Hopfen und Malz verloren

Große NRW-Brauereien wollen Preis für Bier erhöhen

Durch die Energiekrise und die steigenden Rohstoffpreise wird auch das Bier teurer. Auch in NRW kündigten nun große Brauereien Preiserhöhungen an.

NRW – Ob in der Kneipe, zu Hause nach Feierabend oder im Fußballstadion – Bier ist für viele Deutsche das Getränk Nummer eins. Doch nachdem bereits einige Brauereien in Deutschland, bedingt durch die Energiekrise und steigende Rohstoffkosten infolge des Ukraine-Kriegs, ihre Preise angezogen haben, ziehen nun zwei Branchengrößen aus Nordrhein-Westfalen nach.

UnternehmenDortmunder Actien-Brauerei (DAB)
AdresseSteigerstraße 20, 44145 Dortmund
Gründung1868

Biere werden wegen Energiekrise und hohen Rohstoffpreisen immer teurer

Wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) berichtet, müssen im Land der dichten Denker nicht nur Bierliebhaber aus NRW für ihr Pils, Schwarzbier, Weizenbier, Export oder Helles bald wohl schon deutlich tiefer in die Tasche greifen. Das habe mit den gestiegenen Gas- und Strompreisen bei der Produktion und mit den gestiegenen Rohstoffpreisen für Malz, Glas oder Kronkorken zu tun.

Wie Business-Inside berichtet, soll allein der Preis für Braumalz innerhalb eines Jahres um 70 Prozent gestiegen sein. Die Folge: Brauereigruppen wie Radeberger, Bitburger oder die in NRW ansässigen Produzenten Veltins und Krombacher kündigen laut dem Handelsblatt Preiserhöhungen an. „Es wird sich alles erhöhen“, sagte Herausgeber Niklas Other vom Getränkemarkt-Fachmagazins Inside am Freitag (28. Oktober) der DPA.

Krombacher, Veltins und Dortmunder Actien-Brauerei in NRW erhöhen zeitnah ihre Bierpreise

Unter anderem diese Brauereien planen in naher Zukunft weitere Preiserhöhungen für ihre verschiedenen Biersorten:

  • 1. Radeberger-Gruppe (Radeberger, Schöfferhofer Weizen, Clausthaler, Jever, Guinness etc.), plant Preiserhöhungen zum 1. Dezember 2022.
  • 2. Krombacher Gruppe (Krombacher, Eichener, Rollinck etc.) plant Preiserhöhungen zum 1. März 2023.
  • 3. Bitburger Braugruppe (Bitburger, König Pilsener, Licher, Köstritzer Schwarzbier etc.) plant Preiserhöhungen zum 1. Februar 2023.
  • 4. Veltins-Gruppe (Veltins, V+ Mixgetränke, Grevensteiner, Pülleken etc.), plant Preiserhöhungen zum 29. Januar 2023.
  • 5. Dortmunder Actien-Brauerei (DAB, Brinkhoff‘s, Kronen, Union etc.) plant Preiserhöhung zum 1. Dezember 2022

„Die massiv gestiegenen Kosten, vor allem für Energie sowie die für den Brauprozess wichtigsten Rohstoffe, machen eine solche Preisanpassung für uns unumgänglich“, sagte Angelika Thielen, Leiterin Unternehmenskommunikation Bitburger Braugruppe am Freitag auf DPA-Anfrage. Infolge der Energiekrise musste Radeberger sogar das Aus eines wichtigen Produktionsstandortes bis spätestens Oktober 2023 zum bekannt geben.

Dortmunder Brauereien kündigen „Preisanpassung (...) zum 1. Dezember 2022“ an

In NRW geben Bierbrauereien wie Veltins oder Krombacher die massiv gestiegenen Kosten als Gründe für die Bierpreiserhöhungen an, so die DPA. Wie andere Brauer auch hatte Veltins erst im Frühjahr 2022 die Preise für seine Biere angezogen.

Die Veltins-Gruppe plant Preiserhöhungen zum 29. Januar 2023.

Auch in Dortmunder wird Bier teurer. „Wir haben bereits eine Preisanpassung für unsere Dortmunder Biere zum 1. Dezember 2022 angekündigt“, erklärte Uwe Helmich, Geschäftsführer der Dortmunder Brauereien GmbH, auf RUHR24-Anfrage.

Konkret wird damit wohl auch das Bier der Dortmunder Actien-Brauerei wie Brinkhoff‘s oder Dortmunder Kronen von Preiserhöhungen betroffen sein. Um der Kohlensäure-Knappheit etwas entgegenzusetzen, nutzen Dortmunder Brauereien derweil eine smarte Lösung.

Bierpreis-Erhöhungen in NRW sollen mehrstufig im Abstand von Monaten erfolgen

Doch wie tief müssen Verbraucher aus NRW in Zukunft in die Tasche greifen? Nach Einschätzung von Niklas Other peilen einige Brauer offenbar mehrstufige Erhöhungen im Abstand von Monaten an, um sie so besser durchsetzen zu können. Andere zumeist kleine Bierhersteller machten gleich einen großen Preisschritt (mehr News aus NRW auf RUHR24).

Viele Preiserhöhungen erfolgen zu Beginn des neuen Jahres. Während Veltins die Preise für seine Biersorten zum 29. Januar erhöhen will, plant Krombacher bereits zum zweiten Mal, die Preiserhöhung für alle Produkte zum 1. März 2023 umzusetzen. Um mindestens einen Euro müsste der Standard-Bierkasten mit 20 Halbliterflaschen im Einzelhandel teurer werden, schätzt Other mit Blick auf die starken Kostensteigerungen bei den Bierherstellern.

Immer mehr Brauereien erhöhen die Bierpreise.

Handelskonzerne müssen auf Preiserhöhungen der Brauereien reagieren

Offen bleibt, in welchem Umfang Getränkemärkte sowie Supermärkte und Discounter wie Edeka, Aldi oder Rewe die Preiserhöhung an die Kunden weitergeben. Schließlich werden nicht nur Biere, sondern auch zahlreiche andere Produkte in den Regalen der einzelnen Märkte spürbar teurer. Da müssten die Brauereien laut Other Akzeptanz für ihre Preiserhöhungen finden. Mit DPA-Material.

Rubriklistenbild: © Markus van Offern (mvo)/IMAGO.