Verkehr

A43-Bußgelder: Warum Herne und Recklinghausen richtig abkassieren

Die A43 zwischen Recklinghausen und Herne ist eine Engstelle. Sie bringt den Städten aber auch ordentlich Geld ein.

Recklinghausen/Herne – Die A43 zwischen Herne und Recklinghausen bleibt ein Nadelöhr – besonders für Lkw-Fahrer. Weil eine Brücke über den Rhein-Herne-Kanal marode ist, dürfen keine Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Autobahn an der Stelle passieren – eine Schrankenanlage mit Waage regelt den Verkehr. Trotzdem versuchen Brummi-Fahrer immer wieder, die Engstelle zu passieren – und das lässt die Kassen der Städte klingeln.

A43-Baustelle im Ruhrgebiet: Verstöße lassen die Kassen in Herne und Recklinghausen klingeln

Die Autobahn 43 ist im Ruhrgebiet seit Jahren eine Baustelle und wird dies auch noch Jahre bleiben. Der nächste Abschnitt zwischen Bochum-Riemke und Bochum-Gerthe wird bereits konkret geplant. Hinzu kommt, dass die marode Kanalbrücke saniert oder erneuert werden muss. Aktuell nehmen Schrankenanlagen in Fahrtrichtung Münster und Wuppertal ein wenig Last von dem Bauwerk.

Für Fahrzeuge, die mehr wiegen als 3,5 Tonnen, ist deswegen der Abschnitt zwischen Recklinghausen-Hochlarmark und dem Autobahnkreuz Herne tabu. Laut Angaben der Bild versuchen trotzdem täglich bis zu 65 Lkw, die marode Kanalbrücke zu passieren.

Diese werden dann von der Schranke gestoppt und von der A43 geleitet. Zuvor werden die Fahrer allerdings zur Kasse gebeten. 100 Euro kostet der Verstoß, 200 Euro bei Vorsatz. Auf das Verbot wird bereits einige Kilometer zuvor hingewiesen – in beiden Fahrtrichtungen. Deswegen geht die Stadt Herne laut Bild-Angaben immer von Vorsatz aus und kassiert kräftig ab. Knapp 600.000 Euro seien so zusammen gekommen. In der Summe zählt die Stadt 20.000 Verstöße.

A43-Brücke zwischen Herne und Recklinghausen soll 2027 fertig sein

Der Kreis Recklinghausen sammelt ebenfalls einiges an Bußgeld ein, auch wenn die Zahlen deutlich niedriger sind, als beim Ruhrgebietsnachbarn. 4050 Verstöße zählt der Kreis, eine genaue Summe wird allerdings nicht genannt.

Lkw, die zu schwer sind, werden von der A43 über die Ausfahrt „Recklinghausen-Hochlarmark“ abgeleitet.

Und so lange noch kein Ersatzneubau über dem Kanal errichtet wurde, können sich beide Kommunen auf eingehende Bußgelder einstellen. Zuletzt wurde die marode Brücke verstärkt. Plan der Autobahn GmbH ist es, die neue Brücke im Jahr 2027 fertig zu haben.

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