Amsterdam will Touristen loswerden: Tausende NRW-Besucher unerwünscht
Amsterdam greift durch und möchte nervige Touristen loswerden. Doch davon halten selbst einheimische Stadtbewohner nichts.
Dortmund – Amsterdam hat einiges zu bieten, mitunter geöffnete Shops am Sonntag. Doch auch für Junggesellenabschiede ist Holland beliebt. Nun startet die Stadt allerdings eine „Stay away“ Kampagne gegen lästige Touristen, die nach Amsterdam kommen wollen, um sich auszutoben. Doch was genau bedeutet das für Reisende?
„Stay away“-Kampagne in Amsterdam: Stadt will lästige Touristen loswerden
In der Regel bereiten sich Touristen vor ihrer Ankunft auf ihren Urlaub vor und informieren sich im Netz. Genau da wolle die holländische Hauptstadt anknüpfen. „Wenn sie beispielsweise nach ‚Junggesellenabschied Amsterdam‘, ‚Günstiges Hotel Amsterdam‘ und ‚Kneipentour Amsterdam‘ suchen, werden ihnen Warnanzeigen angezeigt“, heißt es auf der Website der Stadt.
Somit zeige man Amsterdam-Besuchern die Risiken und Folgen von Belästigungen und übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum auf. Dazu zählen unter anderem Geldstrafen, Festnahmen, Vorstrafen, Krankenhausaufenthalte und Gesundheitsschäden. Damit sollen Touristen offenbar abgeschreckt werden. Nun gibt es sogar ein Joint-Verbot auf Straßen in Amsterdam.
Junggesellenabschied in Amsterdam: Stadt geht gegen lästige Touristen vor
Junggesellenabschiede scheinen die Stadt Amsterdam besonders zu stören. Der Stadtrat sei im Gespräch mit Anbietern in der Innenstadt. Was genau dabei herauskommt, ist jedoch unklar. Dennoch startete die Kampagne bereits im April und „richtet sich zunächst an britische Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren.“
Doch dabei soll es offenbar nicht bleiben. „Im Laufe des Jahres werden auch potenziell lästige Besucher aus den Niederlanden und anderen EU-Ländern hinzukommen“, heißt es weiter. Für den Plan der Stadt gibt es ordentlich Kritik – nicht nur von den Touristen selbst, sondern auch von Einheimischen. Diese finden die „Stay Away“-Kampagne offenbar völlig unangebracht.
Amsterdam geht gegen lästige Touristen vor – „diskriminierend und beleidigend“
„Ich denke, das ist wirklich zu skandalös, um es in Worte zu fassen. Ich schäme mich, ein Amsterdamer zu sein. Das ist diskriminierend und beleidigend“, heißt es in einem Kommentar unter der Ankündigung des Projekts (mehr News aus Holland bei RUHR24 lesen).

„Die neue ‚Stay away‘-Kampagne enthält Verallgemeinerungen, Stereotypen und ist rassistisch (...) Man hat den Eindruck, dass die Amsterdamer Regierung die Stadt in einen totalitären sozialistischen Polizeistaat umwandeln will. Dies kann sich negativ auf den regulären Tourismus auswirken, mit dem die Gemeinde Amsterdam viel Geld verdient“, stimmt ein anderer entgeistert zu.
Ob und wann deutsche Touristen in die „Stay away“-Kampagne aufgenommen werden, bleibt zunächst abzuwarten. Ob Amsterdam mit dem neuen Konzept überhaupt Erfolg hat und lästige Touristen dadurch loswird, ist ebenfalls unklar.