Wiederansiedlungsprojekt in Italien

Sonst gilt der Braunbär in Deutschland als ausgerottet. Wiederansiedlungsprojekte brachten „Meister Petz“ wieder in die Nähe von Deutschland. Beispielsweise wurden 1999 im Trentiner Nationalpark Adamello-Brenta einige Bären ausgewildert.

Falls doch mal ein Bär den Willen verspürt, nach NRW zu kommen, müsste er mehrere Autobahnen, Flüsse und Städte über- und durchqueren. Ob er dabei ungesehen bleibt, gilt als unwahrscheinlich.

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