Kommentar
Polizei Dortmund blamiert sich mit unfassbaren Fehlern bis auf die Knochen
Die Dortmunder Polizei hat sich bei der Installation von Videoüberwachung einen dilettantischen Fehler geleistet, meint RUHR24-Autor Daniele Giustolisi.
Dortmund – Es gibt Fehler, die dürfen selbst einem Schüler der Polizei Dortmund nicht passieren. Doch genau das ist jetzt erfahrenen Beamten passiert – ausgerechnet im Falle einer so sensiblen Angelegenheit wie der Videoüberwachung.
Polizei Dortmund blamiert sich mit Fehlern bei Videoüberwachung
So hat die Polizei Dortmund die Betriebszeiten der neu an der Kampstraße und am Freistuhl installierten Kameras „angepasst“, wie es am Mittwoch (7. Dezember) in einer eher unscheinbaren Pressemitteilung heiß.
Unglaublich: Die Kameras waren seit Beginn der Videoüberwachung am 24. November an Samstagen nur von 0 bis 4 Uhr eingeschaltet, danach den ganzen Tag über nicht mehr.
Polizei Dortmund übersieht bei Videoüberwachung den wichtigen Samstag
Dabei ist gerade der Samstag der Tag, an dem es im Bereich Kampstraße und Freistuhl am häufigsten zu Gewaltdelikten kommt, wie die Polizei selbst feststellen musste.
Fast zwei Wochen brauchte die Dortmunder Polizei, um diesen Fehler festzustellen und damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Begründung im O-Ton: „Eine genaue Betrachtung der statistischen Daten hat einen Auswertefehler bei der Zuordnung der Wochentage ergeben.“
Schlimmstenfalls haben mehrere Mitarbeiter der Polizei Dortmund versagt
Heißt: Ein Mitarbeiter der Polizei Dortmund (oder mehrere) müssen übersehen haben, dass es am Samstag im Bereich Kampstraße/Freistuhl am häufigsten zu Gewaltdelikten kommt. Wie kann sowas passieren?
Inzwischen wurden die Betriebszeiten angepasst: An Samstagen sind die Kameras nun von 0 bis 5 Uhr und von 15 bis 5 Uhr am Folgetag eingeschaltet.
Polizei Dortmund „gelingen“ gleich zwei Absurditäten
Doch damit nicht genug der Absurditäten: Ebenfalls fast zwei Wochen dauerte es, bis die Dortmunder Polizei feststellte, dass die installierten Kameras gar nicht alle relevanten Bereiche der Kampstraße erfassten.
Die Polizei musste in der Folge eine weitere Kamera installieren, weil Weihnachtsmarktbuden einer anderen Kamera die Sicht versperrten. Doch die standen auf der Kampstraße schon längst, als die Polizei-Kameras an den Start gingen (hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen).
Fehler solcher Art dürfen einfach nicht passieren, schon gar nicht der Polizei. Jetzt bleibt die Frage: Ist der Polizei durch den Fauxpas in diesen zwei Wochen Videomaterial durch die Lappen gegangen, das eine Straftat hätte aufdecken können?
Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24