Eine Zielgruppe im Fokus

Umbruch am Westenhellweg: Bekannte Gebäude in Dortmund werden neu genutzt

Der Westenhellweg in Dortmund ist im Umbruch. Leerstehende Geschäfte werden umgebaut und bald neu genutzt – auch für eine besondere Zielgruppe.

Dortmund – Neueröffnung, Schließung, Umbau: Die Innenstadt von Dortmund ist gefühlt eine Dauerbaustelle. Jetzt hat die Stadtspitze für bekannte Geschäftsgebäude neue Pläne vorgestellt. Dabei liegt das Augenmerk auch auf jüngeren Besuchern. Sie sollen mit speziellen Angeboten in die Stadt gelockt werden.

Dortmunder Innenstadt erholt sich von Corona-Krise: 2022 mehr Besucher und Umsatz als 2019

Der Handel am Westenhellweg in Dortmund scheint sich rasch von der Corona-Krise erholt zu haben. Demnach waren in der City im Jahr 2022 deutlich mehr Besucher unterwegs, als vor der Pandemie im Jahr 2019 – und zwar in jedem einzelnen Monat (alle News aus Dortmund auf RUHR24 lesen).

Das Plus von 10,5 Prozent bei der Passantenfrequenz ist laut Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) „ein hervorragender Wert“. Das zeige, dass die City von Dortmund weiter ein Anziehungspunkt für die Region bleibe, sagte er nach der Cityrunde am Donnerstag (16. Februar) im Reinoldinum.

In Zahlen: Im Dezember 2022 waren in Dortmund rund 2 Millionen Passanten unterwegs, im Januar 2023 immerhin noch rund 1,1 Millionen. Das mache sich auch beim Umsatz der Händler bemerkbar, sagte Westphal. Dieser soll ebenfalls über den Werten von 2019 liegen. Gezählt werden die Fußgänger auf dem Westenhellweg übrigens mit Lasertechnik.

Leerstände auf dem Westenhellweg und Ostenhellweg in Dortmund sollen verschwinden

Diesen Durchlauf auf der Dortmunder Einkaufsmeile könnten einige neue Händler künftig nutzen. Denn derzeit gibt es gleich mehrere prominente Leerstände auf dem Westenhellweg. Sind diese Immobilien erstmal vermietet, erhofft sich Wirtschaftsförderin Heike Marzen „einen Strahlungseffekt auf die Innenstadt“.

Diese Gebäude in Dortmund werden umgebaut und teils neu genutzt:

  • Conrad: Musste 2021 schließen. Hier wurde jetzt der Bauantrag für den Umbau gestellt. Geplant sind Handel sowie Gastronomie und Büros (Westenhellweg 95 bis 101).
  • Kaufhof-Gebäude: Bis Sommer 2023 an Modehaus „Sinn“ vermietet. Ist bereits eingerüstet und soll komplett umgebaut werden. Neben Handel und Büros sollen auch Studierende das Gebäude nutzen können (Westenhellweg 70 bis 84).
  • Mayersche: Beim ehemaligen Mayersche-Gebäude soll der Umbau im April oder Mai starten. Wer einziehen wird, ist noch unklar (Westenhellweg/Hansastraße 51).
  • Corso-Passage: Auch das Gebäude der Passage am Westenhellweg 17 wird umgebaut. Mieter wie H&M, Hunkemöller und Lush sollen jedoch erhalten bleiben. Am Platz von Netanya direkt davor ist eine neue Gastronomie geplant.
  • C&A: Auch hier ist nach Angaben der Wirtschaftsförderung Dortmund ein Umbau geplant. Handel und Gastro im Erdgeschoss, „studentische Nutzungen“ und Coworking im Obergeschoss sind geplant. Ob C&A dazu aus- und umziehen muss, ist noch unklar. Seit Mitte 2022 ist neben C&A auch die Modemarke „Strike“ Mieter in dem Gebäude am Ostenhellweg 18 bis 24.

Umbruch am Westenhellweg: Diese Gebäude in Dortmund werden umgebaut

C&A, Sinn und Ex-Mayersche am Westenhellweg in Dortmund Februar 2023
Mehrere bekannte Gebäude am Westenhellweg in Dortmund werden umgebaut. © Florian Forth/RUHR24
Kaufhof-Haus Dortmund Umbau Westenhellweg 2023 Sinn
Das alte Kaufhof-Haus in Dortmund ist bereits eingerüstet. © Florian Forth/RUHR24
Ex-Mayersche am Westenhellweg in Dortmund Februar 2023
Viele bekannte Gebäude wie das Ex-Mayersche-Haus in Dortmund werden umgebaut. © Florian Forth/RUHR24
Corso-Passage Dortmund Westenhellweg Februar 2023
Auch die Corso-Passage wird umgebaut. Mieter wie H&M und Hunkemöller sollen aber drin bleiben. © Florian Forth/RUHR24
C&A Ostenhellweg Dortmund 2023
Auch bei C&A am Ostenhellweg in Dortmund soll umgebaut werden. © Florian Forth/RUHR24
Basecamp Rewe Kampstraße Dortmund 2023
Rund um das „Basecamp“ in Dortmund soll die Kampstraße aufgehübscht werden. © Florian Forth/RUHR24

Dortmunder Innenstadt vor Umbruch: Mehr Studenten und „urbane Nutzung“ geplant

Bei den Umbauten fällt ein Wort immer wieder ins Auge: Studenten. Für sie sollen im Kaufhof-Gebäude sowie im C&A-Block Räume geschaffen werden. Auch ein Coworking-Space ist hier geplant. Das passt zur Strategie der Stadtplaner, mehr junge Menschen in die City zu locken. Ein erster Schritt dorthin wurde mit der Eröffnung des Studentenwohnheims „Basecamp“ mit Rooftop-Bar an der Kampstraße gemacht. Doch kaufen die nicht eher online ein?

Bislang kommen die meisten Menschen noch zum Einkaufen in die Dortmunder Innenstadt. Doch das wird sich künftig wohl grundlegend ändern. Mit Graffiti-Aktionen wie kürzlich am Platz von Netanya und mehr studentischem Leben in der Innenstadt werde bereits jetzt „eine urbanere Nutzung der Stadt sichtbar“, sagte Ulf Wollrath von der IHK Dortmund.

Auch die Corso-Passage wird umgebaut. Mieter wie H&M und Hunkemöller sollen aber drin bleiben.

Tobias Heitmann, Vorsitzender des Cityrings, forderte in der Cityrunde erneut eine schnelle Umsetzung der angekündigten Maßnahmen in der Innenstadt. Er hatte bereits zuvor mangelnde Sicherheit und Sauberkeit in der Fußgängerzone kritisiert. Mittlerweile gibt es dort einen Sicherheitsdienst und auch am Westenhellweg wird fast rund um die Uhr geputzt.

Rubriklistenbild: © Florian Forth/RUHR24

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