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Energie-Neuheit aus Kreis Recklinghausen soll ganz NRW bereichern

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Von: Marian von Hatzfeld

Im Mai 2023 feiert die schwimmende Solaranlage in Haltern am See ihr 1-jähriges Jubiläum. Jetzt rückt sie in den Fokus der Landesregierung NRW.

NRW/Kreis Recklinghausen – „Die Landesregierung will mehr schwimmende Solaranlagen auf Seen“, heißt es von der Deutschen Presseagentur (DPA). Seit 2022 schwimmt eine riesige Solaranlage mitten auf dem Silbersee in Haltern. NRW-Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) sieht darin ein „erhebliches Potenzial“. Aktuell wird die Energie-Neuheit aus dem Kreis Recklinghausen jedoch ausgebremst.

Schwimmende Solaranlagen in NRW „könnten 900 Zwei-Personen-Haushalte versorgen“

Bevor der schwimmende Solarpark im Kreis Recklinghausen an den Start ging, schätzten die Betreiber den jährlichen Stromertrag auf etwa drei Millionen Kilowattstunden. Damit hätten im Jahre 2020 im Durchschnittsverbrauch rund 900 Zwei-Personen-Haushalte versorgt werden können. Deshalb sollen jetzt weitere „Floating Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen)“ folgen.

„Für den Ausbau der Solarenergie bieten schwimmende PV-Anlagen ein erhebliches Potenzial“, sagte NRW-Energieministerin Neubaur der DPA. Wegen der vielen Abgrabungs-, Gewinnungs- und Tagebauseen wäre das Land NRW besonders gut geeignet. Diese Möglichkeit wolle die Landesregierung „zügig erschließen“ (mehr News aus NRW bei RUHR24).

NRW-Wirtschaftsministerium will mit Floating PV-Anlagen Energieziele erreichen

Laut Neubaur sieht das NRW-Wirtschaftsministerium in den Floating-PV-Anlagen „einen wichtigen Baustein, um die Ausbauziele für erneuerbare Energien in NRW und auf Bundesebene zu erreichen“. Durch die Nutzung auf ungenutzten Gewässern ließe sich beispielsweise eine Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft vermeiden.

In NRW gibt es bislang nur zwei schwimmende Solarparks in Haltern am See und in Weeze. Aber vor allem die Niederlande oder auch Japan setzen auf die Sonnenenergie auf den Gewässern. Die erste Anlage in Deutschland ging 2019 in Baden Würtemberg ans Netz. Eine Erweiterung wird jedoch derzeit erschwert.

Der schwimmende Solarpark am Silbersee 3 in Haltern am See
Der schwimmende Solarpark in Haltern am See (Silbersee 3) ist seit 2023 in Betrieb. Jetzt sollen weitere Anlagen in NRW folgen. © blickwinkel/Imago

Schwimmende PV-Anlagen in NRW: Solarwirtschaft kritisiert Voraussetzungen

Nicht mehr als 15 Prozent der Gewässerfläche und mindestens 40 Meter vom Ufer entfernt: So lauten die Voraussetzungen für den Neubau einer schwimmenden PV-Anlage im Wasserhaushaltsgesetz. Der Bundesverband Solarwirtschaft fordert jetzt Abschaffung dieser Regelung.

Der Geschäftsführer der Solarwirtschaft Carsten Körnig hält die Flächenbegrenzungen für die Solarparks für „unverhältnismäßig restriktiv“. Wegen der ausreichenden Betrachtung der Umweltauswirkungen durch Auflagen sei die Vorschrift eine starke Behinderung für die Nutzung. Laut Körnig sollten die PV-Anlagen einen Beitrag leisten dürfen, die Energieziele in Deutschland zu erreichen.

Laut dem NRW Wirtschaftsministerium liegen bislang noch keine ausgefertigten Konzepte für den Ausbau neuer schwimmender PV-Anlagen vor. Jedoch seien dem Land mehrere Überlegungen und Ideen aus der Branche bekannt. Im Mai 2023 soll zudem eine neue Photovoltaik-Strategie vorgestellt werden.

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