„Dreistelliger Millionenverlust“

Peek & Cloppenburg in Schieflage: Was aus der Filiale in Dortmund wird

Das deutsche Modehaus Peek & Cloppenburg ist in Schieflage geraten. Das Unternehmen will Stellen abbauen. Was wird aus der Filiale in Dortmund?

Dortmund – Nach Galeria Karstadt Kaufhof gerät mit Peek & Cloppenburg der nächste große deutsche Einzelhändler mächtig in Schieflage. Am Freitag (3. März) stellte dessen Geschäftsführung in Düsseldorf Antrag auf ein Schutzschirmverfahren. Auch in Dortmund hat das Unternehmen eine große Filiale.

Peek & Cloppenburg rettet sich unter Schutzschirm: Filialen bleiben geöffnet, Personal muss gehen

Als Grund für den harten Schritt in das gerichtliche Restrukturierungsverfahren gab Peek & Cloppeburg die schwierige Marktsituation an. Nun will der Modehändler die Lage sondieren und einen bereits angestoßenen Erneuerungsprozess beschleunigen.

Eine gute Nachricht gibt es vorerst: Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop bleiben ohne Einschränkung geöffnet, berichtet die Wirtschaftswoche. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, wie der Händler betonte. Damit ist auch die Filiale in Dortmund sicher – zumindest vorerst.

Klar sei aber, dass „ein nicht unwesentlicher Personalabbau in der Verwaltung inklusive der Führungsebenen“ erfolgen müsse, teilte das Unternehmen mit. Für Peek & Cloppenburg Düsseldorf arbeiteten 2021 rund 15.000 Menschen.

Corona-Pandemie hat Peek & Cloppenburg schwer zugesetzt: „dreistelliger Millionenverlust“

Die Corona-Pandemie hatte dem Modekonzern aus NRW schwer zugesetzt. Geschäftsführer Steffen Schüller sprach im Juni 2022 von einem „dreistelligen Millionenverlust“, den Peek & Cloppenburg erlitten hätte. Zudem machen Lieferengpässe und gestiegene Kosten dem Unternehmen zu schaffen.

Nun soll es sich unter dem Schutzschirm restrukturieren können. Ein vom Gericht bestellter sogenannter Sachwalter beaufsichtigt diesen Prozess jedoch. Das Verfahren gilt ebenfalls für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG, wie die DPA berichtet. Alle anderen Gesellschaften der Gruppe sind nicht davon betroffen. Das gilt auch für den Herrenausstatter „Anson‘s“ der ebenfalls eine Filiale in Dortmund hat.

Der Modehändler Peek & Cloppenburg hat in Deutschland aktuell 67 Filialen (Stand März 2023).

Nächster großer Händler in Dortmund gerät in Probleme

Für Dortmund stellt sich derweil weiter die Frage, wie die Innenstadt der Zukunft aussehen wird. Noch ist unklar, ob das Karstadt-Warenhaus eine Zukunft am Westenhellweg hat. Auch drumherum gibt es Leerstände, alteingesessene Geschäfte werden geschlossen und umgebaut.

Oberbürgermeister Thomas Westphal hatte kürzlich berichtet, dass zuletzt sogar mehr Passanten in die Dortmunder Innenstadt kommen, als noch vor der Pandemie. Er plant, die Innenstadt etwa mit dem Boulevard Kampstraße lebenswerter zu machen – auch abgesehen vom Shopping. Mit DPA-Material

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