Gesundheit in Gefahr

NRW-Bürger sparen falsch: Ministerium erkennt drei fatale Verhaltensänderungen

Wegen der hohen Strom- und Gas-Preise sparen viele Menschen in NRW derzeit Energie. Das Umweltministerium erkennt allerdings drei fatale Fehler.

Dortmund – Der Krieg Russlands in der Ukraine und die Folgen auf dem Energiemarkt zeigen in NRW bereits ihre Auswirkungen. Die Menschen sparen, wo sie nur können. Das Umweltministerium warnt jetzt allerdings vor drei Fehlern, die die Gesundheit schädigen können. RUHR24 fasst sie zusammen.

Energie sparen: NRW-Bürger riskieren mit drei häufigen Fehlern ihre Gesundheit

Um diese drei fatalen Fehler geht es:

  • Schimmelbildung durch falsches Lüften
  • Legionellenwachstum durch zu starke Temperaturreduzierung des Warmwasserbereiters
  • Gesundheitsgefährdende Gase durch nicht zugelassene Brennstoffe bei Kaminöfen

Vor allem beim Heizen haben die Menschen in NRW ihr Verhalten geändert, wie es aus dem Umweltministerium heißt. In Düsseldorf geht man davon aus, dass in dieser Saison mehr Holzöfen zum Heizen eingesetzt werden.

Das Problem: Immer wieder werden nicht zugelassene Brennstoffe in den Öfen verfeuert. Deren Gase können jedoch gesundheitsgefährdend sein.

NRW-Umweltministerium warnt vor falscher Nutzung von Holzöfen

In diesem Zusammenhang sollten Kaminbesitzer dringend prüfen, ob der Rauch aus den Öfen ohne Behinderung abziehen kann. Andernfalls droht eine Kohlenmonoxidvergiftung.

Und: In die Öfen gehört nur trockenes, unbehandeltes Holz. „Unter ausreichender Luftzufuhr wird das Holz von oben angezündet. So ist das Feuer nach kurzer Zeit rauchfrei“, rät das NRW-Umweltministerium.

Der Ofen muss beim Anzünden der ersten Ladung Holz schnell auf hohe Temperaturen im Innenraum kommen, sonst stößt er viel Feinstaub aus.

Diese Brennmittel sind in den Holzöfen in NRW dagegen verboten, weil sie einerseits giftige Gase produzieren und andererseits für Geruchsbelästigung (auch der Nachbarschaft) führen können:

  • feuchtes Holz,
  • behandeltes Holz (imprägniert, lasiert, lackiert oder beschichtet),
  • Holzfaser- oder Pressplatten,
  • fossile Brennstoffe (zum Beispiel: Kohle, Erdöl und Erdgas),
  • Papierbriketts,
  • Altpapier,
  • Hausmüll (gesundheitsgefährdende Gase werden freigesetzt).

Obacht: Auch wenn Holz als Heizmittel eine gute Alternative zu fossilen Brennstoffen ist, verursacht der Rohstoff beim Verbrennen umweltbelastende Nebenprodukte wie Feinstaub. Private Holzöfen gehören in dieser Hinsicht sogar zu den größten Verschmutzern in NRW. Das NRW-Umweltministerium rät deswegen dazu, möglichst moderne Kamine zu nutzen, um Staub und Geruch auf ein Minimum reduzieren.

NRW-Bürger können beim Lüften viel falsch machen – Schimmel droht!

Nächster Fehler-Faktor beim Sparen: das Lüften. Um es schön muckelig warm in der Wohnung zu haben, scheinen viele Menschen in NRW aktuell weniger zu lüften. Weil die Luftfeuchtigkeit dadurch nicht entweichen kann, könnte dadurch Schimmel entstehen. Dieser wiederum kann Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen oder verstärken.

Die NRW-Verbraucherzentrale rät: mehrfach täglich für mehrere Minuten Stoßlüften, statt dauerhaft Kipplüften. Tipp: Wer gegenüberliegende Fenster öffnet, lüftet schneller (Stichwort „Durchzug“). Vor allem nach dem Duschen oder nach dem Kochen ist dazu zu raten. Tritt Schimmel auf, sollte er schnellstmöglich fachgerecht entfernt werden.

Auch wenn man Heizenergie sparen möchte: Es ist wichtig, selbst an bitterkalten Tagen zwischendurch mal das Fenster kurz zu öffnen.

NRW-Umweltministerium rät tagsüber zu mindestens 19 Grad Raumtemperatur

Zur Raumtemperatur ist zu beachten, dass sie tagsüber die 19 Grad nicht unterschreiten sollte. Nachts sind ein paar Grad weniger erlaubt – um die 17 Grad Minimum (hier weitere NRW-News bei RUHR24 lesen).

Die dritte Fehlerquelle beim Gas- und Stromsparen lauert im Wasser. Genauer gesagt in den Legionellen, die sich vermehren können, wenn Wasser im gesamten Wasserkreislauf der Wohnung nicht regelmäßig über 55 Grad erhitzt wird. Das NRW-Umweltministerium empfiehlt am Ausgang des Warmwasserbereiters eine Mindesttemperatur von 60 Grad. Legionellen können, werden sie über Aerosole des Wassers eingeatmet, zu einer schweren Lungenentzündung führen.

Übrigens: Nicht nur beim Heizen und Duschen lässt sich Geld sparen, sondern auch beim Wäschewaschen.

Rubriklistenbild: © Federico Gambarini/DPA

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