1. ruhr24
  2. Dortmund

CDU sieht zwei neue Möbelhäuser in Dortmund kritisch

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Redaktion RUHR24

Das Dortmunder Rathaus. Foto: Daniele Giustolisi/RUHR24
Das Dortmunder Rathaus. Foto: Daniele Giustolisi/RUHR24 © Daniele Giustolisi/RUHR24

Dortmund/NRW - Die Stadt Dortmund diskutiert aktuell über Veränderungen im Möbeleinzelhandel. Mit "XXLutz" und "Segmüller" planen gleich zwei große Möbelhäuser eine Filiale in Dortmund zu eröffnen. Die CDU sieht einen Wandel in diesem Ausmaß kritisch und geht davon aus, dass vorerst nur ein Möbelhaus nach Dortmund kommen wird.

Die Stadt Dortmund diskutiert aktuell über Veränderungen im Möbeleinzelhandel. Mit "XXLutz" und "Segmüller" planen gleich zwei große Möbelhäuser eine Filiale in Dortmund zu eröffnen. Die CDU sieht einen Wandel in diesem Ausmaß kritisch. Sie geht davon aus, dass vorerst nur ein Möbelhaus nach Dortmund kommen wird.

"XXLUTZ" plant ein Möbelhaus in der Hildastraße im Stadtbezirk Innenstadt-Nord zu eröffnen. Das geplante Möbelhaus von "Segmüller" soll am Sorbenweg in Lütgendortmund, nahe des Induparks, gebaut werden. Insgesamt 85.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen beide Möbelhäuser zusammen in Anspruch nehmen. Die Thier-Galerie hat vergleichsweise nur 33.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Noch nicht beschlussreif

Die geplanten Grundstücke sind von den jeweiligen Investoren bereits gekauft worden. Der endgültige politische Beschluss steht allerdings noch aus. Die CDU reicht ihren Beschlussvorschlag zeitnah ein. Die Partei versucht einen gemeinsamen Konsenz mit den anderen Parteien zu erzielen. Beide Standorte weisen derzeit offene Fragen auf: Als problematisch wird das Vorhaben am Sorbenweg bewertet. Die Fläche ist aktuell als "Sondergebiet Technologiegebiet" im Flächennutzungsplan vorgesehen. Die CDU erwartet von der Verwaltung Vorschläge bzw. Prognosen über eine anderweitige Nutzung der Fläche.

Das Technologiezentrum Dortmund ist eines der größten Europas und hat einen außerordentlichen Stellenwert für Dortmund. Hinzu kommt die Tatsache, dass es bereits ohne ein Möbelhaus Verkehrsprobleme im Bereich des Induparks gibt. Laut verkehrlicher Untersuchungen sollen diese Probleme aus der Welt geschaffen werden. Helfen sollen angepasste Lichtsignale und bauliche Maßnahmen. Man rechnet mit vier- bis sechstausend zusätzlichen Verkehrsteilnehmern.

Auch der Standort an der Hildastraße ist nicht frei von Problemen: Zum einen erwartet die CDU auch dort noch nähere Angaben zur Verkehrssituation. Außerdem ist unklar, welche Folgen für die naturnahe Grünflächenentwicklung es vor Ort geben könnte.

60-prozentige Kaufkraft in Dortmund

Rund 60 Prozent der Dortmunder kaufen ihre Möbel in Dortmund bei Möbelhäusern wie Poco, Roller oder Möbelboss. 40 Prozent gehen an die umliegenden Städte verloren. Zehn große Möbelhäuser gibt es im näheren Dortmunder Umfeld. Das Möbelhaus Hardeck oder das Einrichtungszentrum Ostermann zählen zu den größten.

Voraussichtlich wird es nur ein Möbelhaus geben

Am 14. März wird es eine Sitzung des Verwaltungsausschusses geben, wo dann hoffentlich alle offenen Fragen geklärt werden können. Stand jetzt hat die CDU-Fraktion Zweifel, dass es zur Eröffnung beider Möbelhäuser kommen wird. Ähnlich hatte es bereits die SPD formuliert. Die Tendenz gehe dahin, dass es wenn überhaupt, nur zu einem Möbelhaus im Dortmunder Norden kommen wird.

Wachsende Online-Branche

Im Möbeleinzelhandel wurde in der Vergangenheit geschlafen. Der Onlineshop-Sektor wurde vernachlässigt. Gerade einmal vier Prozent der Möbeleinkäufe erfolgen durch einen Onlineshop. Experten zufolge wird sich diese Zahl in den nächsten Jahren jedoch in den zweistelligen Bereich vergrößern. Bei einem Bau zweier so großer Möbelhäuser besteht das Risiko einer Überdimension. Diese könnte wiederum zu unnötigen Leerstellen führen.

Auch interessant