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Stadt im Ruhrgebiet bekommt Friedhof für spezielle Berufsgruppe

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Von: Charleen Deffner

Im Ruhrgebiet soll eine besondere Gedenkstätte für den Bergbau entstehen. Mit dem „Kumpelfriedhof“ bekommen Bergleute ein eigenes Gräberfeld.

NRW – Die Ruhrgebietsstadt Bottrop bekommt einen besonderen Friedhof als Andenken an den Bergbau. Ehemalige Bergleute und all diejenigen, die sich dem Bergbau verbunden fühlen, können auf dem „Kumpelfriedhof“ die letzte Ruhestätte finden. Bereits Anfang 2023 könnte man mit dem Bau beginnen.

StadtBottrop
OberbürgermeisterBernd Tischler
BundeslandNRW

Ruhrgebietsstadt Bottrop richtet Gräberfeld auf Ostfriedhof für Bergleute ein

Diese besondere Ruhestätte wird voraussichtlich im Süden des Ostfriedhofs in Bottrop errichtet werden, wie die WAZ berichtet. Zuständig für die Planung des Bergbau-Gräberfelds ist das Architekturbüro Venne aus Kassel. Das auf Friedhöfe spezialisierte Unternehmen plant für die Kennzeichnung des Bergbau-Andenkens eine Feuersäule vor den Gräbern zu errichten.

„Danke, Kumpel“ ist in die verzierte Metall-Säule eingestanzt. Sie wurde ursprünglich 2018 zur feierlichen Schließung des letzten deutschen Steinkohlebergwerks „Prosper-Haniel“ angefertigt. Beleuchtungen und weitere Bergbau-Symbole wie Loren und alte Materialwagen mit der Inschrift „Glückauf“ werden die Anlage zieren und die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen. Bislang ist ein Grabfeld reserviert, ein zweites wird jedoch bereits in Augenschein genommen.

Ein Bergmann arbeiten auf der Zeche Prosper Haniel in 1250 Meter Tiefe an einem Flöz unter Tage. Foto: Oliver Berg
Als Andenken an den Bergbau wird in Bottrop eine eigene Grabstätte errichtet. (Archiv) © Oliver Berg

Die Verzierungen werden sich jedoch nicht nur auf Symbole des Bergbaus beschränken. Begrünungen mit Kletterpflanzen für Insekten sind ebenfalls in der Planung verankert. Sowie die Erhaltung der alten Bäume.

Ruhrgebiet bekommt Gemeinschaftsgrabanlage für den Bergbau

Das Bergmanns-Gräberfeld wird eine Gemeinschaftsgrabanlage für Bestattungen in Särgen und Urnen sein. Neben Einzelgräbern wird es 260 bis 320 Partnergräber geben. Die Namen der Verstorbenen sind der Planung der Architekten nach in Bronzetafeln eingelassen (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Die Namen der alten Zechen werden auf eigenen Hinweistafeln verewigt und auf dem Gräberfeld verteilt. Sie sollen in die Richtung zeigen, in der sich die jeweilige Zeche befand. Auch wie weit die Zechen von den Gräbern entfernt sind, soll darauf vermerkt sein.

Ruhrgebiets „Kumpelfriedhof“ für den Bergbau sagt Bürgermeister zu

Dieses Detail gefällt Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (SPD) besonders gut, wie er der WAZ mitteilte. Kucharski unterstützt die Pläne des Kumpelfriedhofs. „Das ist eine prima Idee. Wenn Schalke 04 ein eigenes Gräberfeld für seine Fans bekommt, warum sollte das für die Bergleute in Bottrop dann nicht auch möglich sein?“.

Denn Gelsenkirchen beherbergt neben einem Schalke-Friedhof bereits ein Bergbau-Gräberfeld. Und das bereits seit zehn Jahren im Stadtteil Horst.

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