Mann erbeutet in Dortmund 10.000 Euro: Polizei sucht nach „Schockanrufer“
Die Ermittlungen nach einem Schockanruf in Dortmund gehen in die nächste Runde. Die Polizei Dortmund hat ein Fahndungsfoto des Tatverdächtigen veröffentlicht.
Dortmund – Es ist ein durchaus heftigerer Fall eines sogenannten Schockanrufs in Dortmund, wie RUHR24 berichtet. Ein älterer Mann ist im August 2022 um insgesamt 10.000 Euro gebracht worden. Die Masche ist perfide und häuft sich in den vergangenen Jahren. Jetzt hat die Polizei mit Fahndungsfotos einen ersten Anhaltspunkt nach einem Tatverdächtigen.
Nach Schockanruf in Dortmund: Polizei sucht NRW-weit nach Tatverdächtigen mit Foto
Was ist passiert? Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Polizei Dortmund Anfang August 2022. Ein älterer Mann (73 Jahre) habe einen Anruf bekommen. Ein Unbekannter habe sich als sein Sohn ausgegeben und gab an, einen Unfall gehabt zu haben, bei dem sowohl eine Frau als auch ein Kind sich lebensgefährlich verletzt hätten.
Ein vermeintlicher Polizeibeamter habe das Gespräch übernommen und erklärte, den Sohn gegen eine Kaution von 100.000 Euro freizulassen. So viel Geld haben die Täter zwar nicht bekommen. Aber immerhin übergab der ältere Mann ihnen 10.000 Euro sowie Schmuck und andere Wertgegenstände. Erst später habe der 73-Jährige den Irrtum bemerkt und die richtige Polizei angerufen (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
Gegenüber RUHR24 bestätigte die Polizei Dortmund eine NRW-weite Fahndung. Zwar habe sich der Vorfall in Dortmund abgespielt. Aber auch (unter anderem) die Polizeistellen in Hagen, Unna, Märkischer Kreis, Duisburg und Düsseldorf haben die Mitteilung veröffentlicht.


Aktuell habe man nur wenig Informationen über die Täter. Handelt es sich um Organisiertes Verbrechen? Sind es Einzeltäter? Immerhin: Jetzt konnte ein Foto eines Tatverdächtigen veröffentlicht werden – angeblich habe es sich bei dem auf dem Foto zu erkennenden Mann um den falschen Polizisten gehandelt.
Nach Schockanruf in Dortmund: Polizei berichtet von Häufung der Versuche
Das Phänomen Schockanrufe habe sich nach Informationen der Polizei in den vergangenen Monaten und Jahren gehäuft. Das Ziel der Kriminellen sind stets ältere Menschen. Die Masche stets perfide. Häufig geben die Kriminellen vor, dass Familienmitglieder in Unfälle verwickelt sind und nun eine Kaution benötigen.
Alleine im Jahr 2023 hat es nach Informationen der Polizei Dortmund „zahlreiche“ Schockanrufe gegeben – unter anderem auch im Zusammenhang mit Corona. Die Polizei hat aus diesem Grund einen Leitfaden veröffentlicht, wie man sich bei sogenannten Schockanrufen verhalten soll:
Bei Schockanrufen sofort auflegen!
Ein Rat, den auch die Polizei Dortmund in diesem Zusammenhang noch einmal gibt – neben weiteren Tipps, wie Sie sich vor diesen Betrügern schützen können:
- Werden Sie sofort skeptisch, wenn Sie am Telefon um Geld – vor
allem um hohe Beträge – gebeten werden! Unser Tipp: Hinterfragen Sie
eine solche Forderung in jedem Fall – egal, von wem sie kommt: von
einem angeblichen Familienmitglied oder jemandem, der vorgibt,
Polizist oder Staatsanwalt zu sein. Und legen Sie im Zweifelsfall
einfach auf.
- Der einfachste Ratschlag, wie Sie sich vor diesen und ähnlichen
Betrugsmaschen am Telefon schützen können, ist der folgende:
Vergewissern Sie sich bei solchen Bitten um finanzielle Unterstützung
immer über Ihre eigenen bekannten Wege, ob es sich um einen seriösen
Anruf handelt. Sprich: Rufen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter oder deren
Angehörige über Ihnen bekannte Erreichbarkeiten an – egal, was Ihnen
ein Anrufer sagt. Erkundigen Sie sich persönlich, ob das, was Sie
soeben am Telefon gehört haben, stimmt.
- Dies gilt auch für den Anruf von angeblichen Polizisten. Rufen
Sie die 110 an und erkundigen Sie sich, ob es wirklich Ermittlungen
bezüglich Ihrer Person gibt.
- Wichtig: Betroffen von solchen Betrugstaten und -versuchen sind
vor allem ältere Menschen. Sprechen Sie also mit älteren Menschen in
Ihrem Umfeld und machen Sie sie stark. Klären Sie sie über die
Maschen auf. Vermitteln Sie Ihnen Erreichbarkeit, so dass sie sich im
Zweifelsfall auch an Sie wenden, wenn sie verdächtige Anrufe erhalten
haben.
- Wer mehr zum Thema Prävention erfahren möchte, für den hält das
Dortmunder Kommissariat für Vorbeugung zwei Angebote bereit:
1. Die telefonische Seniorensprechstunde an jedem Dienstag zwischen 11 und 12 Uhr. Interessierte können sich in dieser Zeit mit Fragen rund um das Thema Sicherheit im Alter an die Tel. 0231/132-7953 wenden.
2. Den monatlichen Online-Vortrag der Präventionsexperten Markus Schettke und Indra Naskar an jedem ersten Donnerstag im Monat. Anmeldung unter Tel. 0231/132-7953 oder per E-Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de.