Empörung nach Entscheidung
Klatsche für BVB-Stadion: UEFA-Regel für EM 2024 ärgert Fans
Eine UEFA-Entscheidung wirkt sich nun maßgeblich auf die Fan-Kultur der EM 2024 in Deutschland aus. Auch der Signal Iduna Park ist betroffen.
Dortmund – Die Stehplätze in Stadien, wie dem Signal Iduna Park, sind Teil der Fußball-Tradition. Von ihnen geht oft die energiereichste Stimmung aus. Stehplätze sind für Fans ein Ort der Begegnung. Dazu kommt, dass sich auch Menschen mit weniger Geld die Tickets leisten können. Bei der EM 2024 sieht das jetzt aber ganz anders aus, auch in Dortmund.
Fußball-Europameisterschaft 2024 | UEFA EURO 2024 |
Anzahl Nationen | 24 |
17. Austragungsort | Deutschland |
Stehplätze sind in Dortmund und ganz Deutschland fester Teil der Fan-Kultur
In Deutschland sind Stehplätze in Fußball-Stadien ganz normal. Sie sind sogar fest verankert in der Fußball-Kultur. Ein Bundesliga-Spiel ohne die feiernden Stehplatz-Reihen ist für viele unvorstellbar – in Corona-Zeiten wurden diese zum Missmut der Fanlager abgeschafft. Mit Ausnahme des Berliner Stadions pflegen sonst alle deutschen Austragungsorte der EM 2024 eine Stehplatz-Kultur. Natürlich ist auch der Signal Iduna Park in Dortmund dabei.
Und das geschieht mit Erfolg. Denn unzählbare Spiele aller Ligen liefen problemlos ab. In den letzten Jahrzehnten haben die Stehplätze in Deutschland kein Risiko dargestellt. Bei internationalen Fußball-Spielen gibt es aber meistens keine Stehplätze. Nun hat auch die UEFA für die EM 2024 in Deutschland so entschieden.
UEFA Entscheidung über EM 2024 empört Fußball-Fans nicht nur in Dortmund
Seit 1998 gibt es ein Verbot über Stehplätze im Europa-Pokal. Dieses Verbot wurde zeitweise von der UEFA aufgehoben und bei einigen Spielen wurden Stehplätze getestet. Eine endgültige Entscheidung über die Rückkehr von Stehplätzen wird aber erst zum Ende der Saison 2022/2023 getroffen.
Zeitlich ist es dann zu knapp, das potenziell neue Stehplatz-Konzept zu integrieren. Denn das Ticket-Konzept der EM 2024 wird weit vor der entgültigen Entscheidung geplant. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nun der Sportschau mit.
Die Fan-Organisation Football Supporters Europe (FSE) ist gar nicht erfreut über die neue UEFA-Entscheidung. Gegenüber der Sportschau meint Ronan Evain: „Das ist eine verpasste Gelegenheit, eine neue Generation von Fußballturnieren zu beginnen“ und weiter: „Es ist enttäuschend, dass keine andere Lösung gefunden wurde. Gerade, weil Deutschland die größte Erfahrung mit Stehplätzen hat“. Doch was ist überhaupt der Hintergrund des Stehplatz-Verbots?
Das UEFA Verbot von Stehplätzen bei der EM geht auf zwei Katastrophen zurück
Zwei Katastrophen waren die Auslöser für das UEFA-Verbot von Sitzplätzen. Im Jahr 1985 sind 39 Menschen im belgischen Heysel-Stadion in Brüssel ums Leben gekommen. Im englischen Hillsborough waren es vier Jahre später 97 Tote. Die Gründe der Katastrophe wurden in den Stehplätzen gesehen. Später fand man heraus, dass Sicherheitskräfte und Polizei versagten und die baulichen Zustände für die Tragödie sorgten.
Das britische Parlament hat daraufhin Sitzplätze aus englischen Stadien verbannt. Diesen Bericht, alle Stehplätze zu beseitigen, nimmt sich die UEFA als geltendes Prinzip seit 1998 für internationale Spiele zu Herzen (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
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