Nutrias am Werk

„Tragödie“ auf Lichterweihnachtsmarkt in Dortmund: Wahrzeichen stürzt um

Auf dem Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt im Dortmunder Fredenbaum hat es einen lauten Knall gegeben. „Bruce“ wurde aus der Verankerung gerissen.

Dortmund – Was für ein Abschluss! Am Mittwoch (28. Dezember) ist es auf dem Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt in Dortmund zu einem Vorfall gekommen. Der Sturm, der bis Neujahr anhalten soll, hat dafür gesorgt, dass „Bruce“ von seiner Unterkonstruktion gestürzt ist. Die Veranstalter sprechen von einer Tiertragödie.

Dortmund: Tragödie auf dem Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt im Fredenbaumpark

Doch von Anfang an. Wer ist „Bruce“ und was hat es mit der Tragödie auf sich? Der Phantastische Lichterweihnachtsmarkt lockt Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Denn zwischen alten Bäumen und an einem großen See gelegen herrscht dort immer eine besonders mystische Atmosphäre. „Bruce“ ist ein leuchtender Monsterhai und Wahrzeichen des Marktes.

Ein lauter Knall nach einer starken Windböe und dann sei alles zusammengebrochen. So beschreiben die Veranstalter den Vorfall am Mittwoch (28. Dezember) im Fredenbaumpark. Der Monsterhai Bruce – ein leuchtendes Wahrzeichen und ein beliebtes Fotomotiv – war durch den Sturm von seiner Unterkonstruktion in den Fredenbaumsee gestürzt.

Der Riesenhai lag anschließend auf die Seite gedreht im See, Schwanz-, Rücken und Seitenflossen seien angebrochen, so die Veranstalter. Bruce liege schwerverletzt und hilflos im Wasser. Doch indem die Hai-Skulptur auf die Seite gekippt ist, wurde sichtbar, wer die Übeltäter hinter dieser Tragödie waren: Nutrias.

Nutrias killen Riesenhai im Fredenbaumsee in Dortmund: Lichterweihnachtsmarkt endet mit Tragödie

„Die Biberratten haben Bruce gekillt“, beklagen sich die Veranstalter des Phantastische Lichterweihnachtsmarkt in einem Facebook-Post. 20 Nutrias hätten sich unter dem 1000 Kilo schweren, 15 Meter langen und 5 Meter hohen Hai einquartiert. In der Unterkonstruktion aus Stahlträgern, Paletten, Holz, Seilen, Zurrgurten und Jute haben sich die Tiere eine Art Höhle gebaut.

Als Baumaterial hätten sich die Nager „Massen an Naturholz und Jute von den Leuchtflössen aus dem See herangeholt“ und unter dem Riesenhai eingebaut. Dadurch wurde das See-Monstrum wohl instabil und der Sturm hat dann sein Übriges getan. Durch seine Größe und Breite biete er dem Wind eine gewaltige Angriffsfläche, berichten die Veranstalter in Dortmund. Die Unterkonstruktion sei normalerweise genau dafür da, um „Bruce“ fest im Fredenbaumsee zu verankern, damit er eben nicht umstürzt. Der Plan wurde wohl ohne die Nutrias gemacht.

Dortmund – Riesenhai im Fredenbaumpark wird nach Tiertragödie geborgen und geflickt

Die Biberratten hätten in den vergangenen sechs Wochen seit Beginn des Spektakulums in Dortmund die Unterkonstruktion aus dem Gleichgewicht gebracht. Durchgebissene Gurte und Seile sowie eine instabile Lage seien das Werk der rund 20 Nutrias gewesen.

„Eine wilde Horde aus bis zu 65 cm kurzen NUTRIAS hat einen 15 Meter langen Megalodon gekillt - ich glaube ja, für das Verschwinden der Dinosaurier und der Megalodons war damals gar nicht ein Meteorit verantwortlich – die verdammten Biberratten waren das“, ist sich das Team des Phantastischen Lichterweihnachtsmarkts im Dortmunder Fredenbaumpark sicher.

Am 6. Januar sollen Bergungstaucher und ein Autokran kommen und das 1000 Kilo schwere Tier aus dem Fredenbaumsee bergen. Bevor Riesenhai Bruce dann aber zu seinem nächsten Spektakel weiterziehen kann, müsse er in eine Spezial-Tierklinik. Dort werde er wieder zusammengeflickt, so die Veranstalter. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum des Mittelalterlichen Phantasie Spectaculum im Schloßpark Rastede (Niedersachsen) soll es dem Tier dann aber wieder gut gehen, um dort zahlreiche Blicke auf sich zu ziehen und um auf manch einem Foto verewigt zu werden.

Rubriklistenbild: © Marc John/Imago, Spectaculum, Collage: RUHR24

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