Energiekrise
NRW: Kohlekraftwerk im Ruhrgebiet nimmt Betrieb plötzlich wieder auf
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Eigentlich sollten in naher Zukunft sämtliche Kohlekraftwerke in NRW verschwinden. Die Energiekrise macht jedoch einen Strich durch die Rechnung.
NRW – In Dortmund geht ein Kraftwerk früher vom Netz als geplant, an einem anderen Ort im Ruhrgebiet soll ein altes Kohlekraftwerk hingegen wieder aus dem Ruhestand geholt werden. Die Energiekrise und der Ausruf der Alarmstufe Gas sorgt in NRW ordentlich für Wirbel. RUHR24 schaut sich die Thematik näher an.
Bundesland | NRW |
Stadt | Marl |
Thema | Reaktivierung eines Kohlekraftwerks |
NRW: Habeck ruft Alarmstufe Gas aus – Kohlekraftwerk im Ruhrgebiet geht wieder ans Netz
Diese Nachricht hat für ein Donnerwetter gesorgt: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die sogenannte Gas-Alarmstufe ausgerufen. Es ist die zweite Stufe eines Notfallplans, falls das Gas mal knapp wird oder sogar komplett wegfällt. Zuvor galt die Frühwarnstufe. Grund seien die reduzierten Gaslieferungen aus Russland und die anhaltend hohen Preise, berichtet das ZDF.
Die Alarmstufe tritt in Kraft, wenn eine Störung der Gasversorgung oder eine hohe Nachfrage nach Gas vorliegt. Der Markt ist aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage alleine zu bewältigen, heißt es weiter.
Die Alarmstufe bedeute aber zugleich, dass es fortan möglich ist, alte Kohlekraftwerke wieder zu reaktivieren, um Erdgas bei der Stromproduktion einzusparen. Am 8. Juli soll das Gesetz den Bundestag passieren.
NRW: In Marl geht ein altes Kraftwerk an Netz – Arbeitsplätze sollen geschützt werden
Ein Unternehmen aus NRW bereitet sich bereits auf diesen Schritt vor und setzt Hebel in Bewegung. Laut einem Bericht des WDR will Evonik ein Kohlekraftwerk in Marl (Kreis Recklinghausen) wieder ans Netz holen.
Gegenüber dem WDR äußerte sich das Unternehmen, dass dies zwar kein schöner Schritt sei und man das Klima nicht weiter schädigen wolle, aber „um die deutsche Volkswirtschaft und Arbeitsplätze zu schützen und zu sichern, komme man daran nicht vorbei.“
NRW: „Standby-Modus“ für Kohlekraftwerke – Klima und Jobs schützen
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte sich bereits im Frühjahr dafür ausgesprochen, einen „Standby-Modus“ für Kohlekraftwerke einzuführen. Nun wird aller Voraussicht nach ein Kraftwerk aus dem „Standby-Modus“ geweckt und soll wieder Strom produzieren.
Laut dem örtlichen Radiosender „Radio Vest“ soll das Kohlekraftwerk in Marl allerdings primär den dortigen Chemiepark mit Strom versorgen. Es sei aber auch möglich, knapp 2000 Haushalte mit Energie zu beliefern.
Rubriklistenbild: © Monika Skolimowska/dpa