7 Gründe, warum sich Fremdsprachen lohnen

Do you speak Ausbildung? Fremdsprachen im Job

Fremsprachen sind ein Vorteil in vielen Bereichen. Aber wo genau? Foto: Shutterstock
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Fremsprachen sind ein Vorteil in vielen Bereichen. Aber wo genau? Foto: Shutterstock

Du hast ein Talent für Sprachen (und gute Noten auf dem Zeugnis), bist gerne im Ausland unterwegs, interessierst dich für andere Kulturen? Dann sind Berufe für dich interessant, in denen es um Fremdsprachen geht. Wir haben die spannendsten herausgesucht.

Hier hat die Fremdsprache höchste Priorität!

Wer als Übersetzer oder Dolmetscher Texte oder Gespräche übersetzen will, braucht neben dem Talent für Sprachen auch eine ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit: Man muss in einer fremden Sprache denken und nicht nur das Wesentliche, sondern auch viele Facetten erfassen können.

Außerdem kommt es zum einen auf besondere Sorgfalt an – insbesondere, wenn es um geschäftliche Dokumente oder Verhandlungen geht –, zum anderen aber auch auf ein gutes Ausdrucksvermögen. Theoretisch kann sich jeder Übersetzer oder Dolmetscher nennen, es gibt aber auch anerkannte Titel, mit denen man in Unternehmen etc. natürlich bessere Chancen hat. Wer direkt von der Schule aus Übersetzer oder Dolmetscher werden will, muss an die Uni.

  • Typ: Übersetzer-/Dolmetscher-Studium an einer Hochschule (Bachelor, Master), sonst schulische Ausbildung zum Geprüften Übersetzer/Dolmetscher an einer Fachakademie bzw. an einem privaten Institut
  • Voraussetzung: Abitur, sonst abgeschlossene kaufmännische Ausbildung + Berufspraxis
  • Dauer: 2–3 Jahre

Hier ist die Fremdsprache fast gleichrangig zur kaufmännischen Tätigkeit.

Ob Europasekretär/in, Fremdsprachenkorrespondent/in oder Fremdsprachenassistent/in: Hinter diesen Bezeichnungen verbergen sich ähnliche Berufsbilder und Tätigkeitsfelder. Der Zugang ist allerdings jeweils ein anderer.

Weitere Texte rund um Ausbildung, Bewerbung und Co.

Hier findest du noch mehr interessante und nützliche Infos:

Die Artikel aus dem Treffer-Magazin der Ruhr Nachrichten findest du gesammelt hier: www.ruhr24.de/treffer/

Geschäftsbriefe schreiben, Verhandlungen führen, Telefonate führen, Wirtschaftstexte übersetzen – und das alles in Englisch, Französisch und Spanisch: Als staatlich geprüfte/r kaufmännische/r Assistent/in, Schwerpunkt Fremdsprachen, kurz Fremdsprachenassistent/in, oder auch als Fremdsprachenkorrespondent/in erlernst du Wirtschafts- und Fremdsprachenkenntnisse. Später bist du in Unternehmen und Organisationen oder bei Behörden gefragt, die internationale Kontakte unterhalten.

  • Typ: schulische Ausbildung, z.B. in Dortmund zum Fremdsprachenassistenten am Robert-Schumann-Berufskolleg
  • Voraussetzung: mittlerer Schulabschluss (mit und ohne Qualifikation)
  • Dauer: 3 Jahre
  • Sonstiges: Die Ausbildung beinhaltet ein mehrwöchiges Betriebspraktikum, vorzugsweise im Ausland: So kann man Theorie und Praxis miteinander verbinden. Für die Ausbildung an einem Berufskolleg muss man in der Regel nichts bezahlen, man verdient aber auch nichts.

Europasekretär werden

Auf Englisch, Französisch und Spanisch Termine koordinieren, mit Geschäftsleuten sprechen und natürlich auch Texte übersetzen: Der Beruf des Europasekretärs ist vielfältig. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und wird an einer (privaten) Schule absolviert.

Dort lernt man gleich drei Sprachen – meist die oben genannten – und deshalb sollte man schon in der Schule keinen Bogen um Vokabeltests gemacht und auch im Urlaub oder beim Schüleraustausch schon gemerkt haben, dass man keine Scheu hat, andere Menschen einfach mal auf Englisch oder Französisch anzuquatschen. Darüber hinaus stehen BLW, Recht, Management, Kommunikation und Informatik auf dem Lehrplan.

  • Typ: schulische Ausbildung
  • Voraussetzung: mittlere Reife/Abitur
  • Dauer: 2 Jahre
  • Sonstiges: Die schulische Ausbildung zum Europasekretär kostet Geld, monatlich meist zwischen 500 und 600 Euro.

Hier kannst du eine Fremdsprache prima brauchen bzw. nutzen.

Urlaub ist die tollste Zeit des Jahres und Tourismuskaufleute sorgen dafür, dass die Menschen auch dorthin kommen, wo es am schönsten ist. Du berätst Kunden zu interessanten Zielen, aber auch zu Pass- und Zollvorschriften.

Außerdem organisierst du hinter den Kulissen die Reisen – und bist dabei natürlich in Kontakt mit Menschen aus anderen Ländern. Dass du gut in Englisch bist, wird für diese Ausbildung vorausgesetzt und ist in der Regel Teil der Stellenausschreibung.

  • Typ: Ausbildung
  • Voraussetzung: mittlere Reife, besser noch Fachhochschul- oder Hochschulreife
  • Dauer: 3 Jahre
  • Sonstiges: Die Berufsaussichten für Tourismuskaufleute gelten – auch in Zeiten des Internets, in dem die Menschen auf eigene Faust buchen – nach wie vor als sehr gut.

7 Gründe, warum sich Fremdsprachen lohnen

  • Die meisten deutschen Unternehmen sind heute international tätig: Deutschland gehört zu den weltweit größten Warenexporteuren und -importeuren. Die Chancen stehen also gut, dass man in einem kaufmännischen Beruf mit Lieferanten oder Kunden aus aller Welt zu tun hat. Aber auch in technischen Berufen sind Fremdsprachen auf dem Vormarsch. Ein weiterer Bereich, in dem man sich mit Fremdsprachen profilieren kann, ist der Gesundheits- und soziale Bereich. In Deutschland leben immer mehr Menschen, die ursprünglich aus anderen Ländern kommen. Insbesondere die früheren „Gastarbeiter“ aus den Mittelmeerländern, die ab den 1970er Jahren nach Deutschland kamen, sind heute in einem Alter, in dem sie verstärkt eine medizinische oder pflegerische Betreuung brauchen. Für sie ist es natürlich schön, wenn dann jemand ihre Muttersprache spricht.
  • In deiner Familie wird nicht nur Deutsch gesprochen, sondern auch die Sprache deiner nicht in Deutschland geborenen Großeltern oder Eltern? Dann gib in deinem Lebenslauf unbedingt an, dass und wie gut du die Sprache beherrscht. Vielleicht setzt du dich mit dieser Angabe von anderen Bewerbern ab, weil das Unternehmen jemanden sucht, der genau diese Sprache beherrscht.
  • Wer eine Fremdsprache kann oder lernt, wird davon in seiner beruflichen Zukunft profitieren. Denn die Kenntnisse stellen eine wichtige Zusatzqualifikation dar und eröffnen dir während (und auch nach) der Ausbildung neue Möglichkeiten. Beispiel: Das Unternehmen bietet den Azubis Praktika an verschiedenen Unternehmensstandorten an – im Inland und im Ausland. Na, wer kommt wohl am ehesten für Plätze in Mailand, London oder Amsterdam infrage? Klar: diejenigen, die gut Englisch (oder sogar die Landessprache!) sprechen.
  • Eine Fremdsprache bringt dich nicht nur im Job weiter, sondern auch persönlich. Denn man paukt ja nicht nur Vokabeln und Grammatik, sondern lernt gleich eine ganz neue Kultur kennen. Durch Gespräche mit Menschen – ob in deren Muttersprache oder in einer anderen Sprache, die euch verbindet – erfährt man viel mehr von einem Land, als wenn man nur den Reiseführer liest. Dazu gehört gerade auch das Alltägliche: Wie verbringen die Menschen ihren Tag, was ist ihnen wichtig? Im Arbeitsleben nennt man das, was daraus resultiert, auch „interkulturelle Kompetenz“ – und die ist in jedem Unternehmen gefragt.
  • Fremdsprachen zu lernen, hält dein Gehirn auf Trab, schult deine Erinnerungs-, Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Es mag dich heute noch nicht besonders interessieren: Aber gerade im Alter wirst du merken, dass du dich immer wieder gefordert hast.
  • Studien haben gezeigt, dass Menschen, die eine Fremdsprache beherrschen, auf andere schlauer wirken.
  • Der angesagte Film, die kultige Serie, das Bestseller-Buch gibt´s nur auf Englisch? Jetzt schlägt deine Stunde als Sprachtalent: Genieße einfach alles in der Originalsprache. Auch wenn es die Filme, Serien und Bücher auf Deutsch gibt: In der Originalsprache haben sie oft eine ganz andere Wirkung. Cooler Nebeneffekt: Beim Fernsehen oder Lesen lernst du eine Sprache schneller und das, was du lernst, ist meist alltagstauglicher – eben Umgangssprache statt Business Slang.

Fun Fact

44 Prozent der deutschen Arbeitnehmer nutzen in ihrem Beruf Fremdsprachen. Die bestimmende Fremdsprache in deutschen Büros ist Englisch, gefolgt von Französisch und Russisch. 29 Prozent der Deutschen verständigen sich im Job täglich in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache, weitere 35 Prozent mindestens 2 bis 3 Mal pro Woche. Quelle: Indeed

Dieser Artikel erschien zuerst im „Treffer“, dem Ausbildungsmagazin der Ruhr Nachrichten.“

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