Ermittlungen laufen

Polizei Dortmund setzt nach tödlichen Schüssen auf 16-Jährigen auf selbe Taktik

Nach den tödlichen Schüssen auf einen 16-Jährigen wird gegen die Polizei Dortmund ermittelt. Veränderungen soll es bei ähnlichen Einsätzen vorerst nicht geben.

Dortmund – Rund einen Monat nach den tödlichen Schüssen auf einen 16-Jährigen in der Dortmunder Nordstadt laufen Ermittlungen gegen die Dortmunder Polizei. Indes hat das Präsidium erste personelle Maßnahmen getroffen.

BehördePolizei Dortmund
VorfallTödliche Schüsse auf Jugendlichen (16)
Datum 8. August 2022

Polizei Dortmund versetzt nach tödlichen Schüssen vier Beamte

So seien vier Beamte, die am Einsatz in der Holsteiner Straße beteiligt waren, in andere Tätigkeitsbereiche versetzt worden. In welche, dazu wollte die Dortmunder Polizei gegenüber RUHR24 keine Angaben machen.

Auch keine Antwort gibt es zur Frage, warum ein Beamter der Dortmunder Polizei vorläufig vom Dienst suspendiert wurde. Ob es sich bei dem oder der Suspendierten um den Schützen auf den 16-Jährigen handelt, lässt die Polizei ebenfalls offen.

Tödliche Schüsse auf 16-Jährigen: Polizei Dortmund will während Verfahren nicht zu viel verraten

Gegenüber RUHR24 heißt es, dass sich die Polizei während des Ermittlungsverfahrens, das noch nicht abgeschlossen ist, nicht über eine veröffentlichte Pressemitteilung hinaus äußern wolle.

In der Mitteilung heißt es auch, dass die Polizei Dortmund Wert darauf lege, dass die Maßnahmen gegen die am Einsatz beteiligten Beamten keiner Vorverurteilung gleichkommen dürften. „Bis zum Ausgang des Strafverfahrens gilt auch bei Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten die Unschuldsvermutung, genauso wie bei allen anderen Bürgerinnen und Bürgern,“ so Polizeipräsident Gregor Lange.

Polizei Dortmund: Noch keine Konsequenzen bei Einsätzen nach tödlichen Schüssen

Indes hat Polizei Dortmund noch keine einsatztaktischen Konsequenzen nach dem Vorfall in der Nordstadt getroffen. Gegenüber RUHR24 heißt es aus dem Präsidium: „Nach Abschluss des Verfahrens wird geprüft, ob das Ergebnis zu einer Anpassung der polizeilichen Einsatztaktik führt.“ Heißt übersetzt: Vorerst bleibt alles beim Alten (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen).

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange hat auf die tödlichen Schüsse in der Nordstadt reagiert.

Experten wie der Bochumer Kriminologe Prof. Thomas Feltes hatten nach den tödlichen Schüssen Kritik an der Dortmunder Polizei geübt. Feltes kritisierte unter anderem den „martialischen“ Einsatz einer Maschinenpistole. Außerdem kritisierte er das Fehlen eines Psychologen oder Psychiaters während des Einsatzes.

Aber: Es gibt auch Verteidiger des Einsatzes der Polizei in der Dortmunder Nordstadt. Gegenüber RUHR24 gab ein Insider an, die Beamten hätten richtig gehandelt.

Rubriklistenbild: © Markus Wüllner/ Video-Line TV /dpa

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