NRW: Verbrechen gegen Kinder massiv gestiegen
In NRW werden weniger Straftaten begangen, als im Jahr zuvor. Verbrechen gegen Kinder nehmen zu.
NRW – Ein positiver Trend setzt sich in NRW weiter fort. Innenminister Herbert Reul (CDU) hat am Montag (21. Februar) die aktuelle Kriminalstatistik für NRW vorgestellt. Ergebnis: Im bevölkerungsreichsten Bundesland werden so wenig Straftaten begangen wie zuletzt 1985. RUHR24* weiß aber auch, dass es in einigen Bereichen starke Zunahmen von Verbrechen gegeben hat.
Bundesland | NRW |
Landeshauptstadt | Düsseldorf |
Innenminister | Herbert Reul (CDU) |
Kriminalität in NRW: So wenig Straftaten wie zuletzt 1985 – Wohnungseinbrüche nehmen ab
Im sechsten Jahr in Folge nahm die Kriminalitätsrate in NRW im Vergleich zum Vorjahr ab. Mit insgesamt 1.201.472 Delikten (minus 1,2 Prozent) seien die Fallzahlen so niedrig wie zuletzt 1985.
„Im Vergleich zu 2016 haben wir mehr als eine viertel Million Straftaten weniger. Das Minus an Straftaten ist ein Plus an Sicherheit – wir sind aber noch lange nicht fertig“, sagte Innenminister Herbert Reul bei der Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2021. Von einem Ort ohne Straftaten wie etwa in Hamburg* kann die Polizei NRW nur träumen.
Einige Bereiche haben sogar einen Tiefstand erreicht. Unter anderem gab es im vergangenen Jahr so wenig Mord- und Totschlag wie seit zehn Jahren nicht mehr. 308 Fälle meldete die Polizei in NRW für das Jahr 2021 – das sind 17,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche nahm ab. Mit 18.576 Fällen ist das der niedrigste Wert seit mehr als 40 Jahren. Zum Vergleich: Noch 2015 hatte es 62.362 Einbrüche gegeben.
NRW: Zahl der Messerangriffe im Bundesland nimmt ab – Verbrechen gegen Kinder nehmen zu
Bei den Straftaten, die mit einem Messer begangen wurden*, gab es im letzten Jahr 4397 Fälle, ein Rückgang von 5,8 Prozent. 30 Menschen haben so ihr Leben verloren – sieben weniger als 2020. „Bei diesen Taten sind neun von zehn Tatverdächtigen Männer und mehr als jeder zweite männliche Tatverdächtige ist unter 30 Jahre alt. Messer-Straftaten sind also ein männliches, junges Problem und eines, bei dem die Tatverdächtigen überproportional nicht deutsch sind – obschon knapp 60 Prozent der Täter einen deutschen Pass haben“, so Reul.
Negative Nachrichten gibt es im Bereich Kinderpornografie und sexueller Missbrauch von Kindern. In den Deliktsbereichen haben die Straftaten stark zugenommen. „Dieser Zuwachs ist ungeheuer erschreckend“, erklärte Reul. „Jedoch ist es nicht so, dass es mehr Pädophilie geben würde, vielmehr unternimmt die Polizei mehr. Jeder Fall, den wir aufdecken und aufklären – und wir klären 90 Prozent der Fälle im Bereich Kinderpornografie auf – führt uns zu weiteren Fällen.“
Im Bereich Kinderpornographie haben die Fälle um 137,2 Prozent zugenommen. Die Polizei verzeichnet ein Plus von 23,2 Prozent bei Fällen von sexuellen Missbrauch von Kindern.

NRW: Kriminalstatistik 2021 – im Internet geht es vermehrt kriminell zu
Einen starken Anstieg gab es zudem im Bereich Cybercrime. Das Internet wird weiter krimineller. So ist die Computerkriminalität 2021 um 24 Prozent auf rund 30.115 Fälle gestiegen. „Die Kriminalitätsverschiebung in den digitalen Raum – verstärkt durch die Corona-Pandemie – wird auch nach der Pandemie nicht zu stoppen sein“, so Reul. Um im Internet noch präsenter zu sein, habe die Polizei 500 neue Stellen geschaffen – zudem haben künftig Realschüler bessere Chancen auf den Polizeiberuf*.
Zum Abschluss der Kriminalstatistik der Polizei in NRW* gibt es noch einmal positive Neuigkeiten. 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen 152 Geldautomaten aufgesprengt. Das waren 24 weniger als 2020, dafür wurden aber allein in diesem Jahr bereits 38 Automaten gesprengt. Zuletzt hatte es eine massive Explosion in Essen gegeben*. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 533 Prozent *RUHR24 und 24Hamburg sind Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.