Sommer 2022

NRW-Feuerwehr warnt: Gängige Gartenarbeit kann zu Waldbrand führen

In Südeuropa sind Waldbrände seit Wochen bittere Realität. Aber auch in NRW lauert die Gefahr, wie aktuelle Beispiele deutlich zeigen.

NRW – Seit Wochen ist es im Westen besonders heiß: Der Sommer 2022 ist geprägt von viel Sonne, Temperaturen weit über 30 Grad und vor allem Trockenheit. Doch so schön der Sommer für manche auch sein mag, birgt er doch besonders für die Natur große Gefahr – so beispielsweise in Südfrankreich, wo seit Wochen heftige Waldbrände wüten. Doch die Waldbrand-Gefahr lauert auch direkt vor der Haustür, in NRW, weiß RUHR24.

BundeslandNordrhein-Westfalen
HauptstadtDüsseldorf
Größte StädteKöln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Duisburg, Bochum

Waldbrände in NRW: Deutscher Wetterdienst stuft Gefahr in ganz Deutschland sehr hoch ein

Waldbrände gibt es nur in Südeuropa? Nichts da – bereits am vergangenen Donnerstag (11. August) musste die Feuerwehr Lünen zu gleich zwei Vegetations-Bränden im Ruhrgebiet ausrücken: Am Vormittag habe es zunächst auf einer kleineren Fläche in einem Waldstück in Lünen gebrannt, berichtet die Stadt in einer Mitteilung.

Nachmittags sei dann eine Böschung auf rund 200 Quadratmetern neben dem Datteln-Hamm-Kanal zwischen der Brunnenstraße und der Frydagstraße in Brand geraten. Ähnliche Berichte gibt es auch aus Minden und Attendorn. Die Brände seien zwar in allen Fällen schnell unter Kontrolle gebracht worden, dennoch zeichnen sie ein erschreckendes Bild: Die Waldbrandgefahr lauert nicht nur in Südeuropa, sondern auch im heimatlichen NRW.

Das bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD), der den Graslandfeuerindex derzeit für fast alle Gebiete in Deutschland mit Stufe 4 bis 5 eingestuft hat. Das bedeutet: sehr hohe Brandgefahr. Trotz kommendem Wetterumschwung in NRW soll die Einstufung auch noch bis Mitte der kommenden Woche so bleiben.

Hohe Waldbrandgefahr im Ruhrgebiet: Feuerwehr warnt vor „Klassiker“

Besonders stark warnt die Feuerwehr dieser Tage in NRW vor einem „Klassiker“ unter den Vegetationsbränden: Hecken und Zäune geraten im Sommer häufig unabsichtlich bei der Gartenarbeit in Brand. Zum Beispiel, wenn für die Bekämpfung von Unkraut Gasbrenner genutzt werden. Besonders bei großer Trockenheit wie zurzeit, kann das Feuer dann schnell im Garten um sich greifen und womöglich großen Schaden anrichten. Die Feuerwehr appelliert deshalb: „Besser ist es, auf altbewährte Weise mit der Hand zu jäten“

Außerdem bittet die Feuerwehr, sofort den bekannten 112-Notruf zu wählen, falls man Feuer oder Rauch in der Natur entdeckt. Eigene Löschversuche sollten nur unternommen werden, wenn man sich damit nicht selbst in Gefahr begibt. Besonders knifflig: Flächenbrände können sich mit dem Wind schnell und unkontrolliert ausbreiten.

Am Donnerstag (11. Oktober) hat eine Böschung auf rund 200 Quadratmetern neben dem Datteln-Hamm-Kanal gebrannt.

Trockenheit und Waldbrandgefahr auch in NRW: Cranger Kirmes verzichtet trotzdem nicht auf Feuerwerk

Einmal mehr weist die Feuerwehr außerdem darauf hin, dass Zigaretten oder andere brennende Gegenstände nicht in die Umwelt geworfen werden dürfen und auch Grillen in der freien Natur außerhalb ausgewiesener Plätze verboten ist. Die Cranger Kirmes hält am Sonntag (14. August) dennoch daran fest, das alljährliche Feuerwerk zum Ende der Kirmes stattfinden zu lassen.

Doch der Teufel lauert auch im Detail: Auch Fahrzeuge mit heißem Abgas- oder Regenerationsanlagen, die auf trockenen Wiesen oder anderen Grünflächen abgestellt werden, können potentielle Brandverursacher sein. Bis der Sommer 2022 in wenigen Wochen wieder vorbei ist, heißt es also einmal mehr: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Rubriklistenbild: © Christian Ender/Imago

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