Ausstieg ab August geplant

NRW: Fast die Hälfe der Steinkohle kommt aus Russland – wer nutzt sie?

Russland gehört zu den bedeutendsten Lieferländern für Steinkohle. Doch wofür brauchen wir das schwarze Gold überhaupt?

NRW – Fast 50 Prozent der Steinkohle in NRW wird aus Russland importiert. Das zeigt noch einmal, wie groß die Abhängigkeit von Russland hierzulande bei den Energielieferungen wirklich ist. Der Konflikt mit der Ukraine hat daran nichts geändert, wie RUHR24 berichtet.

LandRussland
HauptstadtMoskau
Einwohnerzahl144.526.636 (ohne Krim)

NRW/Ukraine-Krieg: Steinkohle aus Russland – Dafür benötigen wir das schwarze Gold

Steinkohle ist in vielerlei Hinsichten ein wichtiges Gut. Sie ist ein fossiler Energieträger und dient somit hauptsächlich der thermischen und elektrischen Energiegewinnung.

Durch die Steinkohle werden beispielsweise Kraftwerke betrieben und Fernwärme für Heizungen produziert. Das sogenannte schwarze Gold dient außerdem der Herstellung von Stahl. Kein Wunder also, dass die Gewinnung aus dem Boden benötigt wird – und das nicht zu knapp (mehr News aus NRW bei RUHR24).

NRW/Ukraine-Krieg: Steinkohle aus Russland – So viele Tonnen werden tatsächlich exportiert

Im Jahr 2021 importierte NRW 16,3 Millionen Tonnen Steinkohle sowie Steinkohlebriketts im Wert von rund 1,9 Milliarden Euro. Das Bundesland bekommt seine Steinkohle aus verschiedenen Ländern. Unter den wichtigsten Lieferanten befinden sich unter anderem Australien mit drei Millionen Tonnen und die Vereinigten Staaten von Amerika mit 2,7 Millionen Tonnen.

Der Spitzenreiter soll allerdings Russland sein, denn nach Angaben von Information und Technik NRW stammen 7,7 Millionen Tonnen von dort. Diese Menge soll den Bezirk 831,2 Millionen Euro gekostet haben, und war somit fast doppelt so teuer, wie die Lieferung aus Australien. Es stellt sich allerdings die Frage, warum NRW die ganze Steinkohle überhaupt braucht – zumal das Bundesland selbst exportiert.

Brikett

Das Brikett ist das Ergebnis der Brikettierung, bei der ein Rohmaterial zerkleinert und mittels Brikettierpresse in eine einheitliche Form gepresst wird.

NRW/Ukraine-Krieg: Steinkohle aus Russland – Warum NRW nicht seine eigenen Mittel nutzt

2021 wurden fast 200 Tausend Tonnen Steinkohle und Steinkohlebriketts aus NRW in andere Länder exportiert. Hauptabnehmerländer waren Belgien, die Niederlande sowie Frankreich. 174,4 Tonnen wurden alleine an diese Länder geliefert. Deutschland hat damit einen Umsatz von 24,9 Millionen Euro gemacht haben.

Gegen Ende des Jahres 2018 ist Deutschland aus dem Abbau von Steinkohle ausgestiegen. Der Grund: Die steigenden Preise. Nach Angaben von nzz.ch wurde der Abbau stets teurer, weil immer tiefer gegraben werden musste, teilweise 1000 bis 1500 Meter tief.

Die EU-Kommission bereitet wegen des Kriegs in der Ukraine Einschränkungen russischer Kohleimporte vor.

So war der Import letztendlich günstiger, als die eigenen Quellen zu nutzen. Die EU hat laut wdr.de allerdings erst kürzlich beschlossen, dass ab August dieses Jahres keine Kohle mehr aus Russland importiert werden darf. Wie es mit der Steinkohle in NRW weitergeht, ist nun abzuwarten.

Rubriklistenbild: © Bernd Wüstneck/dpa/Symbolbild

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