Wegen Umleitung
A45-Vollsperrung in NRW: Bürger sind am Ende – „Anwohner schlafen nicht“
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Die Vollsperrung der A45 bringt Lüdenscheids Bürger an ihr Limit. Der Bürgermeister schlägt Alarm.
Lüdenscheid – Die voll gesperrte A45 bei Lüdenscheid bringt Bürger der Stadt aktuell an ihre körperliche Grenzen. Der Bürgermeister der sauerländischen Gemeinde, Sebastian Wagemeyer (SPD), spricht nun im Gespräch mit RUHR24* Klartext: „Es kommen Leute zu mir, die sind nach acht Wochen Sperrung am Limit“.
Autobahn | A45 |
Verbindung | Von Dortmund über das Sauerland nach Bayern und Hessen |
Vollsperrung seit | 2. Dezember 2021 |
A45-Vollsperrung in NRW: Bürgermeister von Lüdenscheid schlägt Alarm
Zwar lobte Lüdenscheids Stadtoberhaupt bei einem Pressegespräch am Montag (31. Januar) die in NRW* weiträumig eingerichtete Umleitung um die A45-Vollsperrung, doch noch immer gäbe es viel Umleitungsverkehr durch seine Stadt*. Wagemeyer rechnet vor: Knapp 20.000 zusätzliche Fahrzeuge würden seit der Sperrung täglich durch Lüdenscheid fahren, davon seien 6500 Lkw.
Ein Problem sei dabei nicht nur der Stau, sondern die Tatsache, dass Lkw-Fahrer Anliegern teils über die Vorgärten fahren und dabei auch Zäune kaputt machen würden. „Und dann sind die Lkw weg“, ärgert sich Wagemeyer.
A45 in Lüdenscheid: Vollsperrung sorgt für Probleme im Ziel- und Quellverkehr
Für Lüdenscheids Bürgermeister sei die aktuelle Lage wie eine „Operation am offenen Herzen“. Einerseits müsse der Ziel- und Quellverkehr von und nach Lüdenscheid aufrechterhalten werden. Andererseits müssten unliebsame Gäste – im Prinzip also der Durchgangsverkehr – aus der Stadt rausgehalten werden.
Doch trotz der weiträumig eingerichteten Umleitung gelinge das noch nicht. Und so klagen laut Wagemeyer viele Anwohner bereits über schlaflose Nächte aufgrund des vielen Lkw-Verkehrs durch das Lüdenscheider Stadtgebiet.
Gewerbetreibende, so Wagemeyer, stünden aufgrund des vielen Verkehrs zudem „vor den Scherben ihrer Existenz.“ Seine dringende Bitte: „Wir brauchen schnell Hilfe“.
A45: Vollsperrung soll durch viele Lösungen entschärft werden
Und die ist bereits im Anmarsch: Während die B54 westlich von Lüdenscheid für den Lkw-Verkehr umgebaut wird, hat NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Montag von der A45-Vollsperrung betroffenen Unternehmen Hilfsgelder in Aussicht gestellt*.
Am Mittwoch (2. Februar) befasst sich zudem der Verkehrsausschuss im NRW-Landtag mit der Angelegenheit. Ein sogenannter Zehn-Punkte-Plan soll zudem in Projekte wie jenem an der A45 mehr Geschwindigkeit bringen. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © Dieter Menne/DPA; Collage: RUHR24