NRW prüft Gefahr von belgischen Atomkraftwerken – eines ist nur 60 km entfernt
Bereits im Januar 2023 beschloss Belgien, zwei Kernkraftwerke bis 2035 weiterzubetreiben. Vor dem Neustart werden sie geprüft – auch in NRW.
NRW – „Tihange 3“ und „Doel 4“ lauten die Namen der beiden Reaktoren in NRW-Nähe. Die belgische Regierung einigte sich mit einem Energiekonzern auf eine Laufzeitverlängerung bis 2035. Grund dafür sei der Russisch-ukrainische Krieg und die daraus entstandene Energiekrise. Beide Kraftwerke sind aktuell vom Netz genommen. Bevor sie im November 2026 wieder hochfahren sollen, will das Land NRW Sicherheit.
Belgien prüft Umweltverträglichkeit von Atomkraftwerken in NRW
„Das belgische Energieministerium hat die betroffenen Nachbarstaaten über die geplante Durchführung einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) informiert“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landes NRW vom Dienstag (21. März). Weiterhin hätten sie den Nachbarstaaten die Entscheidung gelassen, sich an der Prüfung zu beteiligen. Dieses Angebot nimmt das Land NRW jetzt an (mehr News aus NRW bei RUHR24).
„Damit kommt Belgien dem Wunsch Nordhrein-Westfalens nach, auch die deutsche Seite im Verfahren zu beteiligen“, sagt Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) und fügt hinzu: „Für Atomkraftwerke mit einer solchen Nähe zu NRW ist eine frühzeitige und umfassende Beteiligung für uns unabdingbar.“ Die grenzüberschreitende UVP ist bereits am Montag (20. März) gestartet und soll noch bis zum 20. Mai 2023 andauern. Aber was ist das Ziel?
Atomkraftwerke in NRW-Nähe: Mit UVP sollen „Umwelt- und Sicherheitsbelange“ berücksichtigt werden
Laut Neubaur „entscheidet natürlich jedes Land selbst, wie es seinen Strombedarf decken möchte“. Jedoch sollten dabei selbstverständlich die Umwelt- und Sicherheitsbelange der Nachbarn berücksichtigt werden. Auch NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) findet es wichtig, „die Sichtweise der deutschen Öffentlichkeit in das Verfahren einzubringen“.
Nach eigenen Angaben möchte die Landesregierung die Interessen Nordrhein-Westfalens und seiner Bevölkerung bestmöglich vertreten. „Dafür werden alle zur Verfügung stehenden verfahrensrechtlichen Mittel genutzt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Inwieweit die Verlängerung der belgischen Atomkraftwerke sich auf die Umwelt in NRW auswirkt, bleibt also bis zu den Ergebnissen der Umweltverträglichkeitsprüfung abzuwarten. Bereits im März 2022 stellte RUHR24 die Frage, wie gefährlich ein Atom-Gau für NRW, wegen des Ukraine-Krieges wäre.