Radschnellweg Ruhr

RS1 wird in Dortmund frühestens 2030 fertig – Stadt verrät die Gründe

Er soll das Vorzeigeprojekt von NRW werden: Der RS1 Radschnellweg Ruhr. Doch bevor er fertig ist, vergehen wohl noch Jahre.

Dortmund – Er soll die Fahrradautobahn für das Ruhrgebiet werden und am Stau auf den echten Autobahnen vorbeiführen, wie es auf der Homepage der Radschnellwege in NRW heißt. Es geht um den Radschnellweg 1 von Duisburg quer durch das Ruhrgebiet nach Hamm. Bevor die Teilstücke in Dortmund eröffnet werden können, dauert es wohl noch etwa 10 Jahre, berichtet RUHR24.

FahrradwegRS1
StreckeÜber 100 Kilometer
FertigstellungFrühestens 2030

Radschnellweg RS1 in Dortmund wird wohl erst in zehn Jahren fertig

Vorbild für das Projekt soll die A40 aus dem Jahr 2010 werden – als die Autobahn für Fußgänger und Fahrradfahrer freigegeben war. Bei dem Bau der Fahrradschnellstraße sollen Städte und Gemeinden entlastet werden, weil die Wege wie Bundesstraßen gefördert werden. Das dauert allerdings seine Zeit (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Es werden zwar, wie zuletzt in Bochum, immer wieder Teilstücke vom RS1 eröffnet, doch allein die Fertigstellung der Teilstücke in Dortmund wird wohl über den Finanzierungsplan bis 2030 hinausreichen. Dabei kostet der Weg Städte und das Land NRW viel Geld. Allein in Dortmund sind es 65.000 Euro mehr als ursprünglich geplant, wie aus Unterlagen vom Rat der Stadt Dortmund hervorgeht.

RS1 in Dortmund: Erste Fortschritte am Radschnellweg sind zu sehen

Die gute Nachricht: Das Extrageld kommt vom Land NRW, wie auch viele weitere Fördergelder. Insgesamt kostet der RS1 allein in Dortmund 13 Millionen Euro. Die Stadt Dortmund muss einiges von dem Geld zumindest vorstrecken. In Dortmund wurde Ende 2021 ein erstes Teilstück im Kreuzviertel eröffnet. An dem Anschluss zur Ruhrallee wird momentan gearbeitet. Insgesamt liegt die Planung und Umsetzung von sechs Teilstücken in Dortmund bei der Stadt.

Ewald-Görshop-Straße bis Brennaborstraße1,2 Kilometer
Große Heimstraße bis Arneckestraße (fertig)1 Kilometer
Arneckestraße bis Ruhrallee (aktuelles Projekt) 1 Kilometer
Bf Körne-S bis Rennbahn0,75 Kilometer
Tybbinkstraße bis Am Grünen Ufer1 Kilometer
Zeche-Norm-Straße bis Stadtgrenze Unna1,2 Kilometer

Land NRW unterstützt Städte wie Dortmund beim Bau des RS1 – Teilstücke werden übernommen

Acht Teilstücke werden vom Land NRW realisiert. So sollen am Ende insgesamt 24 Kilometer neue Radwege in Dortmund entstehen. Andere Planungsprojekte wie Brücken kommen dazu. Folgende Teilstücke in Dortmund werden vom Land NRW geplant und umgesetzt:

Stadtgrenze Bochum bis Kleyer Weg1,87 Kilometer
Kleyer Weg bis Ewald-Görshop-Sraße1,5 Kilometer
Brennaborstraße bis Schnettkerbrücke, östl. Widerlager3,1 Kilometer
Schnettkerbrücke, östl. Widerlager bis Große Heimstraße1 Kilometer
Ruhrallee bis Märkische Straßeunklar
Märkische Straße bis Bf Körne-S3,43 Kilometer
Rennbahn bis Tybbinkstraße4,5 Kilometer
Am Grünen Ufer bis Zeche-Norm-Straße1,8 Kilometer

Warum dauert der Bau vom RS1 in Dortmund so lange?

Doch, warum genau dauert die Fertigstellung vom Radschnellweg RS1 noch bis mindestens 2030? Auf Nachfrage bei der Stadt Dortmund wird RUHR24 auf den Finanzierungsplan verwiesen. Die Umsetzung und Finanzierung sind demnach schneller nicht realisierbar. In den Ratsunterlagen der Stadt Dortmund heißt es zur Erklärung:

„Aufgrund der beschriebenen Komplexität der Aufgabe müssen Planung und Bau von ca. 24 km Radschnellweg durch ein größtenteils dicht bebautes, innerstädtisches Gebiet unter Einbeziehung von teils aufwendigen Ingenieurbauwerken mindestens als Dekadenprojekt bezeichnet werden.“

Der RS1 soll die Städte im Ruhrgebiet verbinden. Bis der Radschnellweg fertig ist, wird es noch dauern (Symbolbild).

Fertigstellung von Radschnellweg in Dortmund frühestens 2030 – Geld spielt eine große Rolle

Der Arbeitsprozess sei dynamisch, wodurch einzelne Teilstücke früher oder später fertig werden können. Ein genauer Zeitplan für die Fertigstellung vom RS1 sei deshalb laut der Stadt Dortmund schwierig. Weiter heißt es:

„Die Stadt Dortmund hat sich dennoch das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 in möglichst vielen Bereichen eine Befahrbarkeit des RS1 auf Dortmunder Stadtgebiet – ggf. auch mit provisorischen Lösungen – zu ermöglichen. Dieses Ziel ist wohl wissend vieler noch offenen Fragen und Unwägbarkeiten gesetzt worden, um der Bedeutung des Projekts Rechnung zu tragen. Voraussetzung, um dieses Ziel zu erreichen, ist u. a. eine entsprechende Personal- und Finanzausstattung.“

Über 100 Kilometer Fahrradautobahn sollen in NRW entstehen. Die Vision: Den längsten Radschnellweg Europas errichten. Die Fahrbahn soll mit vier Metern breit genug werden. Markierung, Beleuchtung, Winterdienst und Servicestationen sollen für Sicherheit und Komfort sorgen. Angebunden wird der RS1 an weitere Radschnellwege, sodass insgesamt mehr als 270 km Strecke entstehen, um Fahrradfahren attraktiver zu machen und CO2 zu sparen.

Rubriklistenbild: © Jochen Tack/imago

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