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Amsterdam zieht die Reißleine – und will unbeliebte Touristen verbannen

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Von: Kathrin Ostroga

Holland greift in der Partyszene durch und will eine bestimmte Besuchergruppe fern halten. „Stay away“ heißt eine neue Kampagne aus Amsterdam.

Niederlande – Holland und insbesondere Amsterdam scheinen genug vom exzessiven Party-Image zu haben. Nachdem ein Knallhart-Verbot unter anderem das Kiffen auf den Straßen begrenzen soll, soll nun gleich am besten eine ganze Partygruppe Zuhause bleiben. Vielen Briten dürfte eine aktuelle Kampagne nicht gefallen.

Amsterdam will junge Briten fern halten mit speziellem Video

Denn wer aus Großbritannien nach etwa „Party in Amsterdam“ googelt, erhält ab sofort einen Warnhinweis. „Stay away“, also „bleib Zuhause“ heißt das neue Projekt, mit dem Holland über die Stränge schlagende Party-Touristen fern halten will.

Wie der Spiegel berichtet, sollen neben den eigenen Landsleuten besonders junge männliche Briten bis 35 Jahre Grenzen unter anderem im Rotlichtviertel „De Wallen“ nicht akzeptieren. Junggesellenabschiede und übermäßiger Drogenkonsum würde Anwohnern zunehmend zur Last fallen.

„Stay away“ junge Partygäste aus Großbritannien sollen Amsterdam fern bleiben

Die Idee: Wer in Großbritannien nach einem günstigen Hotel in Amsterdam sucht, bekommt ein Video zu sehen, in dem vor den Folgen von übermäßigem Drogenkonsum gewarnt wird. Anständige Besucher, welche sich an die Regeln halten, seien selbstverständlich weiter willkommen (mehr News aus den Niederlanden bei RUHR24).

Im Video ist die Festnahme eines jungen Mannes zu sehen. „Coming to Amsterdam for a messy night and getting trashed – 140 Euro fine“, heißt es im Video. Also: „Wer nach Amsterdam kommt, um zu Saufen und sich danebenzubenehmen, zahlt“. Am Ende ist der junge Mann im Video in einer Zelle zu sehen, „Stay away“, also „bleib weg“ ist zu lesen.

Amsterdam geht exzessiven Partybesuchern an den Kragen – mit speziellem Video

Die Kampagne ist zunächst in Großbritannien gestartet und soll ebenfalls auf andere Länder ausgeweitet werden. Auch junge Menschen aus den Niederlanden selbst sind negativ beim Feiern aufgefallen, deshalb hat das Land teilweise neue Partyregeln eingeführt – zulasten von Partygästen unter 21 Jahren.

Rotlichtviertel Amsterdam
Holland will junge partywütige Briten fern halten. © Oliver Berg/dpa

Die Niederländer scheinen die Kampagne nur teilweise zu feiern. „Ich schäme mich, dass in meiner Stadt Prostituierte als Touristen-Attraktion gelten“ ist auf der Seite der Gemeinde Amsterdam im Kommentarbereich zu lesen.

Einige sorgen sich aber auch, dass mit der Kampagne bestimmte Partygruppen zu Unrecht schlecht behandelt werden könnten. „Die neue ‚Bleib weg‘-Kampagne enthält Verallgemeinerungen, Klischees und ist rassistisch“, heißt es etwa in einem Kommentar. In Dortmund wird derweil über eine mögliche Rückkehr der Sperrstunde diskutiert.

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