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Sidney Hoffmann: „PS Profi“ findet Radwege in Dortmund „komplizierter, als man denkt“

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Von: Daniele Giustolisi

Die Stadt Dortmund hat den TV-bekannten „PS Profi“ Sidney Hoffmann nach Kritik an den Straßen zu einem Rundgang eingeladen. Was ist das Fazit?

Dortmund – Wird in Dortmund das Fahrrad gegenüber dem Auto bevorzugt? Das jedenfalls scheint die Meinung einiger Autofahrer zu sein, zu dessen wohl lautester Stimme Tuner Sidney Hoffmann („Die PS-Profis“) gehört. Jetzt ließ sich der TV-bekannte Autoliebhaber von der Stadt höchstpersönlich Antworten geben – in Form eines Stadtrundgangs.

NameSidney Hoffmann
Geboren2. September 1979 (Alter 42 Jahre)
Bekannt geworden durchTV-Soap Die PS-Profis auf Sport1

Dortmund: Sidney Hoffmann hat „keinen Spaß“ mehr an Straßen und am Autofahren

Denn Sidney Hoffmann macht kein Hehl daraus, dass er von den Straßen in Dortmund nicht viel hält. Erst beim E-Bike-Festival im April hatte der TV-bekannte „PS Profi“ aus Dortmund in einem Talk zugegeben, er sei seit zwei Jahren nicht mehr in der Innenstadt gewesen, weil es „keinen Spaß mehr“ mache, mit dem Auto nach Dortmund zu fahren. Die Stadt lud Hoffmann darauf hin ein, sich Radwege-Projekte im Detail anzuschauen.

Und so spazierte Hoffmann, der auf seinem Instagram-Kanal 261.000 Follower und bei Youtube 230.000 Abonnenten hat, am Mittwoch (27. Juli) mit einem Mitarbeiter der Dortmunder Verwaltung durch die Straßen der Stadt, um sich entsprechende Projekte genauer erklären zu lassen. Entsprechende Eindrücke dokumentierte Hoffmann als Instagram-Story.

Sidney Hoffmann staunt an Fahrradstraße im Dortmunder Kreuzviertel: „Komplizierter, als man denkt“

Erster Stopp: Die Große-Heim-Straße im Kreuzviertel, wo die Stadt jüngst den ersten Abschnitt der Fahrradautobahn „RS1“ eröffnet hat. Hoffmann, der passionierte Autofahrer, über die dort eingerichtete Fahrradstraße: „Das ist wirklich komplizierter, als man denkt“, zeigt dabei auf grüne Linien und Haifischzähne, wirkt überrascht, wie viel hier für Radfahrer gemacht wurde.

Dann staunt der „PS Profi“ mit erhobenem Zeigefinger: „Der Fahrradfahrer hat hier wirklich Vorrecht, der kann hier durchziehen.“

Tuner und „PS Profi“ Sidney Hoffmann hat sich zusammen mit der Stadt Dortmund Fahrradwege und Projekte in der Stadt angeschaut.
Tuner und „PS Profi“ Sidney Hoffmann hat sich zusammen mit der Stadt Dortmund Fahrradwege und Projekte in der Stadt angeschaut. Etwa den ersten „RS1“-Abschnitt auf der Große-Heim-Straße im Kreuzviertel. © sidneyhoffmann/Instagram

Auch an der Steinstraße zeigt sich Hoffmann überrascht, ja fast erbost. An der Hauptverkehrsstraße am Hauptbahnhof strich die Stadt Dortmund jüngst eine Fahrbahn pro Fahrtrichtung für den motorisierten Verkehr und errichtete stattdessen Fahrradwege. Der „PS Profi“ bezeichnet die Maßnahme als „Worst Case“, wolle „der Sache nachgehen“, sprich schauen, wie sich der Umbau auf den Verkehr auswirkt.

Stadt Dortmund lässt Kritik an Straßen von Sidney Hoffmann an sich abprallen

Doch Andreas Meisner, städtischer Mobilitätsplaner bleibt cool: „Es ist halb zwölf und es gibt keinerlei Rückstau, es fließt überall, wir haben einen sehr guten Eindruck.“ Doch auch der städtische Mitarbeiter gibt zu, dass man schauen müsse, wie sich der Umbau in der Hauptverkehrszeit auswirke.

Ein Teil des RS1 im Dortmunder Kreuzviertel ist fertig.
Ein Teil des RS1 im Dortmunder Kreuzviertel ist fertig – und zwar auf der „Große-Heim-Straße“. © Stadt Dortmund

Später lässt sich Sidney Hoffmann in einer Pressemitteilung der Stadt Dortmund zitieren, mahnt an, dass der Umbau des Verkehrs in der Stadt nicht mit der „Brechstange“ gelingen könne. „Wir sollten eher schauen, dass wir das Miteinander verbessern“, so der deutschlandweit bekannte Tuner, der beim E-Bike-Festival im Frühjahr die Autofahrer in Dortmund inzwischen als die Buhmänner ausmachte.

Sidney Hoffmann fordert Dortmunder auf, umsichtig zu fahren

Hoffmanns Appell an alle Verkehrsteilnehmer: „Wenn wir uns alle gescheit verhalten, Rücksicht nehmen und umsichtig fahren – dann ist schon viel getan.“ Die Stadt Dortmund forciert indes eine gleichberechtigte Mobilität, will mehr Möglichkeiten schaffen, um auf anderen Wegen als mit dem Auto in die Stadt zu fahren.

Ob sie Sidney Hoffmann überzeugen konnte? Der „PS-Profi“ fuhr nach dem Termin mit der Stadt jedenfalls mit dem Auto nach Hause.

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